Weitere Chance für Martin bei den Gießen 46ers
(gae). Die Signale stehen deutlich auf eine weitere Zusammenarbeit. Der Amerikaner Justin Martin erhielt am vergangenen Samstag beim gewonnenen Auswärtsspiel des Basketball-ProA-Ligisten Gießen 46ers in Düsseldorf von Cheftrainer »Frenki« Ignjatovic eine disziplinarische Maßnahme und musste in der zweiten Halbzeit in der Kabine bleiben. Das Verhalten von Martin auf und abseits des Courts war in den letzten Wochen nicht das, was Gießens Coach von seinem Scorer sehen will.
Am Samstag platzte »Frenki« der Kragen.
Am Dienstag standen klärende Gespräche zwischen den beiden Protagonisten an. Einen Tag zuvor hatten sich bereits Martin und Geschäftsführer Jonathan Kollmar sowie Aufsichtsratmitglied Lutz Mandler zur Aussprache getroffen. Martin habe sich einsichtig gezeigt. »Ich bin kein Typ von unpopulären Entscheidungen. Ich möchte gerne mit den Spielern, mit denen ich in die Saison gegangen bin, auch die Saison beenden«, konstatiert »Frenki«.
Martins mysteriöse Entwicklung jedenfalls hatte die Gerüchteküche schon länger angeheizt. In der ersten Saisonhälfte war der Globetrotter, der schon in zwölf Ländern aktiv Basketball spielte, häufig Topscorer der Gießener. Der Forward ist ein klassischer »streaky shooter«. Ein Spieler also, der, wenn er heiß läuft, den Gegner im Alleingang aus der Halle schießen kann. Neben vielen technischen Fouls, zu denen Martin zuletzt neigte, veränderte sich auch sein Spiel. Seit Ende Januar scorte er nur noch in einer Partie zweistellig. In Düsseldorf brachte er es in sieben Minuten auf einen Punkt. Als er in Halbzeit zwei zunächst fehlte, fiel das im Lichte der letzten Wochen spielerisch kaum auf. Auf der Bank wirkte Martin zuletzt oft geistesabwesend, desinteressiert.
Die Verletzungs-Vermutung von Kapitän Nico Brauner, der in Düsseldorf umgeknickt war, hat sich nach der MRT-Untersuchung am Montag bestätigt. Der Spielmacher erlitt einen Bänderanriss und wird für mehrere Wochen ausfallen.