TG Friedberg, HSG Wettertal und HSG Mörlen mit Auftaktsiegen

In der Bezirksoberliga konnte die TG Friedberg zum Auftakt mit einem Erfolg über Mitfavorit Lollar überzeugen. Die HSG Wettertal setzte ein deutliches Zeichen beim TV Wetzlar.
(se). Der Saisonstart in die Handball-Bezirksoberliga erfolgte in Raten: Auf insgesamt vier Tage wurde der erste Spieltag verteilt. Dabei sorgte die HSG Wettertal, die beim TV Wetzlar deutlich mit 34:24 siegte und damit ein Ausrufezeichen setzte, für eine Überraschung. Die erwarteten Erfolge fuhren die TG Friedberg (30:25 gegen die TSG Lollar) und die HSG Wettenberg II (33:24 über die MSG Florstadt/Gettenau) ein. Deutlich mit 29:22 distanzierte die HSG Mörlen die HSG Großen-Buseck/Beuern. Der höchste Sieg in Runde eins gelang dem ohnehin relativ hoch gehandelten Aufsteiger HSG Pohlheim, der im Duell zweier zweiter Mannschaften bei der HSG Kleenheim-Langgöns mit 31:19 triumphierte. Bereits am vergangenen Donnerstag hatten die HSG Hungen/Lich und die HSG Kirchhain/Neustadt die Saison eröffnet. Dabei hatte sich die Heimmannschaft mit 31:26 durchgesetzt. Auf den 28. Oktober verlegt worden war die Begegnung zwischen der HSG Lumdatal II und Aufsteiger TV 05/07 Hüttenberg III.
TV Wetzlar - HSG Wettertal 24:34 (10:15): Auf den klaren Sieg der HSG fällt ein langer Schatten: Neuzugang Yannic Tauchmann zog sich nach knapp sechs Minuten einen Riss der Achillessehne zu und wird für eine längere Zeit ausfallen. Bitter für alle Beteiligten. Zum Spiel: »Ein Start-Ziel-Sieg«, stellte Wettertals Trainer Sven Tauber fest. »Die Mannschaft war sehr stark in der Deckung und ließ kaum etwas zu«, lobte der Coach die Defensivabteilung seiner Mannen und ergänzte: »Was durchkam, war eine sichere Beute vom sehr starken Julian Schremmer im Tor.«
Das Spiel war drei Minuten alt, da lagen die Wettertaler bereits mit 3:0 vorne und sie sollten im weiteren Verlauf der Partie den mehr oder weniger deutlichen Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben. »Es gab einige Tempogegenstöße, vor allem durch Merlin Metzger«, hob Tauber hervor. »Aber auch Lukas Walter war zu Beginn sehr stark.« Wegen einer Roten Karte musste dieser nach knapp 21 Minuten vom Feld. »Dass die Mannschaft die beiden Ausfälle so (gut) kompensiert hat, spricht für sie«, freute sich Tauber, der in diesem Zusammenhang Michel Görlach mit einem Sonderlob bedachte. Zehn Zeigerumdrehungen vor dem Kabinengang lag die HSG mit 12:8 in Front und führte zur Pause mit fünf Treffern. Auch im zweiten Durchgang dominierten die Gäste, die die Wetzlarer zunächst auf Distanz hielten (20:15/40.) und danach noch einmal anzogen und bis zur 50. Minute den Vorsprung auf 27:19 ausbauten. Auch in der Schlussphase ließen die Wettertaler nicht locker und schraubten die Führung bis zur Sirene auf 34:24.
Tore, HSG Wettertal: Görlach (8), Merlin Metzger (7/2), Kielich (6), Walter (5), Schmidt (3), Mengel, Andreas Boller (je 2), Jatouri (1).
TG Friedberg - TSG Lollar 30:25 (15:16): »Nach der Niederlage beim Turnier der HSG Dilltal hatte meine Mannschaft extrem viel Respekt vor den Lollarern«, erklärte TG-Trainer Michael Razen die etwas schlechtere Phase in den Anfangsminuten. »Wir sind nicht gut reingekommen«, befand der Friedberger Coach, dessen Mannschaft nach zehn Minuten mit 4:8 im Hintertreffen lag und dann von ihm zu einer Auszeit gebeten wurde. Diese fruchtete offensichtlich. Nach einer Umstellung in der Deckung lief es dann deutlich besser bei der TG, die ab der 26. Spielminute eine Aufholjagd startete. Zur Pause hatte der letztjährige Dritte den Rückstand auf einen Treffer reduziert.
Nach Wiederbeginn zog die TG bis zur 40. Minute auf 21:17 davon. »In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft«, erklärte Razen, doch fügte an: »Wir haben ab der 45. Minute es vermissen lassen, den Sack endgültig zuzumachen«. Eine Viertelstunde vor Schluss führte Friedberg mit 24:19, aber Lollar kam noch einmal heran (25:23/54. bzw. 26:24/56.). Die letzten vier Minuten gehörten aber der Heimmannschaft, die durch vier Treffer in Folge alle Zweifel am Sieg beseitigte. Begünstigt wurde der Erfolg der Gastgeber durch eine Verletzung des Lollarers Oliver Matanovity, der bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden nach rund 20 Minuten klug Regie für seine Farben geführt hatte.
Tore, TG Friedberg: Methner (6), Merten (5/1), Peppler (4), Beyster (3/1), Lasse Milius, Patrick Engel (je 3), Brehm, Reeb (je 2), Kulenovic, Cadar (je 1).
HSG Mörlen - HSG Großen-Buseck/Beuern 29:22 (14:10): »Die Jungs haben in der langen Vorbereitung voll mitgezogen und vieles gestern bereits umgesetzt«, lobte Mörlens neuer Trainer Jan-Béla Weinem seine Schützlinge nach diesem Sieg zum Saisonstart. Bis zur 15. Minute konnten die Busecker die Partie ausgeglichen gestalten, doch nach dem 6:6 lief es bei den Hausherren besser. So zog Mörlen bis zur Pause auf vier Treffer weg.
»Den Start in die zweite Halbzeit haben wir nicht wirklich gut getroffen«, musste Weinem hinterher einräumen. »In der Phase waren wir etwas zu unkonzentriert und sind nicht in unser Spielkonzept gekommen«, ließ der »Neue« an der Mörlener Seitenlinie wissen. So konnten die Gäste den Rückstand bis Mitte der zweiten Halbzeit auf einen Treffer reduzieren. »Nach einer Auszeit haben wir uns dann wieder gefangen. Gerade in dieser Phase hat uns Niklas König im Tor mit vielen Paraden den Vorsprung bewahrt«, hatte der Coach für seinen Keeper ein Extralob parat. Ein weiteres erhielt Lars Rossin, der »mit neun Toren ein sehr starkes Spiel gezeigt hat«. So baute die Heimmannschaft den Vorsprung bis zum Ende auf stattliche sieben Treffer aus. »Vieles hat schon gut funktioniert«, bilanzierte Jan-Béla Weinem, nicht ohne zu ergänzen: »Genauso haben wir aber auch gesehen, dass es an manchen Stellen noch Optimierungsbedarf gibt.« Unter dem Strich ist der Trainer aber zufrieden mit dem Spiel und freut sich über die ersten beiden Bezirksoberliga-Punkte.
Tore, HSG Mörlen: Rossin (9/1), Steeg (6/1), Berger, Wulf (je 4), Keßler (3), Imöhl (2), Otto (1).
HSG Wettenberg II - MSG Florstadt/Gettenau 33:24 (13:12): Gästetrainer Maik Schönwetter ereilte vor der Partie eine Hiobsbotschaft: Jannik Schwab (»unser Haupttorschütze«) fällt aus. Dennoch sah es lange Zeit nicht nach einem Wettenberger Erfolg aus, und nach einem so deutlichen schon gar nicht. Bis zum 5:5 (13.) verlief die Partie ausgeglichen. Danach schien es, als könnte sich die Heimmannschaft deutlich absetzen. Nach 18 Minuten führte die HSG mit 9:6, musste die Wetterauer aber wieder herankommen lassen. Mit 13:12 lagen die Wettenberger zur Pause vorn und kassierten unmittelbar nach Wiederbeginn den Ausgleich. »In der ersten Halbzeit war unsere Deckung sehr gut«, berichtete MSG-Coach Schönwetter. Doch das sollte sich im zweiten Durchgang nicht fortsetzen, denn danach lief es besser bei den Gastgebern, die binnen zwei Minuten einen Drei-Tore-Vorsprung herauswarfen und nach 40 Minuten mit 19:14 vorn lagen. Allerdings profitierte die Heimmannschaft auch davon, dass Florstadt/Gettenau in dieser Phase zwei Zeitstrafen und einmal Rot gegen Niklas Wagner hinnehmen musste. Die Gastgeber nutzten das Überzahlspiel und zogen uneinholbar davon. 26:18 stand es nach 48 Minuten, die Partie war praktisch entschieden, sodass der Gästetrainer in den letzten Minuten allen Akteuren Spielzeit auf dem Parkett einräumte. Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, aber für Florstadt/Gettenau bedeutet diese Niederlage »keinen Beinbruch«, wie Schönwetter hinterher feststellte.
Tore, MSG Florstadt/Gettenau: Musch (6), Greife (5/2), Potschka (4), Wagner, Briesen (je 3), Lux (1/1), Baumgartl, Aßmus (je 1).
