Verteidiger Marius Erk: »Man kann wieder mit uns rechnen«

Im Hintergrund rauscht das Meer. Marius Erk, »Mentalitätsspieler« aus der Verteidigung des Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim, tourt durch Sri Lanka als wir ihn für ein Interview erreichen.
Halbfinale 2022, Finale 2023. Ist Bad Nauheim künftig als Top-Vier-Kandidat einzuordnen?
Harry Lange hat einen guten Kader zusammengestellt, so dass man sicher wieder mit uns rechnen kann. Allerdings hat auch die Konkurrenz nicht geschlafen, wenn ich beispielsweise nach Krefeld, nun mit Matsumoto, oder Kassel blicke. Auch Bietigheim wird einen guten Job machen, Ravensburg wird vorne dabei sein. Die Top Vier, die Top Sechs sind sehr eng umkämpft.
Sie haben - zuerst mit Frankfurt, dann mit Bad Nauheim - zuletzt zweimal im Finale gestanden, einen langen Winter hinter sich. Wie lange brauchen Sie, um Abstand zu gewinnen, mal nichts zu tun, ehe Sie das Training wieder aufnehmen?
Normalerweise mache ich mal zwei bis drei Wochen nichts. Diesmal waren’s nur zehn Tage, weil ich wusste, dass wir auf Rundreise nach Sri Lanka gehen werden und ich dort natürlich nicht die entsprechenden Trainingsbedingungen haben werde. Ich hatte aber im Vorjahr auch so viel Spaß mit den Jungs, dass ich keinen großen Abstand gebraucht habe.
Sind Sie generell der Typ »Fernreise«?
Im letzten Jahr waren wir in der Türkei. Dort habe ich am letzten Tag im Hotel zufällig Harry Lange und einige Gesellschafter getroffen, die gerade angereist sind. Wir sind jung, wollten diesmal was anderes sehen, eine andere Kultur kennenlernen und sind dann auf Sri Lanka gekommen.
Viele Ihrer Team- und Berufskollegen, gerade in Bayern, haben Trainingsgruppen organisiert, um den Sommer zu überbrücken. Wie sieht Ihr Sommer-Eis-Fahrplan aus?
Das ist in Hessen leider schwierig. Ich werde mit Leo Hafenrichter ein Fünf-Tage-Camp in Arosa in der Schweiz besuchen und im Anschluss ausloten, welche Möglichkeiten ich noch habe, auf das Eis zu gehen; vielleicht in Köln.
Sie haben eine starke Saison 2022/23 gespielt. Gab es Überlegungen, in die DEL zu wechseln, oder sind Erstliga-Pläne abgehakt?
Keinesfalls. Ich möchte die kommende Saison nutzen, um mich weiter in den Fokus zu spielen. Bei mir weiß man zu 100 Prozent, was man bekommt. Ich hatte in Bad Nauheim sehr viel Spaß und denke, dass ich bei einer weiteren Saison unter Harry Lange und Adam Mitchell das meiste aus mir herausholen kann.
In der vergangenen Saison hatten die Roten Teufel mit Felix Bick einen der besten DEL2-Torhüter zwischen den Pfosten. Im kommenden Jahr bilden zwei jüngere Torleute ein Gespann. Wird das Ihr Spiel in irgendeinerform verändern?
Nein. Beide sind sehr gute Torhüter, und Harry Lange geht diesen Weg nicht ohne Grund. Niklas Lunemann hat bei uns schon beweisen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Beide Torhüter werden sich einen Konkurrenzkampf um Eiszeiten liefern. Es gibt sicher schlechtere Konstellationen.