Türk Gücü holt Trophäe nach Spielunterbrechung

Türk Gücü Friedberg hat zum vierten Mal in Folge den Kreispokal gewonnen. 650 Zuschauer waren am Final-Tag in Staden. Das Endspiel musste kurz vor Schluss unterbrochen worden.
(lab). Am Ende des Kreispokalfinals jubelte Türk Gücü Friedberg im Kreis über den vierten Titelgewinn in Folge. Die Mannschaft hatte den Türkischen SV Bad Nauheim in Staden mit 3:1 (2:1) geschlagen. Am Nachmittag hatte bereits der 1. FC Rendel im Elfmeterschießen gegen VfB Friedberg den Ü35-Hessenpokal gewonnen. Das Finale der Herren war deutlich klarer. Kurz vor dem Ende gab’s eine rund zehnminütige Spielunterbrechung.
Nach 85 Minuten hatte Schiedsrichter Marcel Becker (Eschbach) die Partie unterbrochen. Mit entsprechendem Handzeichen ging das Schiedsrichtergespann geschlossen in die Kabine. Einer der Assistenten war von Zuschauern am Spielfeldrand, die den Türkischen SV unterstützten, mehrfach und in einem ausufernden Maße beleidigt worden. Erst nachdem der Bereich, an dem die entsprechenden Zuschauer gestanden hatten, geräumt worden war, kam das Schiedsrichtergespann wieder auf den Platz und pfiff erneut an.
Es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 3:1 für Türk Gücü, die Partie war entschieden. Türk Gücü hatte die Partie dominiert, auch wenn alles mit einem Stotterstart losging. Denn zunächst ging der Türkische SV Bad Nauheim in Führung: Nach einer halben Stunde nutzte der TSV eine Unterzahlsituation der Türk Gücü-Abwehr, und Noah Pölitz traf nach einer Flanke von links zum 1:0. Der Jubel war genau so groß wie kurz: Fünf Minuten später passte Kamil Yikilmaz auf der anderen Seite in die Mitte, wo Robin Exeler den Ball ins eigene Tor zum 1:1 bugsierte.
Das Tor sollte eine entscheidende Druckphase vor der Pause einleiten. Shelby Printemps führte diese mit dem 2:1 nach Vorarbeit von Toni Reljic zum Ziel.
Im zweiten Durchgang blieb Türk Gücü ähnlich dominant: Mehrfach zog Reljic aus 20 Metern ab, mehrfach parierte der starke Riste Shpirov. Die entscheidende Szene kam nach 73 Minuten: Es gab Elfmeter für Türk Gücü nach Foul an Reljic. Dieser trat selbst an, und Shpirov parierte. Referee Marcel Becker ließ den Elfmeter allerdings wiederholen, da Shpirov zu früh die Linie verlassen hatte. Der zweite Versuch Reljics war zum 3:1 drin.
Die Szene spaltete die Gemüter, es wurde laut in Staden. »Der Schiedsrichter hat nach seinem Gefühl und nicht nach der Tatsache gepfiffen«, sagt Yavuz Tosunlogu, Sportlicher Leiter des TSV. Auf Seiten von Türk Gücü sah man die Szene dagegen sachlich: »Es wurde aufgenommen, und dann siehst du, er springt fast zwei Meter nach vorne«, sagte Türk Gücü-Trainer Enis Dzihic. Jene Szene war wohl Auslöser für die Anfeindungen gegen den Assistenten. Nach erneutem Anpfiff kam die Partie schließlich zum Ende - und Türk Gücü jubelte. »Ich freue mich für die Jungs. Wir haben eine überragende Saison nochmal mit dem Pokal gekrönt«, so Dzihic.
Türkischer SV Bad Nauheim: Shpirov; Penava (75. Usta), Kammer, Tosunoglu, S. Özisli, B. Özisli, Exeler, Azaitouni (75. Richter), Jusufi, Mouma, Pölitz (55. Vazquez).
Türk Gücü Friedberg: Koob; Henrich, Yikilmaz (80. Akouch), Jost, Usic, Printemps (70. Hayashi), Schorr (70. Takenaka), Imek, Häuser, Knecht, Reljic.
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Becker (Eschbach). - Zuschauer: 650. - Tore: 1:0 (25.) Pölitz, 1:1 (30.) ET Exeler, 1:2 (36.) Printemps, 1:3 (77.) Reljic.
