TV Petterweil setzt bei Zugängen auf Erfahrung und jugendlichen Elan

Für den TV Petterweil ist die Oberliga-Saison 22/23 beendet. Der Blick richtet sich nach vorne, und die Neugier auf das neue Personal ist groß. Hier gibt’s die Antworten.
Der TV Petterweil hat die Handball-Saison in der Oberliga auf Platz acht beendet. Das ist aller Ehren wert. Dass Trainer Martin Peschke als Trainer der ersten Herren-Mannschaft weitermacht, steht bereits seit Jahresbeginn fest. Da er in Personalunion quasi als Coach, Teammanager und Kaderplaner fungiert, konnte er die Mannschaft nach seinen Vorstellungen neu zusammenstellen. »Der Kern des Kaders bleibt mit Ausnahme der bekannten Abgänge zusammen«, erklärt er. Dennis Bachmann und Lennart Kusan machen eine Handball-Pause. Mario Fernandes hat die Schuhe an den Nagel gehängt.
Derweil hat der TVP bislang vier Zugänge zu verzeichnen. Der 1989 geborene Björn Pape soll sowohl im Angriff am Kreis als auch in der Abwehr im Mittelblock eine zentrale Rolle einnehmen. Beim HC Limeshain/Altenstadt hat er mit dem Handball begonnen und ist als 17-Jähriger zum TV Gelnhausen gewechselt. Beim Drittligisten mutierte er in 15 Jahren zum Fanliebling. Wille, Disziplin und Kampfgeist sind Eigenschaften, die Pape treffend charakterisieren. Wegen der Geburt seines ersten Kindes und um sich auf die anstehende Selbstständigkeit als Reha-Athletik- und Personal-Trainer zu konzentrieren, verabschiedete sich der studierte Sportwissenschaftler 2021 vom Leistungssport.
Im Februar dieses Jahres wurde er allerdings rückfällig und half dem TV Langenselbold in den letzten acht Saisonspielen, in die Landesliga aufzusteigen. »Martin war sehr überzeugend mit klaren Faktenschilderungen von Verein und Spielklasse. Bei einem Trainingsbesuch gewann ich Eindrücke vom familiären Charakter des TV. Sympathischer Trainer, ein handballverrückter Ort, volle Halle, so etwas mag ich und bekomme hier noch mal die Möglichkeit, meinem Spaß am Handball nachzugehen«, begründet er seinen Wechsel.
Mit Florian Henrich erhält Petterweil indes einen weiteren routinierten Spieler. Der 1990 geborene Rückraumspieler soll für mehr Stabilität sorgen. Er ist ein torgefährlicher Spielmacher mit Schussqualitäten der gehobenen Klasse. Bei der HSG Goldstein/Schwanheim fand Henrich den Weg zum Handball. Mit 17 Jahren wechselte er zur TSG Münster. Dort und danach beim TV Gelnhausen und der SG Bruchköbel spielte er in der 2. und 3. Liga. Aus den letzten zehn Jahren verfügt er über Erfahrungen in Schweizer Ligen. Durch den Handball hatte er die Möglichkeit erhalten, in der Schweiz im IT-Bereich Fuß zu fassen und ist dort mittlerweile als Projektmanager tätig. In der Region Luzern sammelte der Rückraum-Shooter Erfahrungen in Nationalliga B und 1. Liga bei den Vereinen BSV Stans, KTV Altdorf und HC Kriens. Dort zählte er stets zu den Leistungsträgern.
Jetzt geht es zurück in die Heimat seiner Frau - nach Gelnhausen. »Kollegen und Kumpels haben vom TV Petterweil als familiären Verein mit großer Zuschauerresonanz geschwärmt. Große Emotionen bei den Spielen, das gefällt mir und ist anders als in der Schweiz. Martin kenne ich aus seiner Zeit in Goldstein. Wir hatten gute, offene Gespräche miteinander, die mir den Wechsel schmackhaft machten«, klärt er über Hintergründe seiner Entscheidung auf.
Mit Tamino Tascher (Jahrgang 2002) und Jonas Smolka (Jahrgang 2004) sicherte sich Petterweil zusätzlich zwei hoffnungsvolle Talente. Der spielerisch starke Tascher begann erst mit 13 Jahren bei der TSG Oberursel mit dem Handball und spielte dort bis zur A-Jugend-Oberliga. Mit dem ersten Aktiven-Jahr wechselte er zur HSG Neuenhain/Altenhain. In der abgelaufenen Saison erzielte er dort in 26 Bezirksoberliga-Spielen 193 Tore. »Den TVP habe ich als offenen Verein empfunden, ich hatte sofort ein gutes Gefühl. Ich kann mich hier weiter entwickeln und mit Doppelspielrecht auch in der Bezirksoberliga auflaufen. Es passt gut zu meinem Studium an der THU Friedberg«, sagt der junge Mann über den Wechsel.
Smolka begann 2010 bei den Minis der TG Friedberg. 2018 wechselte er zur HSG Wetzlar. In der A-Jugend-Bundesliga hat er im Rückraum gespielt. Bekannt ist er auch als erfolgreicher Leichtathlet des TSV Friedberg-Fauerbach. »In Frankfurt beginne ich jetzt ein duales Studium im Bereich Bauingenieurswesen. Ständiges pendeln zwischen dort und Wetzlar wird wohl auf Dauer zu viel. Petterweil erscheint mir, auch mit Blick auf die Spielklasse, optimal, um Studium und Sport zu verbinden. Ich hoffe, weiter Spaß am Handball zu haben, mit dem Verein Erfolge zu erzielen und Erfahrungen im Aktivenbereich zu sammeln«, blickt Smolka voraus.