Verbandsliga-Derby unter Flutlicht in Dortelweil
Der Aufsteiger empfängt den Absteiger. In der Vorsaison noch zwei Klassen voneinander getrennt, bestreiten der SC Dortelweil und der FV Bad Vilbel am Freitag das Derby in der Verbandsliga Süd.
(lab). Ein Flutlicht-Derby mit besonderem Charakter: Die Fußball-Verbandsliga Süd liefert am Freitagabend das Saisonhighlight aus Wetterauer Sicht. Der SC Dortelweil empfängt ab 19.30 Uhr den FV Bad Vilbel. Nachdem die beiden Teams zehn Jahre lang in unterschiedlichen Ligen gekickt haben, begegnen sie sich erstmals wieder im Rundenbetrieb. Das Spiel ist zum »Amateurspiel des Monats« beim HFV ernannt worden und wird per Kamera begleitet. Und man rechnet mit reichlich Zuschauern - von Dortelweiler Seite bittet man darum, soweit möglich, das Spiel per Fahrrad oder zu Fuß zu besuchen, da die Zahl der Parkplätze beschränkt ist.
Das letzte Pflichtspiel zwischen den beiden Clubs fand 2018 im Kreispokal-Halbfinale statt - das letzte Ligaspiel gar 2013. Bereits damals standen die beiden heutigen Trainer Amir Mustafic und Frank Ziegler auf dem Platz. Bad Vilbel siegte mit 2:1, und Ziegler erinnert sich an die Machtverhältnisse: »Bad Vilbel war in den letzten zehn Jahren meistens zwei Nummern größer als wir, und auch damals waren wir als Aufsteiger der Underdog. Es war immer ein bisschen der Kampf David gegen Goliath.« Auch im Pokal 2018 unterlagen die Dortelweiler knapp mit 1:2. Die Rollen waren klar verteilt.
Viele Dortelweiler Spieler haben eine Vergangenheit im Nachbarclub: Dennis Geh spielte unter Mustafic in der Verbandsliga im Stamm, unter anderem Nando Pröckl, Marvin Strenger und Leon Günther sind ebenfalls für Bad Vilbel aufgelaufen. Und auch, wenn dadurch einige Akteure des SCD höherklassige Erfahrung besitzen, ist die Verbandsliga für die meisten Neuland. Auch heute Abend sieht man sich in Dortelweil als Außenseiter.
Doch in Bad Vilbel läuft ebenfalls noch nicht alles rund: Die 1:3-Niederlage zum Auftakt gegen Wald-Michelbach offenbarte einige Schwächen der Mannschaft. Man braucht vor allem Zeit zum Einspielen - und muss Ausfälle kompensieren. Neben Niklas Kraus, der nach einem Schlüsselbeinbruch bereits operiert wurde, fehlen Alexander Bauscher, Simeon Stellflug und Dominic Budic. »Unser primäres Ziel ist jetzt erstmal, durch den August durchzukommen«, sagt Mustafic. Ist der ehemalige Hessenligist also schlagbar und gelingt den Dortelweilern der erste Punkterfolg gegen die Brunnenstädter nach »Ewigkeiten«? Ab heute Abend um 19.30 Uhr werden diese Fragen beantwortet.