Silber bei WM-Premiere
(bf). Die Wetterau hat einen Vize-Weltmeister im Gehörlosen-Handball. Lukas Keßler, der nach seinem Umzug nach Friedberg noch keinem Verein zugeordnet ist, kehrte dieser Tage mit dem erfolgreichen Team des Deutschen Gehörlosen-Sportverbands mit der Silbermedaille aus Kopenhagen zurück. Es war die WM-Premiere für die Deafboys, wie das deutsche Team genannt wird.
Im Finale musste man sich dem Seriensieger aus Kroatien geschlagen geben, der letztlich verdient mit 28:22 gewann.
Es gelang der deutschen Auswahl dennoch, die Partie lange offenzuhalten. Gerade in der Anfangsphase offenbarten die Favoriten aus Kroatien Probleme mit dem Verteidigen des deutschen Angriffs unter Einsatz des siebten Feldspielers und scheiterten zunehmend an Torhüter Silas Schumacher.
Immer wieder kam die deutsche Mannschaft zu guten Torgelegenheiten, und mit der Halbzeitsirene verkürzte das Team auf 12:14. In der zweiten Halbzeit gelang es den Kroaten, sich weiter abzusetzen, doch der Kampfgeist der deutschen Mannschaft verhinderte eine Vorentscheidung.
Deutschland kämpfte sich sogar noch mal auf drei Treffer Differenz heran, scheiterte dann jedoch immer wieder am gut aufgelegten kroatischen Torhüter Bruno Varsic. Sicherlich wäre mit einer besseren Chancenauswertung in dieser Phase mehr für die deutsche Mannschaft zu holen gewesen. Schließlich mussten die Kroaten noch auf Topscorer Tomislav Bosniak und Abwehrchef Pero Jukic verzichten, die beide aufgrund ihrer dritten Zeitstrafe für die letzten Minuten des Spiels disqualifiziert wurden.
Auch wenn unmittelbar nach dem Abpfiff die Enttäuschung überwog, können die Deafboys mit dem Finaleinzug und dem Gewinn der Silbermedaille zufrieden sein. In den Vorrundenspielen hatte man gegen Dänemark (34:21), die Türkei (31:23) und Serbien (28:23) ungefährdete Siege eingefahren. Im Halbfinale gegen die Türkei bewiesen die Spieler, dass sie sich auch durch schwierige Phasen durchkämpfen können und Rückstände drehen können (29:27).