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Rasant und spannungsgeladen

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So sehen Sieger aus: Der 43. Grand Prix Bad Homburg endet mit einem dreifachen deutschen Triumph. Simon Geschke (Mitte) siegt vor Nils Politt (links) und Lokalmatador John Degenkolb aus dem benachbarten Oberursel. © Jens Priedemuth

(fyh). Mit hohen Geschwindigkeiten ging es am vergangenen Sonntag beim Radrennen um den Bad Homburger Kurpark rasant zu: Beim 43. Grand Prix Bad Homburg traten die Profis und Amateure auf ihren Rädern so richtig in die Pedale. Simon Geschke (24 Punkte), der auf Wunsch von Rennleiter Peter Rohracker sogar seinen mit roten Punkten versehenen Helm von der Tour de France mitbrachte, fuhr schließlich als Erster über die Ziellinie und gewann das Spektakel vor Nils Politt (19) und Lokalmatador John Degenkolb (17).

Auf dem vierten Rang landete Jonas Rutsch (15), der ebenfalls wie die anderen drei Profis noch vor knapp einer Woche bei der Tour de France mitgefahren ist und die fast 3400 Kilometer in den Knochen hatte.

Das Sprintrennen in der Kurstadt, diese Art von Rennen wird im Radsport Kriterium genannt, besteht aus 54 Runden um den Kurpark und ist insgesamt 80 Kilometer lang. Nach jeweils fünf Runden gab es für die ersten vier Teilnehmer jeweils fünf, drei, zwei und einen Punkt - der Pedaleur mit den meisten Punkten gewinnt am Ende.

Die Zuschauer bekamen von den Protagonisten eine Show geboten. Bis zur letzten Runde blieb es spannend. Als die Akteure in der finalen Runde von den vielen Zuschauern noch mal richtig angefeuert wurden, wusste noch niemand, wer am Ende als Gewinner auf dem Podest stehen würde. Lediglich ein Zähler trennte die vier Profis Geschke (14 Punkte), Politt, Rutsch und Degenkolb (alle 13) zu diesem Zeitpunkt.

Im Teilnehmerfeld bildeten sich immer wieder kleineren Führungsgruppen, die sich absetzen konnten. Aber besonders im letzten Drittel zeigten die vier Favoriten, was in ihren Waden steckt und zogen davon. Nachdem das Führungsauto um die Kurve vor dem Zielstrich bog, streckten die Zuschauer erwartungsfroh die Köpfe über die Metallabsperrungen, um einen Blick auf Geschke, der für das Team Cofidis fährt, zu werfen. Geschke bog schließlich mit etwas Abstand zu Politt und Degenkolb auf die Zielgerade ein und überquerte mit ausgestreckten Armen und einem breiten Grinsen die Ziellinie.

Der Sieger zeigte sich anschließend erleichtert: »Es ist eine sehr kurze Strecke und ungewohnt zu fahren, aber ich wollte es nicht auf den Sprint ankommen lassen und bin dann am Ende vorne weg- gefahren.« Er ergänzte: »Es ist super schön, vor diesem Publikum zu fahren.«

Ein besonderer Anlass war es auch für den dreimaligen Sieger des Grand Prix Bad Homburg und Lokalmatador John Degenkolb, der bereits im Vorfeld erklärte, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit sei, wieder an den Start zu gehen. Der in Oberursel wohnende Degenkolb (Team DSM) schlug sich wacker, konnte aber final nicht mehr mit seinen Sprintqualitäten glänzen und musste sich mit dem dritten Rang begnügen. Für ihn aber trotzdem Anlass zu Freude: »Die Zuschauer an der Strecke pushen einen unglaublich. Ich bin sehr zufrieden, dass ich vor heimischen Publikum auf dem Podium stehe.« Und auch der zweitplatzierte Nils Politt, der bei Bora-Hansgrohe unter Vertrag steht, freute sich über das rege Erscheinen der Homburger an der Strecke. »Ein großer Dank gilt allen, die gekommen sind, und den Organisatoren, die solch ein Rennen auf die Beine stellen.«

Für viele Besucher war es ein besonderer Moment, den Stars so nah zu kommen, denn es wurden fleißig Selfies gemacht und Autogramme gesammelt. Und auch für einige, die beim Rennen in der Verfolgergruppe mitmischten, war es eine nicht alltägliche Situation, ein Rennen mit solch bekannten Radsportgrößen zu fahren. Der 43. Grand Prix Bad Homburg wird nicht nur Simon Geschke in guter Erinnerung bleiben.

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