Vertrauen in Camdzic/Mirkulovski

(pm/ra). Die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar werden bis Saisonende von Jasmin Camdzic und Filip Mirkulovski trainiert. Diese Entscheidung trafen Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Grün-Weißen am Osterwochenende. Beide treten somit die Nachfolge des entlassenen Kroaten Hrvoje Horvat an. Das bisherige Interimsgespann führt das Team der Mittelhessen somit in den verbleibenden acht Saisonspielen an, in denen die nötigen Punkte eingefahren werden müssen, um den Klassenerhalt zu realisieren.
»Ich habe über Ostern viele Gespräche geführt, auch mit unseren gestandenen Spielern, die sich allesamt für die Fortführung der Zusammenarbeit mit Jasmin und Filip ausgesprochen haben«, so HSG-Geschäftsführer Björn Seipp. »Natürlich gab es auch Alternativen, aber das Wesentliche ist jetzt, dass die Mannschaft fokussiert weiterarbeiten kann, sich nicht wieder neu orientieren und an einen neuen Coach und neue Konzepte gewöhnen muss. Unser Blick geht nur noch nach vorne, voller Fokus auf unsere Leistung und das nächste Spiel in Gummersbach. Nichts anderes zählt. Ich bin absolut überzeugt, dass wir es schaffen werden!«
Zweimal waren Camdzic/ Mirkulovski in dieser Saison als Interimsgespann im Einsatz und holten dabei in vier Spielen vier Pluspunkte, die Siege in Hannover und am Gründonnerstag in Göppingen. »Es gilt, alle Kräfte für die verbleibenden Wochen zu bündeln, damit wir unsere Ziele erreichen. Wir haben alles in unseren Händen«, so Jasmin Camdzic, als Sportlicher Leiter, Torwarttrainer und Interimscoach nun in Dreifachfunktion. »Es war absolut richtig, die Mannschaft bei der aktuellen Entscheidung miteinzubeziehen. Sie haben schließlich schon zwei Trainer in dieser Saison erlebt. Was die Spieler jetzt brauchen, ist Ruhe im Team und die nötige Unterstützung, weiter an der Stabilität zu arbeiten, so wie am vergangenen Donnerstag in Göppingen. Filip und ich kennen die Mannschaft gut. Wir wissen, was in den vergangenen Monaten gespielt wurde, was gut war und worauf wir aufbauen können. Wir sehen uns beide in der Verantwortung.«
Mirkulovski ergänzt: »Es bleibt nicht viel Zeit, um bis Saisonende neue Dinge einzuführen. Daher sehe ich die Entscheidung als logisch an. Ich bin seit acht Jahren bei der HSG Wetzlar, ›Jasko‹ noch länger. Wir wissen, welche Spieler was und wann auf dem Spielfeld leisten können. Das ist ein großer Vorteil. Ich bin mir total sicher, dass wir es als Team schaffen werden.«
Als eine von mehreren möglichen Optionen war über Tage hinweg auch Ex-Trainer Velimir Petkovic als »Feuerwehrmann« gehandelt worden. »Ich hätte meiner alten Liebe gerne geholfen«, ließ der 66-Jährige aus seinem Domizil in Moskau verlauten. Allerdings steht der gebürtige Bosnier mit deutscher Staatsbürgerschaft weiter als russischer Nationaltrainer unter Vertrag und hat vom Verband keine Freigabe.
Bei Linkshänder Jovica Nikolic gibt es derweil (Teil-)Entwarnung. Bei der Knieverletzung, die sich der Serbe zugezogen hat, handelt es sich weder um einen Meniskus- noch einen Bänderschaden. Die Ausfallzeit des 21-Jährigen lässt sich zwar noch nicht exakt bestimmen, ein Saison-Aus droht aber nicht.