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Türk Gücü Friedberg: Reljic-Doppelpack bringt die Wende

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Noah Michel bleibt am Samstag glücklos im Abschluss, feiert mit Türk Gücü Friedberg aber einen 4:1-Erfolg gegen den SC Viktoria Griesheim. Rechts: Pascal Bender. © Andreas Chuc

Türk Gücü Friedberg hat vor dem Hessenpokal-Knüller gegen Kickers Offenbach am Mittwoch kommender Woche seine Ergebnis- und Punktkrise (drei Niederlagen in Serie) offenbar überwunden.

(mn). Dem 3:1-Sieg in Hamadar am Samstag vergangener Woche hat der Fußball-Hessenligist nun einen 4:1 (2:0)-Erfolg gegen den Viktoria Griesheim hinterhergeschoben; zwischendurch waren die Kreisstädter - wenn auch mühsam - in das Kreispokal-Viertelfinale eingezogen. Toni Reljic hatte mit zwei Treffern vor der Pause einen Rückstand gedreht, nach dem Wechsel beruhigte ein Eigentor der Gäste die Nerven, ehe Kamil Yikilmaz den Schlusspunkt setzen konnte.

Vor 200 Zuschauern zur ungewohnten Anstoßzeit auf dem Burgfeld - gespielt wurde auf dem Kunstrasen - wirkten die Hausherren 20 Minuten schlafmützig, fanden dann aber Zugriff, erspielten zahlreiche Chancen, mussten aber auf Missverständnis in der Gäste-Defensive warten, ehe das Spiel abgehakt werden konnte. »Die Jungs machen das im Abschluss oft viel zu kompliziert«, ärgerte sich TGF-Trainer Enis Dzihic der auch mit einem Drei-Tore-Führung impulsiv mit der Chancenverwertung hadere. »Hier noch ein Haken, da noch ein Haken - und am besten noch ein dritter Haken. Wir wollen zu oft den Ball ins Tor tragen. da fehlt die Geilheit, den Treffer zu erzielen«, sagt der ehemalige Profi-Kicker, einst ein Vollblut-Stürmer.

20 Minuten lang tat sich seine Mannschaft auf dem ungewohnt kleinen Platz schwer. Nach fünf Minuten fischte Felix Koob einen Freistoß von Ali Kazimi aus dem Winkel, klärte wenig später zweimal gegen Emin Aykir, doch fehlte in der 15. Minute erneut die Unterstützung, als Pascal Bender nach einem Eckball gleich zweimal den Ball auf das TG-Tor bringen konnte - 0:1.

Mit zunehmender Zeit fand Friedberg dann Zugriff, kam in der 28. Minute zum Ausgleich. Ren Gatamura hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, Eray Eren kurz auf Reljic abgelegt, und der Torjäger erzielte das 1:1. Nun wurden die Hausherren druckvoller. Inbesondere Noah Michel klebte am Samstag aber das Pech an den Schuhen. Mal bekam er den Ball nicht unter Kontrolle, mal verpasste er Torerfolge, die er sonst wohl mit verbundenen Augen hätte feiern können, mal bekam der Gegner im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen. Dafür stand Reljic vor der Pause noch einmal richtig, als Gäste-Keeper Nino Suserski einen Flatterball von Patrick Schorr nicht hatte unter Kontrolle bekommen können (40.).

In Halbzeit zwei verlagerte Türk Gücü das Geschehen noch mehr in die Griesheimer Hälfte, doch Imek und zweimal Michel verpassten drei der sogenannten Hundertprozentigen, so dass man befürchten musste, dass sich dies noch rächen könne. Dann kam’s zum Missverständnis zwischen dem kurz zuvor eingewechselten Oliver Schumacher und seinem Schlussmann. Die Kopfball-Rückgabe aus 20 Metern landete im Viktoria-Netz (76.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Yikilmaz, dem Michel den 16-Meter-Schuss nach einem schnellen Vorstoß aufgelegt hatte.

»Auch wenn ich nie das Gefühl hätte, dass die Partie hätte kippen können. Ein 2:1-Führung ist gefährlich, wenn man so fahrlässig mit den Chancen umgeht, wie wir dies heute getan haben«, sagt Dzihic. Sein Kapitän Daniel Henrich war vor dem Spiel für 250. Hessenliga-Einsätze ausgezeichnet worden.

Am kommenden Samstag wird man zur 17-Uhr-Anstoßzeit zurückkehren. Gespielt wird auf Kunstrasen, um den Hauptplatz auf dem Burgfeld mit Blick auf das OFC-Spiel zu schonen. Offen ist allerdings einmal mehr, wo Türk Gücü in dieser Woche neben der obligatorischen Burgfeld-Trainingseinheit trainieren kann. Das Ausweichgelände in Ossenheim ist aktuell gesperrt.

Türk Gücü Friedberg: Koob - Gatamura, Häuser, Usic, Schäffler - Henrich (85. Hayashi) , Schorr (80. Knecht) - Imek (66. Yikilmaz) , Reljic, Eren - Michel.

Viktoria Griesheim: Suserski - Boeger, Volk, Bender, Sanchez Ruiz Diaz (78. Takmaz) - Starck, Arslan - Aykir (66. Lorenz), Jander (65. Schumacher), Kazimi - Stumpf.

Im Stenogramm / Tore: 0:1 (15.) Bender, 1:1 (28.) Reljic, 2:1 (40.) Reljic, 3:1 (75.) ET Schumacher, 4:1 (90.+19 Yikilmaz. - Schiedsrichter: Markus Benelsdorff. - Zuschauer: 200.

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