VfL Bad Nauheim nun Stützpunkt und DM-Ausrichter

Der VfL Bad Nauheim ist neuerdings Nachwuchsleistungsstützpunkt des Hessischen Fechterverbands und hat zudem den Zuschlag zur Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften der U13 erhalten.
(pls). Spätestens jetzt scheint die Fechtabteilung des VfL Bad Nauheim komplett aus dem zwischenzeitlichen Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Nach dem »Hilferuf« im Jahr 2020 vom heutigen Ehrenmitglied Peter Dziemba, der als einziger verbliebener Trainer schlussendlich nur noch sechs Fechter in der Abteilung aufzuweisen hatte, und der Fechtsport in der Kurstadt auszusterben drohte, erlebt dieser drei Jahre später eine neue, teilweise vorher so nie dagewesene Blüte.
Am Montagabend wurde der Standort der Badestädter in der heimischen Trainingshalle am Solebecken feierlich zum Nachwuchsleistungsstützpunkt des Hessischen Fechterverbands (HFV) ernannt und der Zuschlag für die am 1. und 2. Juni nächsten Jahres in der Nieder-Mörler Frauenwaldhalle stattfindenden Deutsche Meisterschaften der Altersklasse U13 kommuniziert.
Entwicklungen, die nicht von ungefähr kommen: Vor allem in den jüngeren Jahrgängen boomte es seit dem Wiederaufbau an Zulauf. »Mittlerweile ist es so, dass die Kinder die Eltern dann noch für den Sport begeistern können«, zeigte sich Abteilungsleiter Dr. Tibor Ziegelhöffer erfreut. VfL-Sportkoordinator Philipp Kondring untermauerte: »Wir leben Leistungs- und Breitensport, möchten die fördern und fordern, die Ambitionen haben, aber auch denen Raum bieten, die einfach nur Spaß am Fechten haben.« Das Konzept geht bisher voll auf: Sieben Landeskaderathleten hat der Verein in seinen Reihen, vier C-Lizenz-Trainer plus Assistenten und zwei weitere C-Lizenz-Anwärter. Mit Immo Müller hat man indes einen ehemaligen Bundesliga-Triathlet und Ironman-Finisher als Athletikcoach gewonnen. Auch infrastrukturell wird viel in Eigenregie geleistet, u.a. für elektrische Treffermelder. »Eben auch diese Rahmenbedingungen haben uns dazu bewegt, Bad Nauheim seit September als Stützpunkt einzusetzen«, gab HFV-Präsidentin Elke Jonas zu verstehen.
»Dadurch, dass jetzt alle zwei Wochen Fechter aus den diesem zugewiesenen Vereinen wie Dillenburg, Wetzlar, Gießen und Bad Homburg zum Training dazustoßen, erhöht sich die Trainingsqualität immens. Es ist ein Sinnbild dafür wie gemeinsame Arbeit zwischen Vereinen aussehen muss, um auf nationaler oder gar internationaler Ebene erfolgreich sein zu können«, machte der Stützpunktleiter und B-Lizenz-Anwärter Kondring klar und fügte augenzwinkernd zu den Heim-DM 2024, die laut VfL ein »Mega-Event für die Wetterau« werden soll, an: »Die Medaillen sollen nicht nur nach Bad Nauheim kommen, sondern auch hier bleiben.« Die erste Nationale zu gewinnen, ist das erklärte Ziel - spätestens dann würde die Geschichte des Fechtens in Bad Nauheim »einen ganz neuen Drive« bekommen, wie es Bürgermeister und Klaus Kreß formulierte.