Stete tritt auf die Euphoriebremse
(lab). Mit dem Frühling kommen Wärme, Sonne und das Aufblühen zweier Wetterauer Fußballclubs. Der FC Karben und der SKV Beienheim haben in den vergangenen Wochen richtig Farbe bekommen. Die zwei sammeln in der Gruppenliga Frankfurt-West aktuell konstant Punkte. Geht der Trend weiter?
Beienheim ist am Sonntag beim FC Kalbach zu Gast. Der FC Karben empfängt die Spvgg. Oberrad. Besonders für Karben könnte ein weiterer Sieg den Anschluss an die Top 4 bedeuten. Den möchte auch der Türkische SV Bad Nauheim halten. Dafür braucht es im Heimspiel gegen die Sportfreunde Friedrichsdorf ein Aufbäumen. Die TSG Ober-Wöllstadt misst sich unterdessen auswärts mit Stadtkonkurrent FSV Friedrichsdorf.
FC Kalbach - SKV Beienheim (Sonntag, 15.30 Uhr): Drei Siege in Folge und der SKV Beienheim ist endgültig raus aus allem, was mit Abstiegskampf zu tun hat. Es geht ja doch. »Wir haben sehr gut die Kurve gekriegt. Dadurch hat sich die Grundstimmung ungemein gebessert. Die Mannschaft hat gelernt zu kämpfen und wirklich Gas zu geben«, fasst Trainer Maximilian Esposito zusammen. Jean Louis Blockus hat sich zuletzt zu einer wichtigen Stütze entwickelt, hatte beim Heimsieg gegen Oberrad drei Torbeteiligungen. »Er arbeitet viel nach vorne. Das wirkt sich auch auf den Rest der Mannschaft aus«, sagt Esposito. Entsprechend spielen auch Owen Hare und Steffen Münk aktuell auf hohem Niveau. Münk traf gegen den SV der Bosnier doppelt. Was geht also gegen den FC Kalbach? »Im Hinspiel waren wir überlegen, haben aber unentschieden gespielt«, erinnert sich Esposito. Aktuell warten die Kalbacher seit drei Partien auf einen Sieg. Beienheim kommt dagegen mit der vollen Ladung Selbstbewusstsein - und will den Lauf fortsetzen.
FC Karben - Spvgg. 05 Oberrad (Sonntag, 15.30 Uhr): Karben mischt die Liga auf: In der Rückrundentabelle steht man auf Platz eins, nach der Winterpause gab es bisher nur Siege. Da muss Trainer Karl-Heinz Stete bereits auf die Bremse treten: »Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überpacen«, sagt er mit Blick auf Träume, die nach den sechs Siegen des FC Karben jetzt aufkommen. »Die Umsetzung der Taktik ist aktuell einfach besser. Wir spielen meistens zügig und mit Gegenpressing. Im Moment sehen die Spieler die Räume besser, die die Gegner ihnen anbieten«, vermutet Stete. So gelang vor einer Woche gar ein 5:2-Sieg beim Tabellenführer Sportfreunde Friedrichsdorf. Da hievt man sich vor dem Heimspiel gegen Oberrad glatt in die Favoritenrolle. Oberrad wartet seit vier Spielen auf einen Sieg und steht auf Rang neun. Karben dagegen scheint im Moment alles anzunehmen, was ihnen als Aufgabe gestellt wird. Gegen Oberrad stößt zum ohnehin vollen Kader der genesene Kevin Müller wieder dazu.
Türkischer SV Bad Nauheim - Sportfreunde Friedrichsdorf (Sonntag, 15.30 Uhr): Während Beienheim und Karben zulegen, baute der Türkische SV zuletzt ab. Nur fünf Punkte aus den vergangenen fünf Spielen - man ist seinen fünften Rang los. Jetzt steht mit Friedrichsdorf der Tabellenführer bereit. Immerhin kommen die zuletzt gesperrten Luis Vazquez und Taha Azaitouni wieder zurück. Auch im Tor ist wahrscheinlich Besserung in Sicht: Nachdem man gegen die Spvgg. Fechenheim Christian Gualtieri aus der zweiten Mannschaft zwischen den Pfosten stehen hatte, wird Yüksel Deliktas zurückkehren. Auch bei Riste Shpirov (Knieverletzung) ist Besserung in Sicht. Wenn der Türkische SV nochmal oben angreifen will, dann ist es jetzt höchste Zeit, in die Spur zurückzufinden. Denn die Sportfreunde werden der letzte Gegner aus dem oberen Drittel in dieser Saison sein.
FSV Friedrichsdorf - TSG Ober-Wöllstadt (Sonntag, 15.30 Uhr): Noch sieben Spiele, dann hat man es geschafft. Dann ist diese mehr schlechte als rechte Saison der TSG vorbei. Bis dahin hat man Zeit, an seinen Minimalzielen zu arbeiten. Gegen den FV Stierstadt verkaufte man sich vor zwei Wochen bereits ordentlich. Ein spätes 0:1 vermasselte jedoch den einen Punkt zu Hause. Wenn man noch ein paar Mal sonntags auf diese Art und Weise auftritt, könnte man immerhin die Zehn-Punkte-Marke erreichen. Gegner Friedrichsdorf hatte in dieser Saison ebenfalls Schwierigkeiten und konnte nicht an das Vorjahr anknüpfen. Die Mannschaft pendelt zwischen starken Siegen und klaren Niederlagen. Zuletzt war man mit einem 5:0 bei der SG Ober-Erlenbach wieder oben auf.