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Steven Müller gewinnt DM-Bronze

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Lara Tortell vom Athletics Team Karben läuft über 800 Meter auf Position sechs. © Red

(web). Vor mehr als 27 000 Zuschauern fanden im Auestadion in Kassel am bisher heißesten Wochenende des Jahres die deutschen Meisterschaften der Leichtathleten statt. Bei strahlend blauem Himmel wurden aus 7753 Vereinen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die Meister der Freiluftsaison 2023 ermittelt und gekürt. Der 200-Meter-Spezialist Steven Müller (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) holte bei seinem Heimspiel Bronze, drei Athleten des Athletics Team Karben liefen über die Mittelstrecke unter die Top Ten.

LG Ovag Friedberg-Fauerbach / Genau an dem Ort, an dem Sprinter Steven Müller trainiert, fanden die nationalen Titelkämpfe statt. Seine Heimat, sein Stadion. Voll motiviert gewann er am Sonntag zunächst sein Halbfinale über 200 Meter in Saisonbestzeit von 20,95 Sekunden. »Das kam schon anders als erwartet«, erzählt Steven Müller. »Ich hatte zwei schwierige Jahre und die Saison hatte zwar gut Fahrt aufgenommen, aber durch Erkältungen, Corona und eine Muskelverhärtung wurde ich wieder zurückgeworfen.« In Kassel absolvierte der WM- und Olympiateilnehmer der LG dementsprechend erst sein viertes 200-Meter-Rennen in der laufenden Saison. Das langfristige Ziel ist und bleibt Paris, sodass Müller diese Saison als Übergangsjahr nutzen will - und das tat er in Kassel definitiv. »Mein Ziel war schon, schnell zu laufen und ins Finale zu laufen. Mir fehlt aber einfach noch die Wettkampfhärte, deshalb bin ich überglücklich, dass ich im Finale so eine Zeit abrufen konnte.«

In 20,70 Sekunden finishte Steven Müller als Dritter hinter dem neuen deutschen Rekordhalter Joshua Hartmann (20,02 sec.; Köln) und dem Wattenscheider Kevin Ugo (20,64 sec.) und sicherte sich Bronze. »Das habe ich nicht erwartet - und dann auch noch in meinem Heimatstadion. Das hat mich extrem glücklich gemacht und mir Motivation gegeben für das, was jetzt noch alles ansteht. Mir hat dieser Tag gezeigt, dass ich nicht aufgeben darf, dran bleiben und immer an mich glauben muss«, so Müller.

Einen großen Erfolg feierte auch die 4x-100-Meter-Staffel der LG. In der Besetzung Dirk Leiacker, Tim Dillemuth, Lars Hieronymi und Janis Schmidt war das Quartett noch nie bei deutschen Meisterschaften gestartet. Bis auf Hieronymi hatte bis dato keiner an den wichtigsten nationalen Freiluft-Titelkämpfen teilgenommen, entsprechend groß war die Anspannung. »Das Ziel war eine 43er-Zeit«, erzählt Lars Hieronymi glücklich, »am Ende hat dann sogar die 42 auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet.« Auch Trainer Volker Weber war stolz: »Die Jungs haben mich wirklich überrascht«, sagt der Coach nach den 42,98 Sekunden gegen starke Konkurrenz.

Athletics Team Karben / Mit Platz sechs über 800 Meter (Lara Tortell), Platz sieben über 1500 Meter (Marc Tortell) und Platz acht über 1500 Meter (Charlotte Augenstein) erzielte das Athletics Team Karben in der Breite sein bisher bestes Ergebnis bei deutschen Meisterschaften.

Das ATK-Team war mit fünf Athleten vertreten. Lara Tortell und Niklas Harsy über 800 Meter; auf der längeren Mittelstrecke von 1500 Metern starteten die ATK-Asse Charlotte Augenstein, Marie Burchard und Marc Tortell.

Niklas Harsy belegte in seinem Vorlauf nach einem beherzten Rennen mit 1:52,19 Minuten den vierten Platz und konnte mit dem Leipziger Kieselberger auf der Zielgeraden einen Athleten überspurten, der dieses Jahr seine Spezialdisziplin schon in 1:50 Minuten gelaufen ist. In der Endabrechnung bedeutet für den Karbener das den elften Platz.

Lara Tortell hatte mit dem »Vorlauf-Los 1« von drei Halbfinals eine schwere Aufgabe, um den Sprung in den erlesenen Kreis der acht Endlaufteilnehmerinnen zu schaffen. Mit einem starken Antritt 210 Meter vor dem Ziel konnte Lara Tortell ihren Vorlauf gewinnen und die favorisierte EM-Teilnehmerin Tanja Spill auf Platz zwei verweisen.

Über 1500 Meter der Männer und Frauen gab es je zwei Halbfinals à 15 Athleten, bei denen sich die jeweils ersten vier und insgesamt vier Zeitschnellste für das Finale qualifizierten. Charlotte Augenstein kam als Vierte ihres Vorlaufs weiter, Marc Tortell qualifizierte sich als Sechster seines Vorlaufs für das Finale. Marie Burchard schied trotz guter Vorleistungen als Siebte ihres Vorlaufs entkräftet aus. Im Vorfeld hatte sie eine langwierige Entzündung, die noch nicht ganz überwunden war. Überraschend hatte auch Charlotte Augenstein kurz vor dem Start mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Mit ihren 4:22 Minuten ist sie dennoch nah an ihre Bestleistung gelaufen und als Vierte ihres Vorlaufs in den Endlauf eingezogen. »Ihre Leistung im Vorlauf war eine wahre Energieleistung und phänomenal!«, befand Dr. Uta Tortell, die sportliche Leitung von ATK. In den Endläufen am nächstern Wettkampftag konnten die ATK-Athleten gut mithalten. Marc Tortell wollte trotz seiner sichtlichen Schwierigkeiten zu Beginn der Saison mit diagnostiziertem »Long Covid« nach seinem 1500-Meter-Wettkampf in Oordegem (Belgien) Ende Mai (3:40,41 min.) trotzdem unbedingt bei der DM starten. Sein siebter Platz, noch vor dem Rang-Ersten über 1500 Meter der vergangenen Hallensaison, Sven Wagner (Königsteiner LV), war unter diesen Umständen eine starke Leistung.

»Der Rennverlauf mit dem langsamen Beginn und der schnellen letzten Runde wäre in Topform ideal für ihn gewesen«, stellte seine Trainerin Uta Tortell nach dem Wettkampf fest. Er beendet nun die Saison und wird sich vollständig auskurieren.

Lara Tortell ist über 800 Meter seit Mitte Juni auf einem neuen Niveau und hat das im Endlauf der DM mit einem sechsten Platz und ihrer Zeit von 2:04,81 Minuten eindrucksvoll bestätigt. Charlotte Augenstein hat im Endlauf mit einer weiteren Energieleistung einen hervorragenden achten Platz über 1500 Meter ergattert und konnte mit 4:21, 41 Minuten ihre gute Zeit vom Vortag weiter steigern.

»Mit den Ergebnissen bei den DM in Kassel können wir sehr zufrieden sein«, zieht Uta Tortell abschließend für ATK Resümee. »Noch nie seit unserem Bestehen waren wir mit drei Endlauf-Teilnehmern bei dem wichtigsten nationalen Wettkampf vertreten«, lautet das Fazit der sportlichen ATK-Leitung.

Halbfinal-Aus für Abele-Brüder

Die beiden Dauernheimer Brüder Lukas und Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) schafften es über 1500 Meter nicht in den Endlauf. Lukas Abele benötigte 3:48,53 Minuten für die Mittelstrecke und erreichte den 15. Platz. 3:49,42 Minuten zeigte die elektronische Zeitnahme für Marius Abele, Platz 17 und Saisonbestleistung.

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Steven Müller läuft im Trikot der LG Friedberg-Fauerbach zur Bronzemedaille. © Red

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