SV Fun-Ball Dortelweil vertritt in Grenoble deutsche Farben

Die Einradfahrer des SV Fun-Ball Dortelweil treten bei der WM in Grenoble an. Die Sportart ist breit aufgestellt und bietet eine Vielfalt an Disziplinen. Corona hat die Gruppe jedoch zuletzt verändert.
Vom heutigen Mittwoch an wird es ernst. Tags zuvor hatte die Einrad-Weltmeisterschaft »Unicon« in Grenoble mit Registrierungs- und Begrüßungsveranstaltungen begonnen. Die globalen Titelkämpfe gehen seit 1984 regelmäßig alle zwei Jahre über die Bühne, mussten 2020 allerdings wegen Corona ausfallen. Für die deutsche Delegation sind die Einradler des SV Fun-Ball Dortelweil bis 6. August mit von der Partie.
»Ein Fahrer musste verletzungsbedingt absagen, außerdem haben in der Corona-Pause leider einige unserer WM-Teilnehmer der vergangenen Jahre mit diesem Sport aufgehört«, bedauert Teammitglied Robert Mager. Ganz unerfahren reisen die Dortelweiler aber nicht in die französischen Alpen. Zwar ist es für eine Fun-Ball-Fahrerin die erste Teilnahme, doch Mager selbst ist bereits zum siebten Mal mit von der Partie. Die Chancen der Deutschen sind in diesem Jahr kaum einzuschätzen, glaubt er. Im Fun-Ball-Team haben alle Akteure jeweils über 15 Jahre Einrad-Erfahrung, und auch die anderen Mannschaften sind nicht von den Unwägbarkeiten verschont geblieben, die die Pandemie mit sich gebracht hat und dürften so ihre Probleme haben.
Fokus liegt auf
Einradhockey
Die Dortelweiler werden in verschiedenen Disziplinen antreten. »Unser Schwerpunkt ist das Einradhockey.« Diesem Teilbereich widmet man im Rahmen der Trainingszeiten beim SV Fun-Ball die größte Aufmerksamkeit. In der Regel sind trainierte Einradhockey-Spieler auch im Slalomrennen Favoriten, da ihnen die einstudierte Wendigkeit dann zugute kommt. »Seit November fahren wir den Slalomparcours, der genau vorgegeben ist, immer wieder ab und üben auch Starts für die verschiedenen Rennen.« Der Fokus liege aber klar auf dem Hockey, gibt Mager zu verstehen. Diese Variante des Sports ist vom Grundprinzip her an Eishockey angelehnt, weist aber doch deutliche Unterschiede auf, schildert Mager. Das bekanntermaßen sehr körperbetonte Hockey auf dem Eis läuft auf Einrädern völlig ohne Körperkontakt ab. »Das Einradhockey vereint einen artistisch-künstlerischen Aspekt mit Teamsport und macht körperliche Unterschiede irrelevant. Somit können im Team alle Altersgruppen geschlechtsunabhängig zusammenspielen.«
Die Disziplinen im Einrad-Sport sind ständig im Wandel. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Wettbewerbe dazu, um die Zielgruppe zu erweitern. Außerdem haben sich Material und Technik entwickelt. »Manche Rennen wurden allerdings auch wieder gestrichen. Beispielsweise das Rückwärtsfahren, weil es einfach zu gefährlich ist«, weiß Mager. Die Vielfalt an Disziplinen sei aber immer noch enorm, und schon aufgrund der Zeit könne man nicht an allen teilnehmen. »Es gibt nicht nur klassische Rennen auf der Bahn über 100 Meter und die Staffel, sondern auch Straßenrennen über eine Distanz von zehn oder gar 42 Kilometer.« Hinzu kommen die Disziplinen, die vor allem Geschick erfordern wie der spektakuläre »Wheelwalk«. Hier wird das Rad nicht mit den Pedalen angetrieben, sondern durch Laufen auf dem Reifen. Zu den Teamdisziplinen gesellt sich außerdem Einrad-Basketball.
»Die WM ging jedes Mal etwas länger und dauert nun zwölf Tage. Die Teilnehmerzahlen sind im Laufe der Jahre angestiegen, es werden wohl rund 2000 Sportler in Grenoble sein«, schätzt Mager.
Die Dortelweiler sind in einer Ferienwohnung untergekommen und blicken guter Dinge auf die Wettkämpfe. »Wir freuen uns auf viele und neue Tricks sowie auf die vielen Kontrahenten, mit denen wir seit Jahren freundschaftlich verbunden sind.«