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Türk Gücü Friedberg: So geht der Klub in die Hessenliga-Saison

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Von: Michael Nickolaus

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Türk Gücü Friedberg (hintere Reihe von links): Noah Michel, Toni Reljic, Jeff Thielmann, Masih Saighani, Julian Dudda, Jan-Philipp Häuser,Ted Likaj; (Mitte) Trainer Enis Dzihic, Co-und Torwarttrainer Robert Cue, Patrick Schorr, Peter Jost, Alit Usic, Vassilos Porporis, Ren Gatamura, Murad Mahmudov, Demyan Imek, Zeugwart Kerem Acar und Sportvorstand Metehan Karadavut; (vorne) Kamil Yikilmaz, Daniel Henrich, Kodai Hayashi, Danylo Shchepkovskyi, Felix Koob, Marco Kapias, Julian Scheffler, Nils Knecht und Eray Eren © Timo Jaux

Was läuft gut? Was läuft schlecht? So geht Türk Gücü Friedberg in die Fußball-Hessenliga-Saison 2022/23!

(mn). 13 Pflichtspiele, 13 Spiele ungeschlagen. Daran habe man Gefallen gefunden, sagt Enis Dzihic. Und da wolle man auch weitermachen. Im März diesen Jahres hatte der Ex-Profi das Traineramt bei Türk Gücü Friedberg übernommen und den zuvor erfolgsverwöhnten Klub souverän durch den ungewohnten Abstiegskampf geführt. Jetzt, nach der Titelverteidigung im Kreispokal und vor der fünften Saison in der Fußball-Hessenliga, wird in die vordere Tabellenhälfte geblickt. Rang fünf hatten die Kreisstädter in der Saison 2020/21 erreicht - und in diese Regionen dürfte der Klub auch in der Spielzeit 2022/23 vorstoßen können. Erster Gegner bei der Hessenliga-Premiere auf dem Burgfeld ist am Dienstag (20.30 Uhr) der 1. FC Erlensee.

Die aktuelle Situation: Enis Dzihic s chmunzelt. Die fünfwöchige Saisonvorbereitung erinnere ihn mehr an ein »Zigueuner-Volk« als an eine Fußball-Mannschaft. Montags Burzholzhausen, dienstags Friedberg, mittwochs und freitags Ossenheim - wirklich »angekommen« auf dem Burgfeld sei man angesichts der Vielzahl an Trainingsstätten noch nicht. Mit Noah Michel und Toni Reljic waren die beiden Torjäger auf Grund von Flitterwochen verspätet eingestiegen, mit Jan-Philipp Häuser, Julian Scheffler, Semun Biber und Nils Knecht fallen vier defensiv-orientierte Spieler aktuell aus. Die Arbeit mit dem Ball und koordinative Übungen hatte Dzihic in den Vordergrund gestellt. »Alles in kleinen Gruppen, damit sich keiner verstecken kann«, wie der Trainer sagt. Was ihm nach den Testspiel-Eindrücken noch fehlt: »Die Geilheit, ein Tor zu schießen. Ich will mehr Tiefe als Breite im Spiel haben.«

Kommen/Gehen: Acht Zugängen - je zwei in allen Mannschaftsteilen - stehen fünf Abgänge gegenüber. Unterm Strich hat der Kader an Qualität gewonnen. Der Königstransfer trägt den Namen Toni Reljic. Der 29-jährige Kroate kommt vom SC Hessen Dreieich. Der Offensiv-Spieler bringt Erfahrung aus 118 Hessenligaspielen (43 Tore, 37 Torbetiligungen) und 69 Regionalligaspielen mit. Er soll Hessenliga-Toptorjäger Noah Michel entlasten und - mit Patrick Schorr, vom Linksverteidiger ins offensive Mittelfeld verschoben, als drittem Mann - ein kreatives Dreieck bilden. »Toni ist ein Kicker, der das Fußball-Herz höher schlagen lassen kann«, sagt Dzihic. Für die Offensive wurden zudem Jeff Thielmann (FV Bad Vilbel, wird in der Vorrunde aus Studiengründen weitgehend fehlen) und Kodai Hayashi (SV der Bosnier) verpflichtet. Der kleine Japaner, von Geburt an nahezu gehörlos, hatte in der Vorsaison in 30 Verbandsligapartien 22 Treffer erzielt. »Er hat ein unfassbares Talent, Räume zu erkennen. In Spiel gegen den Ball müssen wir noch die optimale Kommunkationsform finden«, sagt Dzihic. In der zweiten Reihe wollen sich im Mittelfeld der junge Ted Likaj (FC Tirana) sowie in der Defensive Ren Gatamura (SV der Bosnier) und Vassilos Porporis (FC Bayern Alzenau) mit Trainingsleistungen empfehlen. Die Torhüter Marco Kapias (Spfr. Friedrichsdorf) und Danylo Shchepkovskyi (Ungarn) ergänzen die Liste der Neuzugänge. Auf der anderen Seite hinterlassen Daisuke Fukuhara (FC Basara Mainz) und Aret Demir (Hanauer SC) die größten Lücken im Kader.

Stärken/Schwächen: Vor Torwart Felix Koob stehen Masih Saighani und Julian Dudda in der Abwehr, auf den Sechster-Positionen haben Daniel Henrich und Peter Jost in der Vorbereitung überzeugt, davor könnten Patrick Schorr, Toni Relic mit Noah Michel ein »magisches Dreieck« bilden. Türk Gücü Friedberg verfügt über eine sehr breit aufgestellte Achse an Führungsspielern. Spielerische Elemente, Spiel in die Tiefe und Pressing will Dzihic sehen. Was dem Kader vielleicht fehlt: ein weiterer schneller, technisch versierte Spieler auf den Außenbahnen.

Trainer/Umfeld: Enis Dzihic hat im März diesen Jahres die Mission Klassenerhalt übernommen - und in unerwarteter Souveränität zu Ende gebracht. Für den Ex-Profi ist Türk Gücü die erste Trainerstation in die Hessenliga. Immer an seiner Seite: Robert Cue, Assistenz- und Torwart-Trainer. In sportlichen Fragen lässt der Verein dem Coach weitgehend freie Hand.

Prognose: Dzihic sieht im Kader die Qualität für eine Top-Fünf-Platzierung. »Der Wunsch ist das eine, die Realität eine andere. Um sich einen Wunsch zu erfüllen, muss man in der Realität arbeiten«, sagt Dzihic, der Kampf, Leidenschaft und Einstellung in seiner aktiven Zeit gelebt hat und dies entsprechend auch als Trainer fordert. »Wenn wir vom Platz gehen, muss jeder 100 Prozent gegeben haben - und dann werden wir sehen, wohin uns das in der Tabelle führt.« Ganz vorne dürften die neue Eintracht-U21, Eintracht Stadtallendorf zu finden sein.

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Der Kader / Tor: Danylo Shchepkovskyi (Tarpa SC), Felix Koob, Marco Kapias (Sportfreunde Friedrichsdorf).

Abwehr: Julian Scheffler, Ren Gatamura (SV Bosnier), Alit Usic, Vassilos Porporis (FC Alzenau), Masih Saighani, Julian Dudda, Jan-Philipp Häuser, Semun Biber.

Mittelfeld: Nils Knecht, Eray Eren, Kamil Yikilmaz, Daniel Henrich, Murad Mahmudov, Demyan Imek, Patrick Schorr, Peter Jost, Ted Likaj (FC International Tirana), Toni Reljic (SC Hessen Dreieich).

Sturm: Noah Michel, Kodai Hayashi (SV Bosnier), Jeff Thielmann (FV Bad Vilbel)

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Abgänge: Daisuke Fukuhara (FC Basara), Maximilian Hinterkopf (1.Hanauer FC), Aret Demir (Hanauer SC), Yilmaz Kilic, Kwonsu Lee (beide Ziel unbekannt)

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