Neue Bestimmungen bringen neue Herausforderungen für Vereine mit sich

Nicht nur der EC Bad Nauheim, sondern auch die Wetterauer Amateurklubs müssen nun wieder neue Corona-Regeln umsetzen. Das ist nicht immer ganz einfach.
(cso). Mit der am Dienstag geänderten hessischen Corona-Verordnung und der Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag haben die deutschen Politiker auf die Entwicklung der pandemischen Lage reagiert. Neuerungen gibt’s auch für den Sport. Wie immer werden die Vereine vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. Die hessische Verordnung greift bereits ab Sonntag.
Beim Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim gilt schon ab sofort die 2G-Regel. Eine Ausnahme stellen z. B. unter 18-jährige Schüler da, für die weiterhin die Vorlage des Testhefts ausreicht. Die wenigen Dauerkarteninhaber, die bisher mit Negativtest kamen, nun durch »2G« aber nicht mehr ins Stadion können, werden vom Verein auf andere Art entschädigt. »Wir bieten den Leuten an, das Spiel über Sprade TV zu schauen«, sagt EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein.
Darüberhinaus besteht in den Stadiongängen Maskenpflicht. Am Platz darf die Maske abgenommen werden. Erst ab 3000 Besuchern sieht Hessen eine Genehmigungspflicht durch die Gesundheitsbehörde vor. Diese Grenze wollte man seitens des EC aber selbst beim Heimspiel gegen Frankfurt (10. Dez.) nicht überschreiten. Wie Ortwein erklärte, hat man sich mit dem Wetterauer Gesundheitsamt auf eine Kapazität von 3000 Besuchern bei »2G« geeinigt.
Die Beschlüsse der Ministerpräsidenten-Konferenz legen nun nahe, dass nicht mal diese Zahl erlaubt sein könnte (50 Prozent Kapazität, max. 15 000 im Outdoor-Bereich). Ob diese neuen Grenzen tatsächlich relevant sein sollten, war gestern freilich noch nicht auszumachen. »Die Regeln wurden in Berlin gemacht. Jetzt muss Hessen das zunächst wieder umsetzen, und dann der Wetteraukreis. Was nächste Woche gilt, müssen wir abwarten«, machte Andreas Ortwein deutlich.
Bei den Gruppenliga-Fußballern vom SKV Beienheim steht derweil ein Derby gegen den FCO Fauerbach an, bei dem eine andere relevante Zuschauermarke vermutlich überschritten wird. Ab dem 101. Besucher gilt nämlich die 2G-Regel verpflichtend. »Wir werden am Sonntag unter 2G-Bedingungen spielen. Alles andere macht keinen Sinn«, lässt SKV-Pressesprecher Stefan Raab wissen. »Wir können ja die Leute nicht erst mit ›3G‹ reinlassen und dann wieder wegschicken, wenn über 100 Zuschauer da sind.«
Aber nicht nur bei den Sportplatzbesuchern hat der Verein die Verordnung zu berücksichtigen. Zwei Spieler im Team sind nicht geimpft, die kamen bislang mit einem negativen (PCR-)Test in die Kabine. Das ist ab Sonntag vorbei. »Wir werden ihnen die Trikots ins Auto bringen«, erklärt Raab. Auch in der Halbzeitpause dürfen diese Akteure nicht in die Innenräume.
Noch mal anders stellt sich die Situation bei den Handballern dar. Der TV Petterweil knackte in seinen bisherigen Oberliga-Heimspielen locker die 250-Zuschauer-Marke. Das wäre beim bevorstehenden Spiel gegen die HSG Pohlheim nur möglich, wenn der Verein eine Sondergenehmigung beantragen würde. »Das werden wir nicht machen«, stellt Hygienebeauftragte Elke Börstler klar. Somit ist am Sonntag spätestens mit dem 249. Besucher Schluss.
Jedoch steht noch nicht fest, ob man sich im Karbener Stadtteil zu »2G« oder »2Gplus« entschließt. »Das werden wir kurzfristig entscheiden, wenn wir in der Halle geschaut haben, wie wir die Leute setzen können«, kündigte Börstler am Donnerstag an. Wählt der Vorstand »nur« das 2G-Modell, reduziert sich die Zahl der erlaubten Besucher auf 100.