Türkischer SV Bad Nauheim mit vielen Neuen und alten Bekannten

Gruppenligist Türkischer SV Bad Nauheim hat viele Abgänge und viele Zugänge. Unter den Neuen sind auch alte Bekannte. Sogar in der Vereinsführung wurden Stühle gerückt.
(lab). Der Türkische SV Bad Nauheim mit seiner A-Mannschaft in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt-West ist im Umbruch. Wie so oft! Auf dem Feld sind wichtige Stützen weggebrochen und neue Hoffnungsträger angekommen. Den Vorstand hat man umgekrempelt und in vielerlei Hinsicht neu besetzt. Und auf der Trainerposition ist ein alter Bekannter nach wirklich kurzer Abstinenz wieder da. Was wiederum eines zeigt: »Umbruch« hat beim Türkischen SV seine ganz eigene Bedeutung. Denn die TSV-Familie mit allerhand bekannten Gesichtern ist erhalten geblieben.
Ende Juli war man mit der Mannschaft für ein paar Tage im Trainingslager in Schotten. Wie in alten Zeiten, früher fuhr man für diese Trips gerne bis in die Türkei. Doch im Moment muss Schotten reichen. 5.30 Uhr aufstehen, 6.30 Uhr joggen, viel Training und vor allem Teambuilding. Man will die Integration der neuen Spieler fördern - neun Neue sind im Sommer dazugestoßen. Und man will die Disziplin zurückbringen. Denn die hat in der vergangenen Saison gefehlt.
Vielleicht hilft es, dass mit Tufan Tosunoglu jetzt ein Gesicht aus der TSV-Familie wieder zurück ist. Mit ihm möchte man die Berg- und Talfahrt der vergangenen Saison abhaken. Weniger Gegentore, weniger Nickligkeiten und mehr Spaß an der Sache. »Es geht auch um Fairplay. Wir haben zu viele Karten in den letzten Jahren kassiert. Und der Schiedsrichter darf nicht immer der Buhmann sein«, sagt Erdal Terzi, einer der neuen Sportlichen Leiter des TSV. Es weht also ein anderer Wind am Platz in Rödgen. Doch wie frisch ist er?
Die aktuelle Situation: Ein Monat intensiver Vorbereitung liegt hinter der Mannschaft mitsamt zwei Testspielen und dem Bad Nauheimer Stadtpokal. Da blieb nicht allzu viel Zeit, Neues zu testen. Bei den Spielen gegen Gudesding Frankfurt und den SV Pars Neu-Isenburg fehlte es dem Team noch an der Konstanz über 90 Minuten. Mehr als 45 Minuten guter Fußball war nicht drin. Dafür machte das Offensivspiel Hoffnung.
Kommen/Gehen: Mit Stanley Ike und Salih Yasaroglu sind zwei offensiv wichtige Spieler weggegangen. Dazu kommen zwölf weitere Abgänge. Doch man hat sich um Ersatz bemüht. Im Sturm hängen die Hoffnungen an Luis Vazquez, der von den A-Junioren der SG Rot-Weiss Frankfurt kommt und zusammen mit Kubilay Erden bereits für Eindruck sorgte - aber noch lernen muss. In der Abwehr hat sich Mohamad Mouma schnell integriert und ist laut Tosunoglu ein Glücksgriff. Der Spielertrainer selbst soll im Mittelfeld die Fäden ziehen.
Stärken/Schwächen: Die Mannschaft des TSV hat sich verjüngt. Das bringt einen neuen Charakter und frischen Wind mit sich. Im Vergleich zur vergangenen Saison ist gleichzeitig einiges an Erfahrung flöten gegangen. Vazquez ist erst 19 - und deutlich unerfahrener als Strafraumstürmer Stanley Ike.
Trainer/Umfeld: Man hat viele Posten beim TSV neu besetzt. Tosunoglu erhält Unterstützung von Co-Trainer Bahattin Bayrak, der in der vergangenen Saison Interimstrainer war. Den Vorstand leiten weiterhin Hayrettin Bayrak, Bruder von Bahattin, und Gökhan Kinali. Mit Yavuz Tosunoglu ist zudem der Vater von Tufan als Sportlicher Leiter aktiv. Der TSV bleibt eine familiär geprägte Angelegenheit.
Prognose: Ist der Türkische SV bereit, wieder an die alte Stärke anzuknüpfen? Viele Neuerung machen den Verein schwer einschätzbar. Man möchte die schwache vergangene Saison auf jeden Fall toppen - 97 Gegentore und Platz zwölf sind nicht der Anspruch. Man möchte unter die Top 6. Am Sonntag (15.30 Uhr) geht’s los mit dem Derby beim FC Karben.
Der Kader / Tor: Riste Shpirov (Spvgg. 08 Bad Nauheim), Yüksel Deliktas, Marcel Rühl, Vedat Uslu.
Abwehr: Arif Karakoc, Erdinc Usta, Leutrim Jusufi (Viktoria Nidda), Mohamad Mouma (SF Friedrichsdorf), Yannik Baier, Murat Kuzpinar, Sebastian Schäfer, Taha Azaitouni (Spvgg. Griesheim), Ferdi Kara.
Mittelfeld: Ugur Ürün, Tolga Yilmaz (Viktoria Nidda), Robin Exeler, Samet Özisli, Baki Özisli, Anil Albayrak (Sparta Bürgel), Jasmin Emrovic, Bahattin Bayrak, Ilias Sy (Spvgg. Griesheim), Tufan Tosunoglu (SV Pars Neu-Isenburg), Simon Kammer.
Angriff: Kubilay Erden, Noah Pölitz, Luis Raúl Kundel Vazquez (RW Frankfurt).
Abgänge: Evren Berkan Irkin (beide SG Rodheim), Adrian Saletnik (SV Steinheim), Laurentiu Radu (BG Friedberg), Stanley Ike, Ivan Pejic (beide FCO Fauerbach), Fabian Schusterschitz (TSG Ober-Wöllstadt), Torben Pempek (1. FC Rendel), Salih Yasaroglu (SKV Beienheim), Mehmet Günes, Musa Gödek (beide Türk Gücü Friedberg), Hüseyin Can (FSC Eschborn), Osman Celikkale (SG Hoch-Weisel/Ostheim), Mehmet Diri (SG Westerfeld), Murat Akbulut (SV Schwalheim).