Veranstalter wollen Spaßfaktor erhöhen und Einstieg erleichtern

Das Veranstalter-Trio des Ockstädter Cross-Triathlons hat ein Ausdauer-Event mit familiärem Charakter und lockerer Atmosphäre geschaffen. Doch in diesem Jahr lassen die Meldezahlen noch zu wünschen übrig.
(web). Das Veranstalter-Trio des Ockstädter Cross-Triathlons hat mit geringen Voranmeldezahlen zu kämpfen. Am 15. Juli geht die neunte Auflage des Wetterauer Ausdauer-Highlights über die Bühne. Im Anschluss daran wird im Quellwasserschwimmbad gefeiert. Erst knapp 40 Teilnehmer haben sich bislang für einen Start registriert. Im Vorjahr sind knapp 200 Dreikämpfer bei der familiären Veranstaltung im Kirschendorf angetreten. Mitveranstalter Patrick Kaurisch vom Triathlon Wetterau e. V. erklärt im Interview, warum man in Ockstadt starten sollte.
Herr Kaurisch, Sie bekommen von den Finishern des Ockstädter Cross-Triathlons immer wieder gesagt, dass die Veranstaltung so eine lockere Atmosphäre hat…
Das ist in der Tat so. Unser kleiner Triathlon lockt mit kurzen Wegen zwischen Startunterlagenausgabe, Wechselzone und Schwimmstart, persönlicher Wettkampfbesprechung vor jeder Startgruppe und den handgefertigten Kirschenpokalen für die Sieger jeder Altersklasse. Der Cross-Charakter beginnt schon bei den 300 Metern Schwimmen (lacht), denn die Teilnehmer müssen das Becken über hohe Leitern verlassen. Die 14,4 Kilometer lange Radstrecke steigt nach lediglich 200 Metern direkt auf schmalen Wiesenpfaden bis zur Panzerstraße um das ehemalige Munitionsdepot an. Auch der Fünf-Kilometer-Lauf führt über Wiesen- und Feldwege. Die Sportler sollten für den Radteil unbedingt mit einem Gravel-, Mountain- oder Crossbike zu uns kommen.
In diesem Jahr gibt es als Neuerung eine Staffelwertung für die Schüler A bis C. Wie kam es dazu?
Richtig, die Acht- bis 13-Jährigen können sich die Disziplinen zu zweit oder dritt aufteilen. Damit wollen wir den Spaßfaktor erhöhen und den Einstieg erleichtern. Damit die Staffeln von der Länge her kindgerecht sind, beträgt der Schwimmanteil 100 Meter, Radfahren und Laufen aber sechs bzw. 1,2 Kilometer. Die Radrunde für die jüngsten Starter haben wir entschärft, sie beinhaltet deutlich weniger Steigungen. Damit haben die Kids mehr Spaß. Zudem eröffnen im Gegensatz zu den Vorjahren die Schüler unseren Wettkampfvormittag ab 9 Uhr.
Gab es bislang berühmte Starter in Ockstadt?
Lothar Leder wollte einmal bei uns starten. Daraus ist leider nichts geworden. Wir hatten aber bereits einige Hawaii-Starter dabei. Man sieht also, dass die Langdistanzler sich gerne auch mal der Herausforderung eines Cross-Triathlons stellen. In diesem Jahr möchte die ehemalige Profi-Triathletin Natascha Schohaus (geb. Schmidt) zu uns kommen.
Auf der Radstrecke sind auf 14,4 Kilometern Länge 280 Höhenmeter zu bewältigen. Kann ein Einsteiger trotzdem starten, ohne sich zu überfordern?
Auf jeden Fall, er benötigt ja lediglich die entsprechende Übersetzung, um locker die Anstiege zu fahren. Gerade der kurze Schwimmanteil - normalerweise beträgt er im Sprint 500 bzw. 750 Meter - kommt vielen Einsteigern entgegen. Der Teilnehmer sollte aber in jedem Fall gesund und körperlich belastbar sein.
Was empfehlen Sie in der Vorbereitung auf den Triathlon?
Ich kann nur jedem dringend ans Herz legen, die Strecke einmal abzufahren. Wir bieten Streckenbesichtigungen für Schüler und Erwachsene am 1. Juli ab 15 Uhr an. Jeder, der hier teilnehmen möchte, sollte unbedingt in Sportkleidung und mit einem verkehrstauglichen Helm kommen. Mit den Schülern üben wir auch die Abläufe, also die Wechsel zwischen den Disziplinen. Die Streckenpläne sind aber auch auf unserer Website zu finden. Zudem ist es ratsam, vorher im Gelände zu trainieren.
Wie groß ist der Organisationsaufwand?
Wir müssen rund 50 Helfer für den Triathlon finden, am Abend vorher wird aufgebaut, danach abgebaut. Wir veranstalten das Event ja als Trio, also der Triathlon Wetterau, der Förderverein des Quellwasserschwimmbades Ockstadt und der ASC Marathon Friedberg sind mit im Boot. Ohne die Materialien einer Baufirma aus Niddatal, deren ehemaliger Geschäftsführer im ASC-Vorstand ist, hätten wir gar nicht die Möglichkeiten, Wechselzone und Absperrungen so herzurichten.
Der Moret-Triathlon in Babenhausen musste dieses Jahr in seiner geplanten 39. Austragung als Hessische Meisterschaft über die Mitteldistanz ausfallen, weil das Schwimmen im See nicht mehr genehmigt wurde…
Der bürokratische Aufwand wird in der Tat immer größer. In diesem Jahr hat sich zum ersten Mal die Naturschutzbehörde bei mir gemeldet, da die Rad- und Laufstrecke ja durch ein ökologisch wertvolles Streuobstgebiet führt. Glücklicherweise konnte ich das telefonisch schnell lösen. Beim Bundesforst müssen wir die Genehmigung für die Radstrecke im Wald einholen und beim Hessischen Triathlon-Verband Unterlagen und Streckenpläne hochladen, kurzfristig auf Änderungen eingehen, die Veranstalterhaftpflicht beantragen und so weiter. Erfreulicherweise sind wir von Straßensperrungen kaum betroffen. Es werden nur wenige Straßen im Dorf benötigt und gesperrt.
Muss eine Mindestzahl an Startern erreicht werden, damit die Veranstaltung stattfindet?
Jein, die neunte Auflage wird auf jeden Fall stattfinden. Wir freuen uns auf eine persönliche und herzliche Atmosphäre rund um das Quellwasserschwimmbad. Jeder, der am Ende durch den Zielbogen läuft, ist meiner Meinung nach ein Sieger, egal wie lange er unterwegs war.
