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Stellschrauben, Dankbarkeit, Regionalliga: Hier spricht TGF-Trainer Dzihic

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Mit Energie, Enthusiasmus und Emotionen an der Seitenlinie: Enis Dzihic, der Trainer von Türk Gücü Friedberg. © Timo Jaux

Türk Gücü Friedberg und Enis Dzhic gehe gemeinsam in die Saison 2022/23. Hier spricht der Trainer über seine Vertragsverlängerung und was ihm wichtig ist.

(mn). 18 Spiele, keine Niederlage! Enis Dzihic hat mit seinem Einstand als Trainer in der Fußball-Hessenliga im Frühjahr und Sommer für Furore gesorgt. Türk Gücü Friedberg, seinen Klub, hat der 48-Jährige binnen neun Monaten aus dem Abstiegs- in den Aufstiegskampf geführt. Jetzt haben die Kreisstädter die Vertragsverlängerung mit dem gebürtigen Bosnier bekannt gegeben. Im Interview mit unserer Redaktion spricht Enis Dzihic über Dankbarkeit, Stellschrauben und die Regionalliga.

Enis Dzihic, Ihre Vertragsverlängerung wirkt nach außen wie der nächste Schritt. Andererseits hat sich Ihr Erfolg auch herumgesprochen. Wie logisch war diese Entscheidung?

Türk Gücü Friedberg hat mir die Möglichkeit gegeben, mich auf der Hessenliga-Bühne zu präsentieren. Dafür bin ich sehr dankar, gerade in einer Zeit, in der Wertschätzung in der Gesellschaft oft zu kurz kommt. Ich freue mich natürlich, wenn meine Arbeit auch von außen registriert wird. Am Ende war mir eine Justierung an gewissen Schrauben wichtig. Und diese Themen konnten schnell abgearbeitet werden.

Welche Stellschrauben sind das? Wo legen Sie Prioritäten?

Ohne mein Team wäre der Erfolg nicht möglich gewesen. Das gilt für den Kader gleichermaßen wie für das Team drumherum, beispielsweise für die Zusammenarbeit mit meinem Assistenten Robert Cue, die Unterstützung von unserem Betreuer Kerem Acar oder die vielen ehrenamtlichen Hilfer im Hintergrund. Wichtig ist mir die Mentalität der Mannschaft. Wir punkten in Spielen, die wir in der Vergangenheit verloren hätten. Das wurde über Monate erarbeitet und daran möchte ich anknüpfen. Der eine oder andere wird uns im Sommer sicherlich aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Ich wünsche mir dann zwei, drei Ergänzungen, die charakterlich passen und das Fußballerische entsprechend mitbringen.

Die Messlatte liegt hoch. Wird der Kader gehalten werden können? Oder lockt die Konkurrenz?

Natürlich wird man jetzt gewisse Dinge angehen, gerade mit den Führungsspielern, die das Gerüst bilden sollen, Gespräche führen. Aktuell sind wir Tabellen-Dritter, könnten die Saison unter den Top Fünf abschließen. In dieser Position ist es leichter geworden, die Jungs von einem Projekt zu überzeugen als mit dem Abstiegsgespenst im Nacken. Das Burgfeld als unsere neue Heimspielstätte trägt ebenfalls dazu bei. Wir pflegen ein gutes Verhältnis zu den anderen Vereinen, und ich denke nicht, dass wir inzwischen noch als die Bösen, als die Großen wahrgenommen werden. Vielleicht lassen sich im Verbund auch neue Möglichkeiten einmal überdenken. Ein zweiter Kunstrasenplatz anstelle des Trainingsplatzes könnte beispielsweise ein solcher Denkanstoß sein, könnte Optionen schaffen.

Tabellenplatz drei zwingt förmlich dazu, sich auch mit eine Aufstieg in die Regionalliga auseinanderzusetzen.

Es gibt Schlimmers (lacht). Nach dieser ersten Saisonhälfte muss unser Ziel sein, die beste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Diese Geilheit müssen wir uns bewaren, und das sollte Ansporn genug sein, im neuen Jahr gleichermaßen aufzutreten. Wenn das am Ende für den Aufstieg oder die Teilnahme an der Relegation reicht, wird auch das für eine positive Wahrnehmung von Türk Gücü sorgen können.

Sie selbst sind berufstätig, besitzen aber auch die A-Lizenz, die eine Tätigkeit in der Regionalliga erlaubt. Ist ein Aufstieg, ob mit Türk Gücü oder durch einen Wechsel zu einem anderen Klub, für Sie persönlich überhaupt realisierbar?

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich habe einen tollen Arbeitgeber mit einem fußball-affinen Vorgesetzten. Wenn es so käme, müsse man schauen, ob und wie man das umsetzen kann.

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