Türk Gücü Friedberg spielt 0:0 in Baunatal

Hessenliga-Primus Türk Gücü Friedberg trennt sich auswärts torlos vom KSV Baunatal. Auf beiden Seiten entschärfen die Torhüter jeweils einen Elfmeter.
Hessenliga-Spitzenreiter Türk Gücü Friedberg ist am Samstag beim KSV Baunatal nicht über 0:0 hinausgekommen. Trotz der fehlenden Tore war es ein unterhaltsames Fußballspiel. Die Nordhessen beendeten die Partie nach einem Platzverweis (77.) nicht vollzählig, freuten sich am Ende aber über den Punkt. Gefeierter Held beim KSV war Torhüter Yannick Wilke, der einen Elfmeter parierte. Aber auch Türk-Gücü-Keeper Felix Koob entschärfte einen Strafstoß.
Nach der fairen und vor allem im zweiten Abschnitt spannenden Begegnung herrschte allerseits entspannte Stimmung. »Meine Mannschaft konnte heute nicht überzeugen, am Ende müssen wir gegen einen Gegner in Unterzahl mit dem Unentschieden hochzufrieden sein«, analysierte Türk-Gücü-Coach Enis Dzihic die Partie. KSV-Trainer Tobias Nebe wollte dem nicht widersprechen und sagte: »Wir haben uns in der zweiten Hälfte gesteigert und waren mehrfach dran am Sieg. Die Mannschaft hat heute den Aufwärtstrend fortgesetzt.«
In den ersten 45 Minuten war schon ein wenig Geduld gefragt, denn die Abtastphase schien schier unendlich zu sein. Vor allem die Torsicherung stand im Vordergrund bei den Mannschaften. Das wurde auch daran deutlich, dass die beiden Torjäger der Gäste, Noah Michel und Toni Reljic, bei der stabilen Baunataler Innenverteidigung um Maximilian Blahout und Felix Schäfer gut aufgehoben waren. Wenn dann doch mal etwas durchkam, zeigten sich Torhüter Wilke auf Baunataler Seite und Felix Koob bei den Gästen von ihrer besten Seite.
Nach dem Seitenwechsel bot sich ein völlig anderes Bild. Trainer Nebe hatte Hüseyin Cakmak, dessen Einsatz lange auf der Kippe stand, weiter nach vorn geschoben und schon kam die Abwehr des Spitzenreiters öfter ins Schwitzen. So auch in der 54. Minute, als Cakmak aus dem Stand aus 16 Metern die Latte des Gäste-Tores anvisierte. Nur fünf Minuten später stand Wilke im Mittelpunkt, als er gegen Michel zur Ecke rettete.
Nach der Ecke waren wieder die VW-Städter mit der schönsten Kombination des Spiels am Zuge. Jonas Springer hatte auf Dominik Schneider gepasst, der brachte Cakmak ins Spiel, der in Torhüter Koob seinen Meister fand. In der nächsten Situation riss ein Gäste-Akteur Tom Siebert im Strafraum um, es gab Elfmeter. Cakmak schoss so schwach, dass Koob das Leder im Liegen festhalten konnte (64.). Nachdem Patrick Schorr über das Baunataler Tor gezielt hatte (71.), waren wieder die Gastgeber am Zug. Zunächst traf Cakmak nur das Außennetz, dann stand Leon Lindenthal bei seinem Treffer im Abseits (75.). Nach einem Foul an Reljic im KSV-Strafraum gab es auch hier Strafstoß. Michel scheiterte am überragenden Wilke, der das Leder aus dem Eck faustete (77.). In der Folge fing sich Blahout die Gelb-Rote-Karte ein, als er wohl zu provokant in Richtung des Schiedsrichters gestikulierte.
KSV Baunatal: Wilke - Krengel, Blahout, Schäfer. Schneider - Recker (79. Üstün), Springer (84. Künzel), Borgardt, Cakmak - Berninger-Bosshammer (71. Schmeer) - Siebert (68. Lindenthal).
Türk Gücü Friedberg: Koob - Usic, Häuser, Saighani, Schorr - Imek (68. Yikilmaz), Henrich (90.+4 Mahmudov), Jost, Eren (82. Hayashi) - Reljic, Michel
Im Stenogramm / SR: Schöne (Waldbrunn) - Zuschauer: 230. - Gelb-Rot: Blahout (B./77.). HORST SCHMIDT