Rhein-Neckar Löwen gewinnen DHB-Pokal
(dpa). Im Konfettiregen von Köln schwenkten die Rhein-Neckar Löwen nach dem zweiten Pokal-Triumph der Vereinsgeschichte euphorisch den Silberpott und läuteten danach eine lange Party-Nacht ein. Dank des 5:3 im Siebenmeterwerfen im Endspiel-Drama gegen den SC Magdeburg feierten die Mannheimer am Sonntag vor 19 570 Zuschauern wie 2018 den Cupsieg und zerstörten die Triple-Träume des deutschen Handball-Meisters.
»Was für ein geiles Spiel«, stellte Löwen-Trainer Sebastian Hinze fest. »Ich bin unfassbar glücklich. Wir haben uns für die harte Arbeit belohnt.« Auch Regisseur Juri Knorr war geflasht. »Damit hat niemand gerechnet, wir waren der Underdog. Das ist der Wahnsinn«, sagte der Nationalspieler.
Im hochklassigen Finale hatte es nach Verlängerung 31:31 (27:27, 16:13) gestanden. Die Dramaturgie hätte sich kein Krimi-Autor besser ausdenken können. Erst scheiterte Smits drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 27:27 an Löwen-Torwart David Späth, der sein Team damit in die Verlängerung rettete. Dann verwandelte Smits in der letzten Sekunde der Extra-Zeit einen Siebenmeter zum 31:31 und sorgte damit für den Shootout von der Linie, bei dem Nationaltorwart Joel Birlehm den Wurf von Magdeburgs Rückraum-Ass Gisli Kristjansson parierte.
»Ich bin am Ende einfach nur zusammengesackt. Der Spielverlauf, dazu habe ich in der Verlängerung auch ein paar Dinger liegengelassen«, sagte Uwe Gensheimer sichtlich mitgenommen. Der Löwen-Altstar war mit acht Toren bester Werfer beim Sieger.
Im Hexenkessel der ausverkauften Lanxess-Arena, die nach 29 Jahren in Hamburg erstmals Schauplatz der Pokal-Endrunde war, lieferten sich die Endspiel-Rivalen von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe. In den ersten 20 Minuten wechselte die Führung ständig. In der Schlussphase der ersten Halbzeit zogen die Mannheimer beim 14:11 erstmals auf drei Tore davon. Nach dem Wechsel kam der SCM zwar wieder heran, lief dem Ausgleich aber lange hinterher. Neun Minuten vor dem Ende war es dann aber doch so weit, als Kristjansson zum 24:24 traf. Nun war das Team von Trainer Bennet Wiegert am Drücker und schaffte kurz darauf sogar die Führung. Doch die Löwen konterten noch mal.
Schon im Halbfinale am Vortag hatte der Pokalsieger beim 38:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt geglänzt und seine jüngste Pleitenserie beendet. Die Magdeburger hatten durch ein 33:31 gegen Lemgo zum siebten Mal das Endspiel erreicht. Im Spiel um Platz drei gewann Flensburg mit 28:23 (17:11) gegen Lemgo.