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Nach dem Abstieg: Zusatzeinheiten bei der TG Friedberg

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Von: Christoph Sommerfeld

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Bei der TG Friedberg fiebert man u.a. der Rückkehr von Max Beyster entgegen. © Nicole Merz

Mit viel Verletzungspech kann sich die TG Friedberg am Ende einer verrückten Saison nicht mehr retten und verpasst den Klassenerhalt in der Landesliga. Nun treibt man eifrig die Planungen voran.

Vor zwei Jahren brachte Michael Razen einen seiner besten Handballer mit vom TSV Lang-Göns zur TG Friedberg. Razen übernahm als Coach, und Patrick Engel sollte auf dem Parkett die Fäden ziehen. Bis dato hat der Mittelmann kein einziges Punktspiel für die Kreisstädter absolviert. Die Saison 2020/21 musste abgebrochen werden, bevor sie so richtig begonnen hatte. Kurz vor dem Rundenstart 2021/22 zog sich Engel dann einen Kreuzbandriss zu, von dem er sich bis heute nicht komplett erholt hat. Die verletzungsgeplagte TGF trudelte in den Abstiegskampf der Landesliga, den sie letztlich nicht schadlos überstand. Ob Engel als Spieler zurückkehrt, steht noch nicht fest. Fakt ist aber, dass er Razen in der Trainingsarbeit unterstützen wird. In der Bezirksoberliga wollen sich die Kreisstädter nicht lange aufhalten.

»Wir hatten noch nie einen so guten Kader wie in der abgelaufenen Saison«, gibt Thomas Keck zu verstehen. Der Sportliche Leiter verweist auf die Zugänge im Sommer 2020. Neben Patrick Engel kamen Philipp Engel und Sascha Weigel - ebenfalls aus Langgöns - in die Wetterau. Die beiden Abgänge im Jahr danach waren zu vernachlässigen. Somit hatte man sich auch die Aufstiegsrunde für 2022 als Ziel gesetzt. »In der letzten Vorbereitungswoche hat es uns dann erwischt. Mit Patrick Engel, unserem Haupttorschützen Max Beyster sowie Benedikt Ploner und George Cadar haben sich gleich vier Leistungsträger verletzt«, beklagt Keck. Beyster und Engel spielten nach ihren Kreuzbandrissen die ganze Saison nicht mehr. Die beiden anderen Akteure kehrten im Laufe der Runde erst ins Aufgebot zurück. »Wir standen da und wussten nicht, wie uns geschehen ist«, meint Keck.

Eilig beorderte man dann Marco Zinnel aus der zweiten Mannschaft wieder in die erste, obwohl dieser berufsbedingt eigentlich sportlich kürzertreten wollte. In der Hauptrunde wollte es aber so gar nicht laufen in Friedberg. Mit neun Niederlagen aus elf Partien beendete man die Hinrunde als Schlusslicht, musste in die Abstiegsrunde. »Wir sind froh, dass der Trainer da nicht hingeworfen hat«, erklärt Keck. Wie Razen zu verstehen gab, stellte er sich im Rahmen dieser Krise durchaus selbst in Frage. »Ich habe auch die Spieler gefragt, wie sie das sehen. Aber die Mannschaft stand hinter mir«, lässt der Coach durchblicken.

Patrick Engel spielt eine wichtige Rolle

Und im Laufe der Rückrunde ging es aufwärts bei der Turngemeinde. Von den letzten sechs Begegnungen der Abstiegsrunde gewann man fünf. Dennoch reichte es nicht zum Ligaerhalt. »Rückblickend war die Partie in Hungen der Knackpunkt. Da haben wir blöd verloren mit zwei Roten Karten in der Schlussphase. Da frage ich mich heute noch, für was wir die bekommen haben«, echauffiert sich Keck.

Nun gilt es, die Saison 2021/22 abzuhaken und die Blicke nach vorne zu richten. Wenngleich bei Patrick Engel weiterhin unklar ist, ob er der TGF noch mal als Spieler zur Verfügung steht, ist der 30-Jährige durchaus zentraler Bestandteil der Planungen. »Pat wird in der kommenden Saison eine zusätzliche Trainingseinheit für alle U25-Spieler leiten«, erklärt Keck. Die ist für die jüngeren Akteure der ersten und zweiten Mannschaft sowie für die A-Jugendlichen vorgesehen. Zudem steht Engel, der derzeit seine C-Lizenz macht, Coach Razen als Co-Trainer zur Seite.

Ein Fragezeichen stand zuletzt noch hinter dem Verbleib von Philipp Engel. Der Bruder von Patrick hat mittlerweile aber für die Bezirksoberliga zugesagt. Sascha Weigel hängt indes die Handballschuhe (vorerst) an den Nagel. »Der Pass bleibt aber in Friedberg«, sagt Keck. Von den A-Junioren stoßen Ansgar Zimmermann und Max Lux in den Männer-Kader. Als Verstärkung konnte man dazu den torgefährlichen Fabian Wolf von der HSG MainHandball verpflichten. Mit weiteren potenziellen Zugängen ist Razen im Gespräch. Ab Oktober sollte Max Beyster wieder zur Verfügung stehen.

Überhaupt verspricht man sich künftig einiges von der guten Jugendarbeit. Nicht weniger als 14 Friedberger Teams nehmen am Spielbetrieb teil - alle eigenständig. Wie Keck verrät, kommen heuer beinahe alle B-Jugendliche eines starken Jahrgangs hoch in die A-Junioren. Mit diesem Team peilt man in der übernächsten Spielzeit die Oberliga an. Und noch mal zwei Jahre später dürfte man den einen oder anderen jungen Handballer bei den TGF-Männer erwarten.

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