1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Pokal-»Quali« und Playoff-Heimrecht winken

Kommentare

(sks). Was für ein Spiel. Mit 89:88 (48:47) bezwangen die Gießen 46ers in der 2. Basketball-Bundesliga am Samstag die Eisbären Bremerhaven. Den siegbringenden Dreier zimmerte ausgerechnet Stefan Fundic durch die Reuse. Pokal-Qualifikation und sogar Playoff-Heimrecht sind jetzt ganz nah.

Für die Tabellensituation in der ProA war dieser Wahnsinns-Sieg der Gießen 46ers vor 2200 Zuschauern in der Osthalle mit Gold nicht aufzuwiegen. Gießen rückt damit auf den vierten Tabellenplatz vor und spielt um das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale mit. Zugleich wahrte man einen ausgiebigen Puffer auf Rang sieben - und damit das Ticket für den BBL-Pokal im kommenden Jahr. Bremerhaven, gegen die der direkte Vergleich durch eine hohe Niederlage zum Saisonauftakt verloren wurde, kann mit den Mittelhessen nicht mehr gleichziehen. Auch das ist ein Pfund, das den Gießenern nicht mehr zu nehmen ist.

Oder besser: ein »Fundic«. Matchwinner war der 28-Jährige aus Belgrad, der den Sieg mit einem Buzzerbeater festhielt. Auf die Frage, ob der Center so etwas Verrücktes schon mal erlebt habe, antwortet der Serbe lachend: »Ja, gegen Artland.« Recht hatte er: Es war der zweite Spieltag der laufenden Saison. Die 46ers waren gerade von ihrer 60:98-Schmach in Bremerhaven zurückgekehrt. Gegen Quakenbrück lief es abermals nicht. Eine grandiose Aufholjagd krönte Fundic damals aber mit einem alles andere als geplantem Dreier aus neun Metern.

Auch am Samstag mussten die Mittelhessen lange zittern. »Ich war mit den letzten zwei, drei Minuten sehr unzufrieden«, rekapitulierte nach dem Spiel Coach »Frenki« Ignjatovic. Ein 86:82 (39.) gab man aus der Hand, lag bei noch 18 Sekunden schließlich 86:88 im Hintertreffen. »Wir hatten keine Auszeit mehr. Daher war nicht viel abgesprochen.« Zunächst wollte man den Ball inside bringen, »auch wenn das ein Risiko ist«, weil ein gefoulter Fundic an der Freiwurflinie vieles liegen lässt.

Aber: »Jordan Barnes war gut verteidigt.« Eigentlich habe man keinen Dreier gebraucht, so Ignjatovic weiter. Schließlich landete der Ball aber doch bei Fundic, der eiskalt in der Ecke lauerte, wie er sagt: »Jordan war nicht frei. Ich habe auf den Wurf gewartet.« Mit der Sirene fand das Spielgerät sein Ziel.

»Trifft einer wie Fundic mit einer Freiwurfquote von 30 Prozent in dieser Situation den Dreier, haben wir am Ende nicht viel falsch gemacht«, brachte Eisbären-Coach Steven Key die Gegenperspektive ein. Einziges Trostpflaster für den Ex-46ers-Trainer war, dass er durch eine Lücke im Spielplan zwei Nächte in seiner Wahlheimat Langgöns verbringen konnte.

Gießen und Bremerhaven lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit zwölf Führungswechseln. Früh in der Partie mussten die 46ers auf Roland Nyama verzichten. Nach einem Schlag blieb der Deutsch-Kameruner auf dem Parkett liegen (8.). »Mein Nacken ist nach hinten geklappt«, beschrieb Nyama hinterher den Schmerz.

Auch interessant

Kommentare