Top-Duo zu stark für TG Friedberg und MSG Florstadt/Gettenau

Die TG Friedberg verliert das Verfolgerduell in der Bezirksoberliga bei der HSG Wettenberg II, während die MSG Florstadt/Gettenau beim Spitzenreiter HSG Linden klar unterliegt.
(se/cso). Handball-Bezirksoberligist TG Friedberg ist in Sachen Landesliga-Rückkehr mehr denn je auf die HSG Wettenberg angewiesen. Nur wenn die erste Mannschaft der Wettenberger in eben jener Klasse verleibt und damit die »Zweite« nicht aus dem Bezirk nachrücken kann, spielen die Kreisstädter in der Relegation - sollten sie Platz drei behalten und Wettenberg II vor Friedberg bleiben. Mit einem 34:28-Erfolg zementierten die Wettenberger am Wochenende den Status quo und brachten sechs Punkte zwischen sich und die Truppe von TG-Trainer Michael Razen. Die Chance, Rang zwei noch zu erreichen, wird für Friedberg also immer geringer. Ganz vorne befindet sich die HSG Linden, die ihre Vormachtstellung ebenfalls deutlich machte und beim 39:27 gegen die MSG Florstadt/Gettenau keinen Zweifel aufkommen ließ.
HSG Wettenberg II - TG Friedberg 34:28 (17:10): Ein verdienter Sieg für die Heimmannschaft, die ohne Steffen Gerisch, Daniel Schmitz und Torhüter Jan Becker auskommen musste. So spielte Dragan Nenad über die gesamte Zeit mit einer 6:0-Deckung. »Aber die Spieler haben das gecheckt«, berichtete der Wettenberger Trainer, der sich außerdem darüber freute, dass alle 14 Akteure »alles gegeben haben«. Nenad lobte dabei in der Deckung den starken, von Valentin Quurck und Sascha Puhl gebildeten Mittelblock. Im Angriff bereitete Felix Kreutz der Friedberger Deckung einige Probleme. »Wettenberg war die eindeutig bessere Mannschaft«, gestand TG-Coach Michael Razen, der bei seinem Team monierte, dass das im Angriff ausgegebene Konzept nicht umgesetzt worden sei: »Wir haben den Abschluss immer wieder über das Zentrum gesucht, und das wollte ich eigentlich vermeiden.« Und so dominierte die Heimmannschaft im ersten Durchgang, lag nach neun Minuten bereits mit 7:3 vorn. Bereits zur Pause war die Vorentscheidung gefallen.
»In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Da haben wir das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten«, machte Razen seinen Spielern doch ein Kompliment. Allerdings erwies sich der Rückstand als zu hoch, um den Wettenberger Sieg in Gefahr zu bringen. Zehn Minuten nach Wiederbeginn führten die Hausherren mit 23:15 und nach 50 Minuten sogar mit 29:20. Die Schlussphase gehörte allerdings den Gästen, die Tor um Tor aufholten und den Rückstand auf sechs Treffer reduzierten. »Wir haben immerhin die zweite Halbzeit gewonnen«, sah Razen positive Ansätze. Nenad kann mit dem guten Gefühl in die Trainingswoche gehen, dass sein Team auch mit besonderen Herausforderungen fertig wird.
Tore, Friedberg: Beyer (12/6), Wolf (5), Ploner, Patrick Engel (je 3), Jonscher (2), Brehm, Cadar, Seibert (je 1).
HSG Linden - MSG Florstadt/Gettenau 39:27 (18:12): »Eine weitere Hausaufgabe für das große Ziel erledigt« haben die Lindener, wenn es nach ihrem Trainer Conrad Melle geht, der trotz des klaren Erfolgs nicht rundum zufrieden war mit dem Auftritt seiner Mannschaft: »Wir haben zu lange taktisch undiszipliniert agiert«, monierte der Coach der Heimmannschaft, dem es teilweise auch an der nötigen Konsequenz fehlte. Immerhin sah Melle eigene Angaben zufolge auch »einige gute Passagen«. Sein Kollege aufseiten der Wetterauer, Thorsten Dietzel, war nicht völlig unzufrieden mit dem Auftritt seiner Truppe. »Wir haben bis zur 20. Minute mitgehalten«, berichtete er, schränkte sein Lob aber ein: »Wir waren danach einfach zu undiszipliniert.« In der Tat: In der Anfgangsphase waren die Gäste gleichwertig und lagen mehrfach mit zwei Treffern in Front. Doch nach dem 10:10 zog der Tabellenführer innerhalb von vier Minuten auf 14:10 davon und warf bis zum Seitenwechsel einen Sechs-Tore-Vorsprung heraus. Im zweiten Durchgang baute die Heimmannschaft die Führung kontinuierlich aus.
Beide Trainer fanden hinterher lobende Worte für ihre neuen Spieler. »Positiv war die Leistung von Neuzugang Stefan Lang zu bewerten«, erklärte Melle. »Er hat in einer wichtigen Phase Verantwortung übernommen und war mit sechs Toren sowie sechs Assists bester Scorer des Teams.« Auch Dietzel freute sich über den Auftritt des neuen Mannes: »Vladut Razvan hat einen guten Einstand gefeiert«, lobte er den ehemaligen Friedberger, der in der Partie beim Spitzenreiter immerhin acht Treffer erzielte.
Tore, Florstadt/Gettenau: Razvan (8), Baumgartl, Wenisch, Schildger (je 4), Peppler (2/2), Schwab (2), Grosso, Greife, Potschka (je 1).
HSG Mörlen - HSG Lollar/Ruttershausen 25:35 (11:12): Am Ende eine klare Sache für die Lollarer, die wegen zahlreicher Ausfälle mit neun Spielern nach Nieder-Mörlen gefahren waren und nach 20 Minuten durch die Verletzung von Lukas Großhaus einen weiteren Akteur verloren. Doch die missliche personelle Situation hat die Mannschaft »ein Stück weit angestachelt«, freute sich Teammanager Martin Sänger über die Leistung der Lollarer. Die Gäste besaßen im ersten Durchgang Vorteile, lagen mehrfach mit drei Toren vorne, mussten aber kurz nach Wiederbeginn den Ausgleich zum 12:12 hinnehmen. Doch mit einer guten Abwehr und dem starken Torhüters Julian Anthes konnten die Gäste noch eine Schippe drauflegen. Innerhalb von sechs Minuten zogen die Lollarer vom 16:16 auf 22:16 davon und legten damit den Grundstein zum späteren Sieg. »Wir haben dann nichts mehr zugelassen«, ergänzte der Lollarer Teammanager. Während die Mittelhessen ihren Zehn-Tore-Erfolg genießen konnten, mussten die Hausherren Trübsal blasen. Trainer Kevin Dannwolf war höchst unzufrieden. Der Mörler Coach vermisste bei seiner Mannschaft - wie schon in der Vorwoche - die nötige Einstellung und die Bereitschaft und sah keine Leidenschaft. »Wir hatten eine unfassbar hohe Fehlerquote und haben etwa 30 Bälle verworfen«, monierte der Coach. Sein Fazit: »Wie gegen Florstadt/Gettenau keine gute Leistung - verdient verloren.«
Tore, Mörlen: Bischof (8/5), Schätzle, Berger, Klug, Berlich (je 3), Frosch (2), Schaar, Wulf, Fritz (je 1).