Nach 13 Jahren: Wie der SV Ober-Mörlen in die KOL zurückkehrt

Die SV Ober-Mörlen spielt nach 13-jähriger Abstinenz in der kommenden Saison wieder in der Fußball-Kreisoberliga. Damit kickt der Verein nach dem Abstieg in der Spielzeit 2009/10 wieder dort, wo er nach eigener Einschätzung hingehört.
Namen wie Morschel, Micelotta und Schaupp hatten die Kreisoberliga-Ära der Grün-Weißen - nun zählen ihre Nachfolger Sens, Schaller und Aletter zu den Aufstiegshelden. »Die Rückkehr in die Kreisoberliga bedeutet für den Verein sehr viel. Wir haben in den vergangenen Jahren alle auf dieses Ziel hingearbeitet. Es steckt enorm viel Herzblut und Arbeit in diesem Erfolg«, konstatiert Trainer Nils Arne Wielpütz, der den großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, dem Trainerteam und der sportlichen Leitung als Hauptfaktor für den Erfolg benennt. »Jeder Einzelne hat den sportlichen Zielen des Vereins alles untergeordnet. Die Mannschaft zeichnet ein ungemeines Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Die zahlreichen Ausfälle, die wir im Verlauf der Saison hinnehmen mussten, haben alle versucht mit ein paar Prozent mehr an Leistung und Engagement zu kompensieren.«
Durch einen souveränen 6:0-Heimerfolg gegen den TFV Ober-Hörgern am letzten Spieltag hatten sich die Grün-Weißen als Tabellenzweiter der A-Liga nach dem SV Assenheim das zweite direkte Ticket zum Oberhaus des Friedberger Fußballkreises gesichert. Bereits vor der Saison hatten viele die Grün-Weißen als Mitfavoriten im Rennen um die vorderen Plätze ausgemacht, zumal man sich an der Hüftersheimer Mühle im vergangenen Sommer namhaft verstärkt hatte. Cristian Gonzalez Burruezo, David Gonzalez Burruezo und Niklas Ussner waren vom klassenhöheren SV Bruchenbrücken nach Ober-Mörlen gekommen. Auch Torben Roth hatte reichlich Kreisoberliga-Erfahrung aus Nieder-Weisel mit an die Mühlwiesen gebracht. Leon Hirzmann kehrte vom Gruppenligisten SKV Beienheim nach Ober-Mörlen zurück und avancierte mit 22 Saisontreffern beinahe schon erwartungsgemäß zum erfolgreichsten Torschützen. Dahinter folgen Marc Aletter mit zwölf Toren und Marco Epp mit elf Saisontreffern in der vereinsinternen Torjägerliste auf den Plätzen zwei und drei.
»Ursprünglich war unser Ziel eine Platzierung unter den Top Fünf. Mit dem Aufstieg fest zu rechnen ist fahrlässig, wenn man die sportliche Zukunft gesund aufbauen will. Trotzdem war uns bewusst, dass wir über die Qualität verfügen, jeden Gegner schlagen zu können«, blickt Wielpütz ein knappes Jahr zurück.
»Mit einem Durchschnittsalter von unter 24 Jahren sind wir mit einer sehr jungen Truppe in die Saison gegangen, der wir auch die Zeit geben wollten, sich Leistungsschwankungen zu erlauben«, erinnert sich Ober-Mörlens Sportvorstand Klaus Kliehm. Diese blieben jedoch weitgehend aus.
Mit 20 Siegen, sechs Unentschieden und nur vier Niederlagen sicherten sich die Grün-Weißen hinter Meister und Mitaufsteiger SV Assenheim das zweite Direktticket zum Friedberger Fußball-Oberhaus. Das beste Heimteam der Liga (13 Siege, drei Unentschieden) krönte eine bärenstarke zweite Saisonhälfte mit Platz eins in der Rückrundentabelle (zehn Siege, vier Unentschieden, eine Niederlage).
»Am schönsten und spannendsten waren die engen Siege in Hoch-Weisel und Ober-Hörgern, als wir jeweils in letzter Minute den Siegtreffer erzielt haben. Beide Treffer gingen auf das Konto von Sebastian Schaller. Auch der souveräne 4:0-Heimerfolg gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Groß-Karben in der entscheidenden Phase der Saison zählt rückblickend zu den sportlichen Höhepunkten der vergangenen Runde«, erinnert sich Wielpütz.
Ein Rückschlag sei dagegen die deutliche 0:5-Auswärtsniederlage im Hinspiel gegen Meister Assenheim am 14. Spieltag gewesen. »In Assenheim haben wir mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt und auch in der Höhe verdient verloren«, blickt Wielpütz zurück.
Unabhängig von den Neuzugängen traut Wielpütz seinem Kader zu, den Klassenerhalt in der höheren Spielklasse zu schaffen. »Die Mannschaft bleibt beinahe komplett zusammen«, erklärt Wielpütz, der genau wie Maksym Braslavskyi nach überstandenem Kreuzbandriss im Laufe der Hinrunde zur Mannschaft stoßen wird. Constantin Kühne wechselt von der A-Jugend der JSG Münzenberg nach Ober-Mörlen. Mit Torhüter Lukas Höhn und Salvatore Belluardo, der in der kommenden Saison in Massenheim unter den Direktiven seines Vaters spielen möchte, hat man zwei Abgänge zu verzeichnen.