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Maximilian Schmids starke Debüt-Saison in Köln

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Maximilian Schmid aus Ranstadt (re.) ist im Kölner Trikot auf dem Weg zum Torerfolg. IMAGO © Imago Sportfotodienst GmbH

Bester Torjäger der U21 des 1. FC Köln und das Profi-Debüt in der Europa Conference League - für Maximilian Schmid (20) hätte die erste Senioren-Saison kaum besser laufen können.

Die letzten Oktober-Tage des vergangenen Jahres wird Maximilian Schmid aus Ranstadt wohl nie vergessen. Der damals 19-Jährige reiste mit den Profis des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zur Conference-League-Begegnung nach Tschechien. »Direkt nach der Nominierung überwog die Vorfreude«, erzählt der Stürmer. Die wich der Nervosität, je näher das Match gegen den 1. FC Slovacko rückte. Und dann das: Nach nur sieben Spielminuten wurde die Partie wegen dichten Nebels abgebrochen. »Nach einer zweistündigen Wartezeit in der Kabine wurde uns mitgeteilt, dass es erst am nächsten Tag weitergeht.« Für Schmid war »das alles schon sehr kurios«. Der verlängerte Tschechien-Aufenthalt sollte sich allerdings lohnen. Er feierte ausgerechnet im Europapokal sein Profi-Debüt, kam beim 1:0-Sieg in der Schlussphase für Linton Maina ins Spiel. »Die fünf Minuten auf dem Platz fühlten sich wie ein ganzes Spiel an. Wegen der Aufregung und des Drucks, den ich mir gemacht habe, waren es die anstrengendsten Momente der vergangenen Saison«, betont Schmid. Rückblickend betrachtet ist er »natürlich megastolz«. Diese Minuten in der Nachspielzeit waren für ihn die schönsten der abgelaufenen Runde.

Der Ranstädter stand im Saisonverlauf drei weitere Male im Profikader der Kölner. Noch einmal im Europapokal (gegen Nizza) und zweimal in der Bundesliga (gegen Freiburg und Hoffenheim). Einsatzminuten kamen nicht dazu, dafür aber zahlreiche Trainingseinheiten mit den Bundesliga-Spielern. »Insgesamt habe ich über zwei Monate bei den Profis verbracht.«

Dass es für Schmid nach diesen »Ausflügen zum Bundesligisten« immer wieder zurück ins Regionalliga-Team ging, warf ihn nicht um. »Vielmehr sah ich es als Ehre an, oben mitzutrainieren. Und danach habe ich bei den U21-Einheiten Gas gegeben, um mich wieder zu empfehlen.«

Außerdem feierte er in der vierten Liga zu viele Erfolge, um mental in Schieflage zu geraten. 13 Tore erzielte der 1,80 Meter große und 74 Kilogramm schwere Offensivspieler in 29 Spielen. Das bedeutet Kader-Bestwert in seiner ersten Saison und Platz zehn in der Torjägerliste der Regionalliga West. Dazu kamen noch vier Assists für die U21, die am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machte und die Runde auf Platz 14 beendete. »Mit dieser Quote habe ich natürlich nicht gerechnet. Dementsprechend bin ich sehr zufrieden«, sagt Schmid, der im vordersten Bereich auf allen Positionen spielen kann - aber am liebsten Teil einer Doppelspitze ist.

Im Vergleich zur Junioren-Bundesliga sei das Spiel in der Regionalliga West körperlicher und geradliniger. »Die Gegenspieler, die meistens Profi-Erfahrung aufweisen, sind natürlich viel abgezockter. Zudem geht es hier um mehr Geld, da ist der Druck größer.«

Saisonvorbereitung beim Bundesligisten

Den Druck ließ der 20-Jährige aber nicht an sich heran. »Ich habe einfach versucht, in jedem Spiel meine Bestleistung abzurufen.« Das gelang in den meisten Fällen. Wobei Schmid feststellt, »dass ich mich noch in allen Bereichen steigern kann. Vor allem im Kopfballspiel.«

In der kommenden Saison will der seit 2018 beim 1. FC Köln aktive Stürmer den nächsten Entwicklungsschritt gehen. »Schließlich ist es mein Ziel, einmal in der höchsten Fußball-Liga zu spielen.« Sein Vertrag beim FC läuft noch bis Sommer 2024. Deshalb geht der aktuell seine Sommerpause genießende Schmid davon aus, »dass ich Anfang Juli beim Auftakttraining der Profis dabei bin«. Er darf die komplette Vorbereitung mit den Bundesliga-Akteuren bestreiten. »So ist es mit dem Verein abgesprochen«, freut sich der Ranstädter auf die nächsten Einheiten beim Team von Steffen Baumgart. Danach entscheidet sich, ob Schmid für die Profis oder die U21-Mannschaft stürmen wird. Vielleicht kommt sogar noch ein anderer Verein ins Spiel. »Entschieden ist noch nichts. Hauptsache, ich gehe den nächsten Schritt nach vorne«, stellt der ehrgeizige Torjäger klar.

Von Torben Frieborg (tfr)

Zur Person: Maximilian Schmid startete seine Karriere bei der JSG Ranstadt (2008 bis 2013). Danach wechselte er zu den Sportfreunden Oberau (13/14), zum JFC Frankfurt (14/15), FSV Frankfurt (15/16) und FSV Mainz 05 (2016 bis 2018).

Seit 2018 trägt der 20-Jährige das Trikot des 1. FC Köln. Der 1,80 Meter große und 74 Kilogramm schwere Schmid feierte 2019 mit der Kölner U17 die Deutsche Meisterschaft. Ein Jahr später wurde er mit der U17 und U19 jeweils Staffelmeister der Bundesliga West. Endspiele um die Deutsche Meisterschaft fielen wegen Corona aus. Schmid absolvierte drei U-Länderspiele und erzielte ein Tor für die U15 des Deutschen Fußball-Bundes. In der abgelaufenen Regionalliga-Saison kam er für die U21 des 1. FC Köln auf 29 Einsätze, 13 Tore und vier Assists. Sein Profi-Debüt feierte der Ranstädter am 28. Oktober 2022 beim Conference-League-Spiel gegen Slovacko. Schmid, der laut transfermarkt.de einen Marktwert von 200 000 Euro hat, besitzt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Seine Lieblingsvereine sind der 1. FC Köln und FC Liverpool. Schmid hat zudem ein Faible für Eishockey. Er drückt den Kölner Haien und dem heimischen Zweitligisten EC Bad Nauheim die Daumen. TFR

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