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Nach der Verletzung: Hier spricht Kapitän Marc El-Sayed

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Von: Michael Nickolaus

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Marc El-Sayed hat sich den Arm gebrochen. Voraussichtlich acht Wochen lang wird der Kapitän dem EC Bad Nauheim fehlen. © Andreas Chuc

Marc El-Sayed spricht im Interview über Berufsrisiken, Comeback-Pläne, seine Rolle als Verteidiger und den Höhenflug des EC Bad Nauheim.

(mn). Marc El-Sayed kennt Situationen wie diese. 100-fach, nein 1000-fach. Schüsse blocken - das ist Tagesgeschäft im Profi-Eishockey. Blaue Flecken, Prellungen - das gehört dazu. Am Mittwoch hat sich der Kapitän des EC Bad Nauheim wieder in die Schussbahn gestellt. Das Remis galt es unbedingt zu verteidigen. Diesmal aber wurde El-Sayed an einer ungeschützten Stelle getroffen; unglücklich zwischen Handschuh und Ellenbogenschützer. Berufsrisiko. Diagnose: Bruch des rechten Unterarms. Ob eine Operation erforderlich ist, entscheidet sich in den kommenden Tagen. Mit einer achtwöchigen Pause ist zu rechnen.

Marc, wie geht es Ihnen?

Solange ich Ruhe halte, habe ich keine großen Schmerzen. Aber so etwas nervt eben extrem und zieht einen runter, wenn man in nächster Zeit nur zuschauen kann.

Sie hatten sich kurz in der Kabine behandeln lassen, sind zur Verlängerung aber noch einmal auf die Bank zurückgekehrt.

Ich wollte den Arm eigentlich nur kühlen, habe aber Blut am Eisbeutel gesehen und das behandeln lassen. Dann bin ich zurück, aber da war die Verlängerung in den letzten Sekunden, zudem hat’s erneut geblutet.

Sie haben Situationen wie diese x-fach in Ihrer Laufbahn erlebt, Sie sind Teil Ihres Spiels.

Ja, das gehört eben dazu. Ich bin zu meiner Zeit in Schwenningen schon einmal an der exakt selben Stelle getroffen worden worden. Mir war schnell klar, dass dort wieder was passiert ist.

Vor zwei Jahren hatten Sie aufgrund der Folgen Ihrer Corona-Infektion lange pausieren müssen und die zweite Saisonhälfte verpasst. Werden wir Sie in dieser Saison wiedersehen?

Im Laufe der Woche wissen wir sicher mehr. Wenn’s normal läuft, wird’s wohl auf die letzten Wochenenden der Hauptrunde hinauslaufen. Wenn operiert werden muss, muss man abwarten, ob und wie kompliziert das möglicherweise ist.

Sie hatten zuletzt auch mal in der Verteidigung ausgeholfen. Könnten Sie sich dort Ihre sportliche Zukunft vorstellen; ähnlich wie Huba Sekesi und Mick Köhler, die ursprünglich als Stürmer verpflichtet worden waren?

Das Defensivspiel liegt mir ja eher im Blut als das Toreschießen (lacht). Ich habe meine Stärken sicher im Spiel in der eigenen Zone und würde mir das zutrauen. Allerdings, nach so vielen Jahren als Stürmer entwickelt man einen gewissen Instinkt für Spielsituationen, fühlt sich dort besser aufgehoben.

Die Roten Teufel stehen zum Jahreswechsel auf Platz drei. Hätten Sie davon angesichts der Turbulenzen im Sommer samt der Vorbereitung zu träumen gewagt?

So eine Vorbereitung will man sicher nicht jeden Sommer bestreiten. Ich denke, wir haben das Beste aus der Situation gemacht, wenngleich man das in der Anfangsphase gemerkt hat. Wir haben sicher nicht die Qualität im Kader, wie sie beispielsweise Frankfurt in der Vorsaison hatte, aber die Kombination aus Spielern, Trainern, Taktik und Charakter können wir das Optimale aus unseren Möglichkeiten herausholen. Ich sehe es auch als klaren Vorteil an, dass sich der Kader gegenüber der Vorsaison kaum verändert hat. Da wurde oft über die 30 Tore von Tristan Keck gesprochen, die uns nach seinem Abgang fehlen. Dafür aber bringt Tim Coffman Dinge mit, die seine Reihe und damit auch uns als Gesamtes besser machen. Er kann ein Spiel ankurbeln. Wir wissen, dass wir als Mannschaft an guten Tagen jeden schlagen können. Wir wissen aber auch, dass nichts von selbst geht und wir in jedem Spiel für den Erfolg arbeiten müssen.

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