Sportehrenpreis 2023: Helmut Mohr lebt für den Sport und die Vereine

Helmut Mohr ist seit nunmehr 56 Jahren Übungsleiter. Für seine nachhaltigen Verdienste in der Wetterauer Sportlandschaft bekam er den diesjährigen Sportehrenpreis des Wetteraukreises verliehen.
(web). Helmut Mohr ist Träger des Sportehrenpreis 2023 vom Wetteraukreis. Der 72-Jährige ist seit dem 16. Lebensjahr als Übungsleiter tätig.
Landrat Jan Weckler war im Plenarsaal des Wetteraukreises am Dienstagaben Gastgeber der Preisverleihung. Er sprach von einer »besonderen Ehrung«. Mohr sei eine Person, die sich in der Wetterauer Sportlandschaft in einer Vielzahl von Vereinen verdient gemacht habe und damit einen wichtigen sozialen Beitrag leiste.
In diesem Jahr liege der Fokus dabei auf einem Menschen, der gleich zwei Voraussetzungen erfüllt habe: Helmut Mohr prägte praktisch sein Leben durch eine aktive Sportlaufbahn mit vielen Erfolgen und zum anderen engagierte und engagiert er sich im Vereinsleben. Aktiv begann seine »Karriere« im Alter von sechs Jahren als Schwimmer beim VfB Friedberg. Später kamen Wasserball und auch Handball hinzu. Gemeinsam mit dem Team der Wasserrballer spielte Mohr sogar auf Bundesliga-Niveau.
Anfang der 80er Jahre erfolgte der Einstieg in die Ausdauersportarten Laufen und Triathlon. Hier erzielte er zahlreiche Podiumsplätze - angefangen von der Sprintdistanz bis zum Ironman Hawaii, wo er sich viermal für die WM qualifizierte und auf der Pazifikinsel startete. Als Moderator für den Wintersteinlauf und Ockstädter Cross-Triathlon, Pressewart oder Übungsleiter: Er hat sich aktiv in das Vereinsleben vom VfB Friedberg, ASC Marathon Friedberg, Triathlon Wetterau, der TG Friedberg und der SG Wetterau eingebracht und damit einen beachtlichen gesellschaftlichen Beitrag geleistet.
Die Laudatio auf den Preisträger wurde von Jan Ripperger, Vorsitzender vom Triathlon Wetterau, gehalten. Ripperger ist erst seit vier Jahren Vereinsmitglied und löste in diesem Jahr nach 18 Jahren Patrick Kaurisch an der Vereinsspitze ab. Er bezeichnete Mohr als Legende und Urgestein im Triathlon, das über Jahrzehnte Herausragendes geleistet habe. Denn exakt in den Ursprüngen der deutschen Triathlonszene im Jahr 1982 hat sich der immer für Neues bereite Mohr dieser damals exotischen Sportart zugewandt. Persönlich kennengelernt habe er den Preisträger im Sommer 2021, als dieser beim Frankfurter City-Triathlon seinen letzten aktiven Wettkampf bestritt. Online kennengelernt hatte er ihn freilich Ende 2019, als per Mail gefragt wurde, wer mit zur Trainingsfreizeit nach Mallorca im Frühjahr 2020 kommen wolle. Beeindruckt sei er von dessen Organisationstalent gewesen, als eine Woche vor Start der Reise alles den Anfängen der Pandemie zum Opfer fiel. Helmut Mohr kümmerte sich um Flug- und Hotelumbuchungen sowie Überweisungen. »Helmut-Tours«, wie die von Mohr geplante private Frühjahrs-Trainingsfreizeit für ASC und Triathlon Wetterau-Mitglieder liebevoll genannt wurde, hatte sich zu einer festen Größe in Vereinsleben der beiden Friedberger Ausdauersportvereine etabliert.
UnbeschreiblicheGlücksgefühle
»Helmut hat die Menschen in seinem Umfeld geprägt und stets das Gemeinwohl in den Vordergrund gestellt«, schloss Ripperger seine Lobrede ab. Mit seiner Gratulation sprach der 35-Jährige den Wunsch aus, dass dieser zwischenmenschliche Erfolg an jüngere Generationen weitergegeben werde.
Auch Bundestagsabgeordneter Peter Heidt, der mit Mohr lange Zeit aktiv Wasserball gespielt hat, reihte sich in die Riege der Gratulanten ein. »Derzeit gebe ich noch drei Schwimmstunden bei der SG Wetterau«, sagte ein bewegter Helmut Mohr. »Wenn mich die Kinder mit strahlenden Augen anschauen, weil ich sie gelobt habe, weil sie die Rollwende endlich ausführen können, bekomme ich ein Glücksgefühl der besonderen Art.« Im Laufe der Jahre habe er viele freundschaftliche Verbindungen durch die Vereine aufgebaut. Auch bei seinem Einstellungsgespräch bei der Bundesbank vor 50 Jahren hatte der Sport erheblichen Einfluss auf seinen beruflichen Werdegang. »Als ich gefragt wurde, warum ich ausgerechnet zur Bundesbank wolle, habe ich geantwortet, weil diese ein eigenes Trainingsbad im Gebäude hat«, erzählte Mohr schmunzelnd. Getreu seinem Lebensmotte »Keep on straight and smile« (»Bleib aufrecht und lächle«) nahm Mohr im Anschluss die Glückwünsche der zahlreichen Gratulanten entgegen.