1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Weckruf vor Wiederauftakt

Erstellt:

Von: Christoph Sommerfeld

Kommentare

cso_6-B_102022_4c_1
Der SC Dortelweil um Verteidiger Dennis Geh liegt als Aufsteiger in der Verbandsliga gut im Rennen. © Nicole Merz

In der Verbandsliga halten zwei Teams aus dem Süden der Wetterau die heimischen Fahnen hoch. Langjährige Spieler des SC Dortelweil und des FV Bad Vilbel blicken auf den Wiederauftakt.

Dennis Geh und Alexander Bauscher kennen sich gut, spielten einst zusammen für den FV Bad Vilbel. Heute schnürt Geh die Schuhe für den SC Dortelweil, der dem früher übermächtig erscheinenden Rivalen aus der Kernstadt aktuell so ein bisschen die Show stielt. In der Fußball-Verbandsliga Süd liegen die Dortelweiler als Aufsteiger drei Punkte vor dem FV, der aus der Hessenliga herunterkam und eigentlich mit dem Kampf um den Klassenerhalt in der zweithöchsten hessischen Klasse gar nichts zu tun haben wollte. Vor dem Rückrunden-Auftakt sprechen die beiden erfahrenen Akteure über ihre Clubs und persönliche Befindlichkeiten.

Wie ist die Stimmung im Verein so kurz vor dem Re-Start?

Geh (SC Dortelweil): Die ist schon ein bisschen angespannt. Wir haben in der Vorbereitung eine Zeit lang nicht so gut gearbeitet. Auch die Testspiele waren eher durchwachsen. Deswegen hat uns der Trainer mit seinem Weckruf auch ins Gewissen geredet. Seither ackern wir wieder mehr.

Bauscher (FV Bad Vilbel): Generell herrscht bei uns eine sehr gute Atmosphäre. Das liegt nicht nur an den spielerisch sehr ordentlichen Tests, sondern auch an den Ergebnissen. Wir konnten in der Vorbereitung zweimal gegen Hessenligisten gewinnen und einmal Remis spielen. Leider hat sich Flakron Thaci am vergangenen Wochenende verletzt. Auch sonst hat der eine oder andere mit ein paar kleinen Wehwehchen zu kämpfen.

Bad Vilbel und Dortelweil liegen nebeneinander. Beide Clubs waren aber lange in unterschiedlichen Klassen unterwegs. Kommt bei den Nachbarschaftsduellen so etwas wie ein Derby-Gefühl auf?

Geh: Auf jeden Fall. Allein die Zuschauerzahlen bei diesen Partien sprechen für sich. Ich bezeichne uns Dortelweiler immer ein bisschen als den kleinen Bruder von Bad Vilbel - und der will den großen Bruder ärgern. Außerdem kennt man die Leute, man grüßt sich, hat mit dem einen oder anderen privat zu tun. Ich komme ja aus der Vilbeler Jugend und habe dort auch lange in der ersten Mannschaft gespielt.

Bauscher: Ich sehe das ähnlich. Auch wenn man über Jahre höchstens Test- oder Pokalspiele gegeneinander hatte, so steckt in den Begegnungen gegen Dortelweil doch eine andere Brisanz. Für und gilt es demnächst, uns für die Niederlage aus der Hinrunde zu revanchieren. Wir wollen zeigen, dass wir die Nummer eins in Bad Vilbel sind.

Dortelweil liegt als Rangsiebter nur drei Punkte vor Bad Vilbel (Zwölfter). Wie eng wird dieser Kampf um den Klassenverbleib noch?

Geh: Ich habe es noch nie erlebt, dass in einer Liga praktisch alle außer die ersten drei Teams auch nach unten schauen müssen. Zwei, drei Niederlagen in Folge - und du bist unten drin. Für uns wird es extrem auf die ersten drei Partien in der Rückrunde ankommen. Wenn wir die gewinnen, sieht es sehr gut aus.

Bauscher: Ich hoffe sehr, dass wir jetzt an die Leistungen vom Ende der Hinserie und aus den Testspielen anknüpfen können. Ziel muss es sein, frühzeitig nichts mehr zu tun zu haben mit dem Abstiegskampf. Zudem wollen wir die Mannschaft weiterentwickeln.

Was war Ihr sportlich schönstes bzw. unschönstes Erlebnis?

Geh: Die Aufstiege mit Bad Vilbel in die Hessenliga und mit Dortelweil in die Verbandsliga. Ich bin halt so ein ehrgeiziger Kerl, der unbedingt besser sein möchte als die anderen. Deswegen fällt mir in negativer Hinsicht auch spontan die 1:9-Niederlage vor zwei Wochen gegen den SV Pars Neu-Isenburg ein. Das war zwar nur ein Test, aber das darf nicht passieren. Ich weiß nicht, was da mit uns los war. Da kam ich mir auch ein bisschen erniedrigt vor.

Bauscher: Natürlich ist bei mir auch der Aufstieg mit dem FV in die Hessenliga 2018 zu nennen und die erste Saison in dieser Klasse. Weniger schön für mich persönlich war die Erfahrung, dass ich nach meiner Jugend-Zeit beim FSV Frankfurt, bei dem ich in der A-Jugend noch Hessenliga gespielt habe, nicht den Sprung in die erste Mannschaft geschafft habe. Die hat damals noch in der 2. Liga gespielt.

KS_20230218_wz_014_20022_4c
Alexander Bauscher und sein FV Bad Vilbel wollen ihre gute Form der Vorbereitung in der Rückrunde wahren. © Jürgen Keßler

Auch interessant

Kommentare