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Neuling Assenheim vor Durchmarsch - KSG 1920 noch ungeschlagen

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Von: Sascha Kungl

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Ilker Öztürk (links) und die KSG 1920 Groß-Karben sind in der Kreisliga A noch ungeschlagen. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem Derby mit de FV Bad Vilbel II. Rechts: Miguel Klein. © Jürgen Keßler

Der SV Assenheim steht als Liga-Neuling an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A. Die Gewinner, Verlierer und Überraschungen der ersten Saisonhälfte im Überblick:

(kun). Aufsteiger SV Assenheim hat sich zum Herbstmeister der Fußball-Kreisliga A Friedberg gekrönt. Nach gut der Hälfte der Saison 2022/23 stehen für die Elf von Trainer Alexander Thomas 13 Siege, zwei Unentschieden und nur eine einzige Niederlage zu Buche. Diese quittierte der Ligaprimus beim Auswärts-1:2 gegen Mitaufsteiger FSV Dorheim. Noch gänzlich ohne Niederlage ist der Tabellenzweite KSG 1920 Groß-Karben, der mit zehn Siegen und sechs Remis fünf Punkte hinter dem SV Assenheim rangiert.

Die Gewinner: Spitzenreiter Assenheim ist nach der Hälfte der Saison das Nonplusultra der Liga. Der Aufsteiger stellt als beste Heim- und Auswärtsmannschaft mit 55 Saisontoren zugleich den treffsichersten Angriff aller 16 A-Ligisten. »Wir gehen als souveräner Tabellenführer in die Winterpause und wollen den Platz an der Sonne auch in der Rückrunde behaupten«, lässt Assenheims Pressesprecher Veit Reisch keine Zweifel an den Ambitionen seiner Elf im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte aufkommen.

Größter Konkurrent des Aufsteigers im Titelrennen ist die KSG 1920 Groß-Karben, die das Kunststück geschafft hat, in den bisherigen 16 Saisonpartien bis zur Winterpause ungeschlagen zu bleiben. »Obwohl wir im Laufe der Hinrunde immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hatten, sind wir als einziges Team der Liga ohne Niederlage geblieben. Dadurch haben wir viel Selbstbewusstsein getankt und werden uns auch in der Rückrunde nicht verstecken«, verspricht KSG-Coach Olcay Bayram.

Neben dem Spitzenduo aus Assenheim und Groß-Karben darf sich auch der SV Ober-Mörlen berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Kreisoberliga machen. Vor der Saison von vielen Experten als Topfavorit gehandelt, belegt die Elf von Spielertrainer Nils Arne Wielpütz mit 32 Punkten aus 15 Saisonpartien aktuell den Aufstiegsrelegationsplatz. Dahinter folgen die jungen Wilden des FV Bad Vilbel II auf Platz vier vor dem FSV Dorheim als Tabellenfünfter.

Weiter oben erwartet hätte man sicherlich den SV Germania Ockstadt, der als Tabellensechster aber nach wie vor in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen liegt.

Die Verlierer: Während man im Lager der SG Oppershofen aufgrund des dünnen Kaders bereits vor der Saison wusste, dass es wie schon in den Vorjahren vom ersten Spieltag an nur um den Klassenerhalt gehen wird, stehen mit dem FC Hessen Massenheim, dem FSV Kloppenheim und Schlusslicht SV Germania Schwalheim drei Mannschaften tief im Tabellenkeller, die man vor der Saison sicherlich weiter oben erwartet hätte.

Kloppenheim und Schwalheim zählten in den vergangenen Jahren zu den Spitzenteams der Liga und spielten kontinuierlich um den Aufstieg mit. Auch Massenheim als Kreisoberliga-Absteiger hat man Chancen auf den direkten Wiederaufstieg ausgerechnet. Nach Gründen für das schwache Abschneiden in der ersten Halbserie muss man bei allen drei Klubs nicht lange suchen: »Für die magere Punkteausbeute in der Hinrunde gibt es eine ganz einfache Erklärung. Und zwar die lange Verletztenliste, die ich in dieser Form weder als Trainer noch als Spieler bisher erlebt habe«, erklärt Schwalheims Trainer Gökhan Kocatürk. »Überraschend kommt das schwache Abschneiden für uns nicht. Wir wussten als Verein von Beginn an, dass es für uns in diesem Jahr nur um den Klassenerhalt gehen wird. Die Tabellenregion, in der wir uns aktuell befinden, haben wir erahnt«, räumt Kocatürk ein.

Auch im Lager des Vorjahres-Dritten FSV Kloppenheim musste man in der Hinrunde die Ausfälle von zahlreichen Leistungsträgern kompensieren. »Wir hoffen darauf, dass sich die Personalsituation nach der Winterpause ein wenig entspannt und wir mit frischen Kräften in den zweiten Saisonhälfte angreifen können«, erklärt Kloppenheims Trainer Siegbert Freienstein.

»Für uns war es die im Vorfeld erwartet schwere Hinrunde, zumal das Niveau der Liga keinesfalls schlechter geworden ist«, erklärt Oppershofens Trainer Jürgen Bellersheim. »Unsere Personalprobleme haben sich auch durch die neue Saison gezogen. Wir sind realistisch - der Klassenerhalt wäre in diesem Jahr eine große Leistung«, weiß der SGO-Coach. »Hoffnung macht, dass die Konkurrenz uns noch nicht enteilt ist, sondern in Schlagdistanz liegt.«

Auch für den SSV Heilsberg genießt der Ligaverbleib nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der Vorsaison Priorität. Gemeinsam mit den punktgleichen Teams aus Oppershofen und Schwalheim stehen die Bad Vilbeler Vorstädter am Tabellenende. Auf und neben dem Platz sorgte die Elf von Trainer Bruno Ventura in der Hinrunde nicht immer für positive Schlagzeilen. Das unterstreicht auch der letzte Platz in der Fairnesstabelle.

Die Überraschungen: Die Teams aus Groß-Karben und Ober-Mörlen haben viele Experten vor der Saison in der Spitzengruppe erwartet. Dagegen kommt das nahezu makellose Abschneiden von Aufsteiger Assenheim ebenso überraschend wie der starke Eindruck, den die junge Truppe des FV Bad Vilbel II und der FSV Dorheim hinterlassen haben. Die Brunnenstädter sind zudem das fairste Team der Liga. Auch dass mit der SG Oppershofen und dem SV Germania Schwalheim zwei Mannschaften, die am Tabellenende stehen, zu den fairsten der Liga zählen, ist durchaus ungewöhnlich.

Hinter den Erwartungen zurück blieben bisher die neugegründeten Spielgemeinschaften aus Beienheim und Dorn-Assenheim sowie Hoch-Weisel und Ostheim. Die Reserve von Gruppenligist Beienheim und Kreisoberligist Dorn-Assenheim startete mit drei Pleiten gegen Kloppenheim (0:4), Ockstadt (0:3) und Schwalheim (1:5) in die Saison und kassierte auch in der Folge teilweise deutliche Niederlagen gegen Ober-Mörlen (1:11) und Trais (1:6), ehe man sich zum Ende der Hinrunde festigte und kontanter punkten. Auch die Spielgemeinschaft aus Hoch-Weisel und Ostheim haben viele Experten vor der Saison zum engen Kreis der Aufstiegsfavoriten gezählt, zumal man mit dem Turniersieg beim Butzbacher Stadtpokal aufhorchen ließ. Nach durchwachsenem Saisonstart bewegt sich die Elf von Trainerduo Jan Eric Dreikausen und Fabian Brücher als Tabellensiebter aktuell aber nur im Mittelfeld.

Die Trainerwechsel und ihr Effekt: Vier der 16 Vereine haben in der neuen Saison auf frischen Wind an der Seitenlinie gesetzt. Am Traiser Wäldchen hat Stefan Hiecke die Nachfolge von Spielertrainer Sebastian Müller angetreten. Die Leistungen der Geißböcke im bisherigen Saisonverlauf waren äußerst schwankend. Überraschenden Siegen gegen den FV Bad Vilbel II (1:0) und den TuS Rockenberg (1:0) standen deutliche Niederlagen gegen die SG Hoch-Weisel/Ostheim (1:7), den FSV Dorheim (0:7) und den SV Ober-Mörlen gegenüber (1:7). »Für uns wird es wichtig sein, in der Rückrunde konstanter zu punkten, um nicht wie in den vergangenen beiden Spielzeiten bis zum Saisonende gegen den Abstieg kämpfen zu müssen«, weiß TFC-Stürmer Fabian Lotz um die fehlende Konstanz des Tabellenelften.

Kreisoberliga-Absteiger FC Hessen Massenheim hat sich vor der Saison von Dennis Matter getrennt und den Neuanfang mit Pierre Nickel auf der Trainerposition eingeläutet. Aufgrund von großen Personalsorgen hinkt der Kreisoberliga-Absteiger den eigenen Erwartungen als Tabellenzwölfter deutlich hinterher.

Beim SV Germania Schwalheim hat Gökhan Kocatürk, in der vergangenen Saison noch erfolgreicher Coach des Kreisoberliga-Vizemeisters SV Nieder-Weisel, das Zepter übernommen. Mit dem letzten Tabellenplatz nach der Hinrunde wird der ambitionierte Übungsleiter sicherlich nicht zufrieden sein.

Ähnlich sieht es im Lager des Tabellenvorletzten SSV Heilsberg aus, der bereits zum Ende der vergangenen Saison einen Wechsel auf der Trainerposition vollzogen hat. Im Bad Vilbeler Ortsteil war Bruno Ventura von den Vereinsverantwortlichen zwei Spieltage vor dem Rundenende vorzeitig für Daniyel Göktas ins Amt gehoben worden. Der sportliche Erfolg lässt bis dato noch auf sich warten.

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