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»Quali«-Teilnahme zum Geburtstag

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Mara Guth © Imago Sportfotodienst GmbH

(rem). Egal, was in der Tenniskarriere von Mara Guth noch kommt, diesen Tag wird sie nicht vergessen. Just zum 20. Geburtstag erhielt die Spielerin des TC Bad Vilbel die Einladung, bei den Bad Homburg Open quasi vor der Haustür antreten zu können. Das passte sehr gut zu ihren grundsätzlichen Plänen, möchte sie doch als Tennis-Profi Fuß fassen. Jedoch nicht zu den privaten.

Kurzerhand wurde die Geburtstagsfeier eben am Samstag an den Match Court 1 im Kurpark verlegt. Dort, auf dem für die Tennis-Fans täglich kostenfrei zugänglichen Nebenplatz des WTA-Turniers, trat Mara Guth in der Qualifikation gegen Claire Liu an.

»Das war sehr ›last minute‹«, kommentiert Guth ihren zweiten Einsatz beim heimischen Rasenturnier, nachdem sie vor zwei Jahren sogar ins Hauptfeld gerutscht war, allerdings deutlich verlor. Diesmal rückte sie nach, weil Anna-Lena Friedsam wegen der Absage von Jule Niemeier ins Hauptfeld »befördert« worden war. Niemeier hatte ihre Teilnahme verletzungsbedingt erst am Freitagnachmittag abgesagt. Ein Sieg für die ehemalige deutsche Jugendmeisterin Guth, die seit frühester Kindheit viel Zeit investiert, um besser zu werden, war trotz fehlender Rasenvorbereitung absolut im Bereich des Möglichen. Jeweils im Tiebreak musste sich die krasse Außenseiterin erst beugen, am Ende hieß es 6:7 (1) und 6:7 (1).

Dabei bewegt sich Liu sonst in anderen sportlichen Sphären. Die 23-jährige US-Amerikanerin ist Nummer 95 der Weltrangliste, Guth belegt Platz 451. Mit nur ein, zwei Erfolgen bei WTA-Turnieren könnte sich die Merzhäuserin deutlich verbessern. Dass sie dies »drin hat«, bewies sie am Samstag nachdrücklich.

Trotz der Niederlage sei sie sehr zufrieden mit sich, sagt Guth. Sehr viele Zuschauer hatten sich bei herrlichem Wetter an den Nebenplatz gedrängt, noch dazu »wirklich viele Menschen, die mir wichtig sind«. Die Stimmung sei unglaublich gewesen. »So etwas habe ich selten erlebt, dass das Publikum so hinter mir steht. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, konnte es richtig genießen und mein Bestes geben.« Im Tiebreak des zweiten Satzes hatte es Pfiffe gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung gegeben. Guth, am Knie bandagiert, ließ sich dadurch etwas aus dem Konzept bringen. »Irgendwo ist es sicher auch bitter, denn ich hatte meine Chancen«, resümierte die Abiturientin, lässt sich durch dass Ergebnis aber nicht ins Bockshorn jagen.

Bereits eine Woche zuvor war sie bei den Bett 1 Open in Berlin nachgerückt und hatte in der »Quali« gegen die Australierin Jaimee Fourlis 2:6, 4:6 verloren. Die nächsten Matches laufen für Guth weitaus entspannter ab. Sie wird für Bad Vilbel in der Hessenliga antreten, ehe es wieder quer durch Deutschland geht, um bei ITF-Turnieren die nächsten kleinen Schritte als Tennisprofi zurückzulegen. FOTO: IMAGO

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