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Springturnier des Wetterauer RV Friedberg: Spitzenzeiten im Finale

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Christian Götz (Marienhof Friedberg) landet im Sattel von Snorra auf Rang drei der M**-Zwei-Phasen-Prüfung. Mit seinem Pferd Amicello ist er auch im S*-Springen platziert. MERZ © Nicole Merz

Jubel, Spannung, Freudentränen. Die sportlichen Höhepunkte beim Turnier in Fauerbach können sich sehen lassen. Sogar Lanze und Degen kommen zum Einsatz. Der Wetterauer RV Friedberg darf zufrieden sein.

Enge Wendungen, kurze Wege und dennoch hohes Tempo. No Problem heißt die braune Stute vom Hubertushof - und ihr Name ist Programm. Geschmeidig steht die neunjährige Hannoveranerin an den Hilfen ihres Reiters Linus Georg Weber. Gemeinsam fliegen beide nur so über die Hindernisse im anspruchsvollen S*-Parcours. Sie sind das letzte Paar der finalen Siegerrunde im schwersten Springen in Fauerbach.

37,69 Sekunden von Max Haunhorst (RFV Hagen St. Martinus) mit Gijs sind zu schlagen - eine Spitzenzeit. Weber und No Problem kommen in steilem Winkel auf den Oxer zu. Kann die Stute aus dieser Position abspringen? Sie kann. Kein Problem. Jetzt noch hinüber zum letzten Steil. Die Spannung steigt. Die Stute auch. Drüber, geschafft. Das Publikum jubelt. Die Uhr bleibt bei 37,3 Sekunden stehen. Der Reiter vom RSC Dagobertshausen und seine vierbeinige Sportpartnerin haben den Sieg in der Tasche.

Überhaupt war das Springturnier des Wetterauer Reitvereins Friedberg gespickt mit emotionalen Momenten. Zwischen Umlauf und Stechparcours des S*-Springens wurde einer jungen Reiterin große Ehre zuteil. Franziska Winter, im Dressursattel zu Hause, nahm aus den Händen ihrer Trainerinnen Stefanie Lugge-Kerner und Birgit Hild das goldene Reitabzeichen entgegen - die höchste Auszeichnung für zehn Siege in der schwersten Klasse. Auf ihrem Erfolgspferd Goldmond trabte die 28-Jährige mit einem strahlenden Lächeln über den Reitplatz. Ihr erstes Pony, der heute 31-jährige Roberto, stand mit im Parcours und gratulierte ebenfalls. Tränen der Freude und Rührung flossen während der Laudatio auch bei den Zuschauern.

Zahlreiche Besucher konnte der Verein am Wochenende auf seiner Anlage begrüßen. Betreiberfamilie Loth hat sich vor gut einem Jahr Verstärkung ins Boot geholt. Stefanie Lugge-Kerner und Frank Lugge, beide Träger des goldenen Reitabzeichens, er im Springen, sie in der Dressur, haben die sportliche Leitung übernommen und sind mit frischen Ideen am Start. Das gut besuchte Festzelt wanderte auf die andere Seite des Reitplatzes und ist jetzt einfacher zu erreichen. Für die Turnierteilnehmer soll es in Zukunft ebenso Neuerungen geben. »Den Abreiteplatz wollen wir direkt neben den Springplatz verlegen«, erklärte Lugge und zeigte auf die grüne Wiese. Dann böten sich auch für die Dressurreiter künftig neue Möglichkeiten und kürzere Wege.

Neben den Springprüfungen bis zur schwersten Klasse gab es für die Gäste weitere Highlights zu bestaunen. Die Jüngsten zeigten ihr Können im Führzügel- und Reiterwettbewerb, außerdem sorgte Hobby Horsing, ein Parcours mit dem Steckenpferd, für Unterhaltung. Aus heimischer Sicht machte vor allem Christian Götz auf sich aufmerksam. Der Reiter vom Marienhof Friedberg holte zwei dritte Plätze mit Snorra und brachte Amicello ins Stechen der S*-Prüfung sowie auf Position sechs der M*-Prüfung.

Auf echten Pferden und mit rasantem Tempo wartete die Disziplin Tent Pegging auf. Bei der traditionellen Waffensportart wird vom galoppierenden Pferd aus mit Lanze oder Degen ein Holzpflock aufgespießt. Der erste Teil der Deutschen Meisterschaft wurde beim Turnier in Fauerbach ausgetragen.

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