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Stewens erneut Weltmeister

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Am Ziel: Leichtathlet Thomas Stewens ist Weltmeister im Fünfkampf der AK 55. © pv

(web). Thomas Stewens vom SV Fun-Ball Dortelweil gelang bei den Senioren-Weltmeisterschaften in der Halle der nächste große Wurf. Der heimische Leichtathlet holte sich in Polen den M55-Titel im Fünfkampf.

Damit hat der Wetterauer erneut seine Vielseitigkeit in einem internationalen Feld unter Beweis gestellt. 60 Meter Hürden, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und der abschließende 1000-Meter-Lauf gehörten zu den Disziplinen, die Stewens meistern musste. Die Anspannung vor dem ersten Teil-Wettkampf war immens. War es doch genau die Disziplin, in der Stewens bei den letzten Welt- und Europameisterschaften gepatzt hatte. Er hatte sich damals mit einem schweren Fehler jede Chance auf eine Goldmedaille genommen und musste sich dann jeweils mit der Bronzemedaille zufriedengeben.

Genau deshalb hatte seine Trainerin Amaliya Sharoyan das Hürdentraining im Vorfeld intensiviert und mehr als sonst noch an der Verbesserung der Technik gefeilt. Und so gelang dann auch der Start in den perfekt organisierten Fünfkampf der Masters-WM in Torun nach Plan - 9,42 Sekunden! Das waren zwei Zehntel besser als die Saisonbestzeit und die zweitbeste Zeit der Mehrkämpfer. Damit legte er den Grundstein zum Erfolg.

Doch schon in der zweiten Disziplin Weitsprung wurde alles wieder infrage gestellt. Zwei weite, aber knapp übertretene Sprünge bedeuteten, dass Stewens nur noch eine Möglichkeit hatte, im Wettbewerb zu bleiben. Der dritte und letzte Versuch wurde dann auf Anweisung der mitgereisten Betreuerin und Ehefrau Bethann Stewens zu einem Sicherheitssprung. Mit lediglich 5,13 Metern fiel der Dortelweiler auf Platz drei in der Gesamtwertung zurück.

Aber im Kugelstoßen erkämpfte sich der Zehnkampf-Weltrekordhalter mit der besten Weite von 12,03 Metern die knappe Führung im Ranking. Diese holte sich dann mit einem starken Hochsprung von 1,70 Metern der vielseitige Pole Slawomir Zawada unter dem Applaus der Fans vor Ort wieder zurück. Vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf hatte sich somit ein Führungstrio aus drei Athleten herauskristallisiert, was eine hohe Spannung für den Abschluss der M55-Weltmeisterschaft im Fünfkampf erzeugte. Für Gold durfte Stewens lediglich sieben Sekunden auf den starken Österreicher Christopher Schiefermayer verlieren und musste gleichzeitige dem Polen mindestens zehn Sekunden abnehmen.

Entscheidung im 1000-Meter-Lauf

Schiefermayer startete sehr schnell in das Rennen über einen Kilometer, sodass Stewens abreißen lassen musste. Der Österreicher musste jedoch dem Anfangstempo Tribut zollen, und der Fun-Ball-Athlet kämpfte sich heran. Er überholte seinen Konkurrenten in der dritten Runde. Der Pole war zu diesem Zeitpunkt weit hinter den beiden Führenden, und die Entscheidung musste zwischen Stewens und Schiefermayer, dem Silbermedaillengewinner der Masters-Zehnkampf-WM 2022, fallen. In der fünften und letzten Runde setzte Schiefermayer zum Endspurt an, aber diesmal blieb Stewens dran und erkämpfte sich in dem taktischen und von Tempowechseln geprägten Rennen mit 3:15,04 Minuten den Sieg. Dies bedeutete nach WM-Gold im M50-Zehnkampf nun den großen Triumph im M55-Fünfkampf. 3987 Punkte sammelte der Dortelweiler und damit 67 Zähler mehr als sein Hauptkonkurrent aus Österreich.

Bei der durch den Veranstalter extra für die Athleten vorgezogenen Siegerehrung lagen sich die Athleten in den Armen und feierten gemeinsam.

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