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1026 DEL-Spiele, neun Titel: Warum diese Eisbären-Ikone für Selb spielt

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Frank Hördler ist eine Ikone. Mit den Eisbären Berlin gewann er neun Titel, holte mit der Nationalmannschaft Olympia-Silber. Am Freitag ist Hördler, der hier 2022 als Kapitän die Trophäne entgegen nimmt, mit den Selber Wölfen in Bad Nauheim zu Gast. © Red

Frank Hördler zählt zu den »Promis« der DEL2. Vor dem Gastspiel in Bad Nauheim erklärt er seinen Wechsel in die Zweitklassigkeit und die Umstellung von der Metropole Berlin auf die Kleinstadt Selb.

(mn). 1026 Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (nur sechs Profis überhaupt haben mehr DEL-Einsätze absolviert), neun (!) Meistertitel in 20 Jahren (!) mit den Eisbären Berlin, acht WM-Teilnahmen, Olympia-Silber 2018: Frank Hördler hat in der Hauptstadt Kultstatus. Aus der Metropole hat es den 38-Jährigen im Sommer nach Selb gezogen. Hier hatte seine Laufbahn bekommen. Zwei Jahre will der Verteidiger noch spielen, anschließend die sportliche Leitung übernehmen. Vor dem Spiel der Selber Wölfe in Bad Nauheim (Freitag, 19.30 Uhr) haben wir mit Hördler gesprochen.

Nach 20 Jahre in Berlin sind Sie nach Selb in die DEL2 gewechselt. Wie oft haben Sie sich diese Entscheidung durch den Kopf gehen lassen?

Das ging im Grunde genommen sehr schnell. Die Möglichkeiten, die mir geboten wurden, sind sehr gut. Ich habe das mit der Familie besprochen, und dann war das rasch eine runde Sache.

Sie können mit 38 Jahren auf eine erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Kommt da nicht der Gedanke, als DEL-Profi aufzuhören?

Das Alter spielt, denke ich, bei keinem eine Rolle. Jeder Profi spielt, solange er Spaß hat und der Körper es zulässt. Beide Faktoren sind bei mir gegeben. Es gab keinen Grund, ans Aufhören zu denken. Ich will spielen. Und die vergangenen Wochen mit den Jungs haben mir auch viel Spaß gemacht.

Aus der Metropole (3,8 Millionen Einwohner) in die Kleinstadt (16 000 Einwohner). Inwiefern haben Sie sich schon umstellen können?

Man gewinnt an Zeit. Ob die Fahrt zum Training, zum Einkaufen oder mit den Kindern zur Schule ist: Alles geht viel schneller. In einem Stau habe ich hier in Selb noch nicht gestanden (lacht). Das ist gewiss auch Lebensqualität. Auf der anderen Seite hat natürlich auch eine Großstadt ihre Reize. Eine große Umstellung war’s nicht, da wir den Sommer mit der Familie oft hier verbracht haben.

Wie ist Ihr Eindruck von der DEL2?

Die DEL2 hat ein sehr gutes Niveau. Alle Spiele waren bislang schwere Spiele. In der Liga ist viel Qualität und sehr viel Speed. Der größere Unterschied ist wohl, dass in der DEL2 noch versucht wird, spielerisch etwas zu kreieren, während in der DEL doch geradliniger agiert wird.

Sie haben mit Selb in den ersten Auswärtsspielen überwiegend die modernen Arenen der DEL2 besucht. Mit welchen Erwartungen fahren sie nach Bad Nauheim, wo sie vor einigen Jahren auch schon mal mit den Eisbären Berlin zu Gast waren?

Ich bin da pragmatisch. Alte Stadien haben einen besonderen Charme, eine andere Akkustik, eine andere Atmosphäre und oft auch eine bessere Eisqualität als eine Multifunktionshalle. Klar, vor 18 000 Zuschauern in Köln zu spielen, ist irre. Aber nun freue ich mich auf Bad Nauheim.

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