1:3 nach 60 Minuten - 1:3 in der Serie

Der EC Bad Nauheim steht im Playoff-Finale der Deutschen Eishockey-Liga 2 nun mit dem Rücken zur Wand.
(mn). Bringt der EC Bad Nauheim die Serie noch einmal zurück ins Colonel-Knight-Stadion, oder geht’s am Dienstag in die Sommerpause? Im Playoff-Finale der Deutschen Eishockey-Liga 2 unterlagen die Roten Teufel am Sonntag vor 4450 Zuschauern den Ravensburg Towerstarts mit 1:3 (1:1, 0:2, 0:0) und liegen auch in der Best-of-seven-Serie mit dem gleichen Stand zurück. Jordan Hickmott (per Penalty) erzielte den einzigen Treffer der Mittelhessen, die für ihre Fehler eiskalt bestraft wurden, denen offensiv die zündende Idee fehlte, um die kompakten Oberschwaben zu knacken. Und die inzwischen auch irgendwie vom Scheibenglück verlassen schienen. »Das Gegentor zum 1:3 hat uns den Stecker gezogen. Ravensburg braucht man nicht zum Toreschießen einladen«, sagte Harry Lange, der Trainer des EC Bad Nauheim.
Turbulenter Auftakt im Kurpark: Nach nur 20 Sekunden musste Torwart Felix Bick bereits in höchster Not gegen Nick Latta klären. Noch in der ersten Spielminute bekamen die Roten Teufel die erste Powerplay-Chance, verpassten hier duch Daniel Weiß die beste ´Möglichkeit. Nach sieben Minuten traf ein Schuss von Patrick Seifert dann den Pfosten. Ravensburg zeigte sich als die insgesamt abgeklärtere Mannschaft, nutzte einen Puckverlust der Gastgeber mit zwei schnellen Pässen zum Führungstreffer durch Robbie Czarnik (7.). Auf der Gegenseite war Jerry Pollastrone nur durch ein Foul zu stoppen, den fälligen Penalty verwandelte Hickmott zum Ausgleich (11.). Ein Schlüsselmoment: Ein hoher Stock an Huba Sekesi wurde übersehen (19.), der Verteidiger revanchierte sich mit einem Check gegen Marvin Drothen und erhielt nach Videobeweis eine Fünf-Minuten-Strafe. Und das gegen die powerplay-starken Oberschwaben.
Bad Nauheim überstand die drittel-übergreifende Unterzahl-Situation, feierte bereits den Führungstreffer durch Taylor Vause, der nach Ansicht der Videobilder aber wegen hohen Stocks zurückgenommen wurde (25.). Kevin Schmidt schloss eine schöne, geduldige Kombination ab, scheiterte aber an Jonas Langmann im Gäste-Tor (29.). Praktisch im Gegenzug hielt Bick einen Alleingang von Czarnik, doch waren seine Vorderleute nicht auf einen Abpraller eingestellt. Josh MacDonald bedankte sich mit dem Führungstreffer der Gäste. Die Roten Teufel wurden in der Offensive auf den Außenpositionen gehalten. Die Mitte wurde von Ravensburg konsequent verteidigt, Schusswege waren sehr effektiv zugestellt. Bitter: 2,4 Sekunden vor der zweiten Pause wurde Czarnik nicht entschlossen attackiert, sein Rückhandschuss fand den Weg ins Netz - 1:3.
Das Schlussdrittel erinnerte dann an das Freitag-Spiel. Bad Nauheim rannte mit der Brechstange an, konnte sich aber nicht festsetzen. Ravensburg verteidigte geschickt, ließ die Gastgeber immer wieder aufs Neue zermürbend anrennen. Spannung brachte eine Überzahl der Roten Teufel vier Minuten vor dem Ende. Die Hausherren nahmen den Torwart vom Eis, versuchten es mit zwei Feldspielern mit. Dass auch dies nicht klappte, passte irgendwie zum Bild dieses Abends.
EC Bad Nauheim: Bick - Schmidt, Seifert, Köhler, Sekesi, Erk, Hafenrichter, Wachter - Pollastrone, Vause, Körner, Herrmann, Coffman, Hickmott, Cerny, Weiß, Steck, Pauli, El-Sayed, Bartuli.
Ravensburg Towerstars: Langmann - Granz, Dronia, Ketterer, Eichinger, Sezemsky, Pfaffengut, Schwaiger - Herr, Sarault, Nick Latta, MacDonald, Hadraschek, Czarnik, Louis Latta, Calce, Hessler, Feigl, Marvin Drothen, Robin Drothen.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (7.) Czarnik (Marvin Drothen), 1:1 (11.) Hickmott (Penalty), 1:2 (29.) MacDonald (Czarnik), 1:3 (40.) Czarnuik (Granz, Hessler). - SR: Janssen/Neutzer. - Strafminuten: Bad Nauheim 4 plus fünf Minuten (Sekesi), RV 6. - Zuschauer: 4450 (ausverkauft).