Türk Gücü Friedberg ist Herbstmeister der Hessenliga

Etappenziel erreicht! Türk Gücü Friedberg hat sich durch einen 3:0-Erfolg beimVfB Marburg zum Herbstmeister in der Fußball-Hessenliga gekürt und befindet sich weiter auf Regionalliga-Kurs.
(ace). Türk Gücü Friedberg hat sich durch das 3:0 (0:0) beim VfB Marburg zum Herbstmeister der Fußball-Hessenliga proklamiert. 39 Punkte sind das Ergebnis einer herausragenden Hinrunde mit nur zwei Niederlagen. Es ist der größte (Zwischen)-Erfolg in der 35-jährigen Vereinsgeschichte. Trainer Enis Dzihic, der Vater des Erfolges, bemühte sich aber schnell zu betonen, dass »wir noch nichts erreicht haben. Aber das haben sich die Jungs verdient. Es ist Wahnsinn, was die Mannschaft Woche für Woche abliefert.«
Auf dem Kunstrasenplatz, wohin der Aufsteiger aufgrund der Regenfälle der vergangenen Tage ausweichen musste, trafen die Kreisstädter auf robuste Marburger, die in der Tabelle solide auf Rang zehn stehen. In der ersten Hälfte war die Partie mit wenigen Torraumszenen zerfahren. Die Mannschaft des deutsch-brasilianischen Trainers Fabio Eidelwein hielt gegen den Klassenprimus dagegen und setzte Nadelstiche nach vorne.
Nach dem Seitenwechsel sah es zeitweise sogar danach aus, als ob Marburg in Führung gehen könnte. Christian Ryan Waegelin hatte da das 1:0 für die Hausherren auf dem Fuß (61.), setzte den Ball aber über den Kasten.
Und dann waren es auf Seiten Türk Gücüs die Einwechselspieler, die letztlich für den Dreier sorgten. Zwei der fünf von der Ersatzbank kommenden Spieler trafen.

Der erst drei Minuten zuvor für Kamil Yikilmaz eingewechselte Manuel Konate Lueken vollendete ein Zuspiel von Mo Zouaoui, den Toni Reljic zuvor steil geschickt hatte (65.). Kurz danach scheiterte Zouaoui im Eins-gegen-eins an VfB-Torhüter Lorenz Purbs. Dann landete eine Flanke von Demyan Imek direkt im Tor der Schimmelreiter (72.) - ein kurioser Treffer, der den Gästen noch mehr Sicherheit gab. Die Entscheidung fiel nach einem der vielen Konter. Konate Lueken legte quer zum gerade einmal zwei Minuten an der Partie teilnehmenden Peter Jost, der sicher einschieben konnte (84.). »Mit den Wechseln hat sich das Blatt gewendet«, konstatierte TGF-Pressesprecher Furkan Kaplan. Man habe das Spiel danach »komplett in die Hand genommen und verdient gewonnen. Auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ist, war das trotzdem verdient. Wir freuen uns unglaublich über die Herbstmeisterschaft.«
Zwei Punkte liegen die Friedberger nun vor dem hartnäckigsten Verfolger, dem KSV Baunatal, der das Verfolgerduell beim Hünfelder SV mit 1:0 gewann. Zu den dahinter platzierten FC Gießen, der bei Aufsteiger SC 1960 Hanau 1:1 spielte, und FC Bayern Alzenau, der völlig überraschend dem SV Adler Weidenhausen mit 0:3 unterlag, sind es jetzt schon fünf Zähler Vorsprung. Der Traum von der Regionalliga lebt weiter in Friedberg, dennoch ist noch eine ganze Halbserie zu spielen und entsprechend Zeit, sich auch infrastrukturell auf den möglichen Quantensprung vorzubereiten.
VfB Marburg: Purbs - Waegelin, Pape, Traut, Freese, Williams, Dinler (75. Prestes da Silva), Schmidt, Arifi (80. Bilgilisoy), Pfalz (84. Kamenskiy), Abeselom (62. Wiessner).
Türk Gücü Friedberg: Koob - Izberovic, Henrich, Yikilmaz (62. Konate Lueken), Zouaoui (78. Takenaka), Usic (88. Hannig), Schorr, Imek, Buscemi, Michel (88. Letica), Reljic (82. Jost).
Im Steno / SR.: Stübing (Breitenborn). - Zuschauer: 180. - Tore: 0:1 (65.) Konate Lueken, 0:2 (72.) Imek, 0:3 (84.) Jost.