Türk Gücü Friedberg: Aufstiegskampf ade
(lab). War’s das mit Aufstiegskampf für Türk Gücü Friedberg? Die Mannschaft unterlag in der Fußball-Hessenliga gegen Eintracht Stadtallendorf mit 0:1 (0:0). Gleichzeitig siegten am Donnerstagabend die Kontrahenten FC Gießen und FSV Fernwald. Es war ein weiterer TGF-Punktverlust erst drei Wochen nach dem Fabelsieg gegen die U21 von Eintracht Frankfurt.
Auf dem Kunstrasen am Burgfeld hatte es lange nach einem torlosen Remis ausgesehen. Erst in den Schlusssekunden passte die Türk-Gücü-Abwehr bei einer Ecke nicht auf, und Malcolm Phillips köpfte zum 1:0 ein.
Wo ist es hin, das Sieger-Gen, welches die Mannschaft so weit nach oben gebracht hatte? Aktuell hadert man mit Ausfällen: In Folge einer dünn besetzten Bank verzichtete Trainer Enis Dzihic am Gründonnerstag ganz auf Wechsel. Dazu fehlte Stürmer Noah Michel aufgrund einer Coronainfektion. Für ihn sprang Shelby Printemps mit seinem ersten Startelf-Einsatz ein.
Doch man merkte, dass Türk Gücü die offensive Durchschlagskraft fehlte. »Gegen zwei solche Abwehrkolosse wie bei Stadtallendorf mit 1,95 Meter hätte uns die Wendigkeit von Noah bestimmt gut getan«, sagte Türk-Gücü-Sprecher Furkan Kaplan. Die Folge war eine zerfahrene erste Hälfte: Stadtallendorf begann besser, erst nach einer Viertelstunde fand sich Türk Gücü. Und kam durch Printemps sogar zu einem Treffer, der wegen Abseits allerdings zurückgepfiffen wurde.
Die Partie wurde auch in der zweiten Halbzeit körperbetont geführt. Auch Stadtallendorf musste unter anderem auf Kapitän Del-Angelo Williams verzichten. Chancen blieben lange aus. Patrick Schorr gelang nach 58 Minuten mit einem Pfostenschuss die größte Tor-annäherung von Türk Gücü. Für Stadtallendorf scheiterte Damijan Heuser aussichtsreich von links an Torhüter Felix Koob. Wenig später mogelte er sich erneut an Alit Usic auf dem linken Flügel vorbei, auch hier war Koob allerdings zur Stelle. »Wir hatten uns alle schon auf 0:0 eingestellt, was dem Spiel auch entsprochen hätte«, so Kaplan. Doch die Rechnung ging nicht auf: Eine Ecke von Louis Preisig fand den Kopf von Phillips am kurzen Pfosten. Der Ball setzte nochmal auf und sprang dann in den Winkel - das 0:1.
Türk Gücü ging damit zum neunten Mal in dieser Saison leer aus. Es wirkt ein wenig, als hätte die Mannschaft ihre Energie vor drei Wochen verpulvert. »Ich denke es geht jetzt darum, die Saison verletzungsfrei zu Ende zu bekommen. Wir haben eine herausragende Saison gespielt, ich glaube aber nicht, dass wir nochmal in den Aufstiegskampf eingreifen können«, zog Kaplan Bilanz. Nächste Woche wartet mit dem 1. Hanauer FC der nächste Gegner aus der oberen Tabellenhälfte.
Türk Gücü Friedberg: Koob - Usic, Dudda, Häuser, Knecht - Häuser, Schorr - Izberovic, Reljic, Yikilmaz - Printemps.
Eintracht Stadtallendorf: Sahin - Enobore, Phillips, Ferreira Mino, Markovic - Zildovic, Kulas (86. Ristic) - Heuser, Bremer, Preisig (90.+3 Chiba) - Sattorov (90.+1 Dippel),
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Jantz (Wiesbaden). - Zuschauer: 160. - Tor: 0:1 (90.) Philipps.