SV Ober-Mörlen: »Wir kommen über das Kollektiv«

(kun). In der Fußball-Kreisoberliga Friedberg hat Aufsteiger SV Ober-Mörlen am ersten Spieltag für Furore gesorgt. Gegen den Aufstiegsaspiranten FC Ober-Rosbach feierte die Elf von Trainer Nils Arne Wielpütz zum Auftakt einen 4:3-Erfolg und sorgte damit für die erste dicke Überraschung der Saison. Ober-Mörlens Goalgetter Leon Hirzmann, der bereits in der vergangenen Spielzeit mit 22 Treffern glänzte, krönte seine Leistung mit einem Viererpack.
Am Sonntag (15 Uhr) empfängt der Aufsteiger den SV Nieder-Wöllstadt. »Die drei Punkte zum Auftakt gegen Ober-Rosbach nehmen wir gerne mit, zumal wir personell nicht in Bestbesetzung antreten konnten«, konstatiert Wielpütz, der neben den Langzeitverletzten Kevin Barclay (Fingerverletzung) und Marc Aletter (Rippenbruch) auch auf Kai Schwalfenberg und Konstantin Kühne verzichten musste. Aletter war in der Vorbereitung der Dreh- und Angelpunkt beim Aufsteiger. »Daher schmerzt uns sein Ausfall sehr«, räumt der Coach der Grün-Weißen ein.
Für Barclay wird Steve Johnigk in den kommenden Wochen zwischen die Pfosten rücken. »Wir tun gut daran, weiter von Spiel zu Spiel zu denken. Das soll keine Floskel sein. Wir wissen, dass viele Mannschaften in der Liga deutlich erfahrener sind als wir. Wenn wir die Leistung aus der Partie gegen Rosbach kontinuierlich auf den Platz bringen, können wir jeden schlagen«, ist Wielpütz überzeugt.
Gegen Nieder-Wöllstadt hoffen die Grün-Weißen auf ihre Heimstärke. Saisonübergreifend hat man seit knapp zwei Jahren kein Heimspiel mehr in den Mühlwiesen verloren. Zudem kehren Schwalfenberg und Kühne gegen die Roten in den Kader zurück. Der große Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, dem Trainerteam und der Sportlichen Leitung sei in der vergangenen Runde der Hauptfaktor für den Erfolg gewesen und soll die Grün-Weißen nun auch auf der Kreisoberliga-Bühne tragen.
»Wir kommen definitiv über das Kollektiv. Die Jungs sind ein homogenes und eingeschworenes Team. Als Aufsteiger wollen wir uns zunächst etablieren, wissen aber auch, was wir können und wollen vor allem unsere Heimstärke nutzen«, weiß Ober-Mörlens Sportvorstand Klaus Kliehm um die Stärken seiner Truppe.
Zwangspause für Dennis Gattwinkel
In der Kreisliga A Friedberg blickt die neu gegründete FSG Münzenberg auf turbulente erste Wochen zurück. Mit großer Vorfreude hatten die Fußballer der beiden Vereine TFV Ober-Hörgern und FC Gambach auf das neue sportliche Kapitel geblickt. Wenige Tage vor dem Start der erste Paukenschlag: Cheftrainer Christian Frank, der in der abgelaufenen Saison mit Gambach Meister der C-Liga wurde, erklärte aus privaten Gründen seinen Rücktritt. Für Neu-Coach Andreas Dietel kam die Auftaktpartie gegen den SV Ockstadt einem Kaltstart gleich. Viel schwerer als die verlorenen drei Punkte nach der 2:3-Niederlage gegen die Kirschendörfler wiegt jedoch die Verletzung von Dennis Gattwinkel, der nach einem rüden Einsteigen von Germanen-Kapitän Murat Damar zunächst vom Feld humpelte und anschließend mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Die Schockdiagnose: Ein Haarriss im Knochen und mindestes sechs Wochen Pause. »Der Ausfall ist ein herber Rückschlag. Dennis hat als 39-Jähriger die komplette Vorbereitung durchgezogen und sollte einer der Leistungsträger sein«, hadert FSG-Pressesprecher Sebastian Spindler. »Das Foul war unnötig. Dem gegnerischen Spieler tat die Aktion im Nachhinein sehr leid, er hat sich mehrfach entschuldigt«, erklärt Spindler.
Durch den Zusammenschluss beider Vereine können die Verantwortlichen personell zwar auf einen breiten Kader zurückgreifen, den ersten Langzeitverletzten gleich am ersten Spieltag zu beklagen, sei jedoch extrem bitter. »Von diesem Rückschlag wollen wir uns aber nicht zurückwerfen lassen. Die Vorbereitung verlief sehr zufriedenstellend. Die Trainingsbeteiligung war zu Beginn herausragend. Allgemein ist eine sehr positive Stimmung wahrzunehmen«, blickt Florian Düringer, Vorsitzender des TFV Ober-Hörgern, der neuen Runde weiter optimistisch entgegen. »Es wird sicher keine einfache Saison, da für viele Spieler der Sprung von der C- in die A-Klasse enorm groß sein wird. Wichtig wird sein, dass wir auch bei Rückschlägen am Ball bleiben«, fordert Düringer, für den der Klassenerhalt Priorität genießt. »Alles andere wäre utopisch. Für uns gilt es, eine Mannschaft zu formen, die richtige Mischung aus alten Hasen und jungen Wilden zu finden und die talentierten Nachwuchsspieler zu integrieren«, sagt der TFV-Vorsitzende.
Als Favoriten sieht Düringer neben dem SV Ockstadt auch den FV Bad Vilbel II und den FSV Dorheim, auf den man am Sonntag (16.30 Uhr) im ersten Auswärtsspiel der Saison trifft. Schwer einzuschätzen seien dagegen die Auf- und Absteiger. »Der VfB Friedberg hat sehr viele gestandene Kreisoberliga-Spieler in seinen Reihen, dem SV Echzell ist ein Durchmarsch zuzutrauen, aber auch der FC Rendel, die SG Rodheim, der FC Karben II und der Türk. SV Bad Nauheim II können im Kampf um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden«, ist der TFV-Vorsitzende überzeugt.