Rhein-Main Patriots: Ein Abstieg mit Beigeschmack
Die Rhein-Main Patriots müssen nach einem spektakulärem Sieg im abschließenden Saisonspiel zurück in die zweite Skaterhockey-Bundesliga. Ein Abstieg mit fadem Beigeschmack.
(mn). Das erinnerte an den FC Schalke 04 im Jahr 2001, als sich in Gelsenkirchen vier Minuten lang schon so mancher Fan über die Deutsche Fußball-Meisterschaft gefreut hatte. In Assenheim hatten die Rhein-Main Patriots spektakulär und ebenso unterhaltsam im Alles-oder-Nichts-Spiel um den Klassenerhalt einen Drei-Tore-Rückstand mit vier Toren binnen vier Minuten im Schlussabschnitt gedreht, einen knappen 7:6-Erfolg gegen Tabellenführer Crash Eagles Kaarst in einer atemraubenden Schlussminute über die Zeit gebracht. Schützenhilfe blieb, wie sich wenige Minuten nach der Schlusssirene zeigte, aber aus. Nach nur einem Jahr geht’s für den Skaterhockey-Klub aus der Wetterau zurück in Liga zwei. Punktgleich mit Essen auf Rang zehn, steigen die Patriots auf Grund der schlechteren Tordifferenz ab. Besonders bitter: Ein Drei-Punkte-Abzug war dem Klub zum Verhängnis geworden. Im März waren die Niddataler, die zu diesem Zeitpunkt Corona-Fälle im Kader hatten (bestätigte Fälle, ebenso wie Verdachtsfälle) zum Hinspiel in Kaarst nicht angetreten und hart sanktioniert worden.
Bezüglich der letzten Hoffnung auf den Klassenerhalt blickt man nun nach Atting. Beim Zweitligisten soll eine Entscheidung, das Aufstiegsrecht wahrzunehmen, noch nicht gefallen sein.
»Wenn man in 20 Spielen sportlich 30 Punkte holt, in den letzten elf Spielen neun Siege feiert, kann man als Neuling nicht so viel falsch gemacht haben«, sagt Patric Pfannmüller, der Sportliche Leiter, der natürlich noch immer mit dem Strafmaß nach dem Nichtantreten hadert. »Die Enttäuschung, auf diese Weise abzusteigen, ist groß.«
Die Patriots mussten einerseits ihr abschließendes Spiel selbst gewinnen, zum anderen auf Schützenhilfe hoffen. Die blieb aus, nachdem die Zwischenstände lange Zeit noch die Hoffnung auf den Klassenerhalt genährt hatten.
Dem Gast aus dem Rheinland, immerhin Tabellenführer nach der Hauptrunde, bot Assenheim eine jederzeit packende Auseinandersetzung. Lange führten die Patriots mit 1:0, leisteten sich beim Stand von 2:2 aber eine Hinausstellun, lagen zunächst mit 2:3, dann mit 2:5 zurück. Im Schlussdrittel brachte eine fünfminütige Überzahl-Situation die Hauherren vor 180 Zuschauern zu diesem Zeitpunkt überraschend zurück in das Spiel. Mit vier Toren binnen vier Minuten drehte Assenheim die Partie (55.) und brachte den Vorsprung irgendwie über die Zeit. Der Jubel über den vermeintlichen Klassenerhalt war groß - dann sickerten die Endstände der anderen Partien durch.
Rhein-Main Patriots: Bleil, Wagner; Prince (3), Lambert (2), Hamer (1), Lademann (1), Etzel, Patejdl, Unger, Pfeifer, Sekesi, Berk, Kharitonov, Lachmann, Langer.