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Wettertal nutzt Lollarer Fehler

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Von: Harold Sekatsch

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Jonas Kielich (10) erzielt sieben Treffer für die HSG Wettertal. Teamkollege Leon Kaus (l.) bewundert die Flugeinlage. Luka Omicevic von der HSG Lollar/Ruttershausen kann nur noch hinterherschauen. © Martin Groß

(se). Mit 26:21 hat sich die TG Friedberg gegen die HSG Kleenheim-Langgöns II durchgesetzt und in der Handball-Bezirksoberliga Gießen den Rückstand auf Tabellenführer HSG Linden (37:27-Erfolg bei der HSG Kirchhain/Neustadt) zumindest konstant gehalten. Fünf Pluspunkte hinter dem Spitzenreiter rangieren die Kreisstädter auf Position vier, haben jedoch eine Partie weniger ausgetragen.

Erfolgreich waren auch die HSG Wettertal (30:28 gegen die HSG Lollar/Ruttershausen) und die MSG Florstadt/Gettenau (31:25 bei der HSG Lumdatal II).

HSG Wettertal - HSG Lollar/Ruttershausen 30:28 (15:12): Ein dickes Lob (»überragend gepfiffen«) verteilte Wettertals Trainer Sven Tauber an Schiedsrichter Eike Bechthold, der alleine die Partie leitete. Nach knapp sechs Minuten zeigte der Unparteiische Gästekeeper Mirza Haseljic die Rote Karte, weil dieser bei einem Gegenstoß der Wetterauer dem Heimakteur Merlin Metzger regelwidrig in die Quere kam. »Die Rote Karte hat uns ein Stück weit aus der Bahn geworfen«, berichtete Lollars Teammanager Martin Sänger, dessen Mannschaft in der Folge viele individuelle Fehler und Missgeschicke beim Abspiel unterliefen. Sängers Aussage unterstützte der Wettertaler Coach, der seinen Spielern eine »super Einstellung, gerade zu Beginn« attestierte. Allerdings: Nach der 6:2-Führung (8.) tat sich fast fünf Minuten lang nichts, ehe die Gäste, bei denen Marlon Los Santos 13 Treffer warf, aufholten. »Wir waren 22 Minuten lang kopflos«, erklärte Tauber. »Es wurde das Gegenteil von dem gemacht, was wir uns vorgenommen hatten.« Die Folge: Der Gast schaffte im zweiten Durchgang innerhalb von drei Minuten den Ausgleich zum 15:15.

»Wir haben uns vorgenommen, in der Abwehr stabiler zu stehen, vorne die Chancen besser herauszuspielen und die Bälle nicht herzugeben. Das ist uns auch gelungen«, erklärte Sänger zum Start in die zweite Hälfte. Doch wenden konnten die Gäste das Blatt nicht. »Was uns gefehlt hat, war das Abschlussglück«, konstatierte der Lollarer Teammanager. 24:24 lautete der Spielstand zehn Minuten vor dem Ende, ehe die Wettertaler wieder zwei Tore vorlegten. »Wir haben die Kurve gekriegt und am Ende den Deckel draufgemacht«, bemerkte der sehr zufriedene Tauber.

Tore, Wettertal: Merlin Metzger (8/1), Kielich (7), Walter (5/2), Kaus (4), Schmidt (2), Ockenfels, Kreuzer, Kneissl, Feltgen (je 1).

TG Friedberg - HSG Kleenheim-Langgöns II 26:21 (12:7): »Beide Teams haben eine gute und kompakte 6:0-Deckung gestellt«, erklärte TG-Trainer Michael Razen die vergleichsweise geringe Trefferanzahl in dieser Partie. Sein Kollege aufseiten der Gäste, Christian Kunz, war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams: »Trotz des Fehlens etlicher Leistungsträger haben wir uns sehr teuer verkauft. Die Jungs haben gekämpft bis zum Umfallen. Das war in Sachen Einstellung vorbildlich.« In der Anfangsphase hatten die Friedberger aber Vorteile. »Wir konnten uns etwas absetzen, aber die Führung leider nicht weiter ausbauen«, sagte Razen. 5:2 hieß es in der elften Minute, doch neun Minuten später lautete der Spielstand 6:6. Danach aber warf die TG bis zur Pause einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus.

Dieser war aber bis zur 42. Minute aufgebraucht. »Nach der Halbzeit hatte Kleenheim eine starke Phase«, erläuterte der TG-Coach. Mit einem 15:15 ging es in die Schlussviertelstunde, in der, so Razen, »unsere Deckung aber wieder sehr gut stand und Torhüter Radu Balasz ein starker Rückhalt war«. In der 49. Minute führten die Kreisstädter mit 17:16, fünf Minuten später lagen sie mit 21:16 vorne. »Zwölf Minuten vor Schluss war der Tank aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten endgültig leer«, berichtete Christian Kunz. »Wir haben in dieser Phase mehrere klare Torchancen liegen gelassen und kamen nicht mehr in einen geordneten Rückzug.« So brachten die Hausherren den Vorsprung problemlos über die Runden und entschieden in der Einschätzung ihres Trainers das Spiel »dank einer sehr guten Deckungsleistung« für sich.

Tore, Friedberg: Methner (6), Wolf (4/1), Jonscher (4), Sattler, Patrick Engel (je 3), Philipp Engel, Cadar, Lasse Milius (je 2).

HSG Lumdatal II - MSG Florstadt/Gettenau 25:31 (9:17): »In der ersten Halbzeit hatten wir im Angriff wie in der Abwehr keinen Zugriff«, musste HSG-Coach Leon Ziegler einräumen. Nach der Pausenansprache kamen die Emotionen wieder zurück bei den Hausherren, da war es aber schon ein bisschen spät. »Bis zur 40. Minute haben wir sehr wenige Fehler gemacht«, lobte MSG-Trainer Thorsten Dietzel seine Spieler und stellte fest: »In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft.« In den ersten 19 Minuten konnte Lumdatal II die Partie vom Ergebnis her (8:8) ausgeglichen gestalten, doch danach gab es kein Halten mehr für die Wetterauer, die neun Treffer hintereinander zur 17:8-Führung warfen und damit der Entscheidung ein großes Stück näher gekommen waren. Zwei Minuten nach Wiederbeginn hieß es sogar 19:9 für den Gast. Danach holte die Heimmannschaft ein wenig auf. »Da haben wir über Außen gut abgeräumt und Treffer erzielt«, berichtete Ziegler. Vor allem in der Schlussphase war seine Mannschaft erfolgreich. Der Rückstand wurde bis zum Ende noch auf sechs Treffer verringert. Doch erwies sich die Hypothek aus den vorangegangenen Minuten als zu hoch, als dass der Gästesieg noch in Gefahr geraten konnte.

Tore, Florstadt/Gettenau: Wagner, Wenisch (je 6), Greife (5/4), Grosso, Stewen (je 5), Schwab (2), Starck, Schildger (je 1).

HSG Hungen/Lich - HSG Mörlen 36:28 (21:16): »Wir wollten Hungen/Lich so lange wie möglich ärgern«, erklärte Mörlens Trainer Kevin Dannwolf nach der Partie am Freitagabend. »Das ist uns in der ersten Halbzeit ein bisschen gelungen. In der zweiten Hälfte hat unsere Abwehr keinen Zugriff mehr bekommen.« So war die Partie in den ersten 16 Minuten (10:10) ausgeglichen. Mit »Tempotoren« (Hungen/Lich-Trainer Thomas Wallendorf) und einer schnellen Mitte hielten die Gäste anfangs mit. Dann zog das Heimteam die Zügel an. Nach dem 18:16 gelangen Hungen/Lich in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch drei Treffer zur deutlichen Pausenführung. »Im Angriff lief es gut, die Abwehr war ausbaufähig«, sagte Wallendorf zum Auftritt seiner Mannschaft vor der Pause.

Die zweite Halbzeit lief für die Gastgeber besser. Mörlen bekam den Rückraum des Gegners nicht mehr in den Griff. »In der zweiten Halbzeit haben wir keinen Zugriff auf die Hungener bekommen«, bilanzierte der Wetterauer Trainer Kevin Dannwolf. 25:21 lautete der Spielstand nach 40 Minuten. In der Schlussphase öffnete Mörlen die Abwehr. Die Lücken nutzte Hungen/Lich dann oft in Eins-gegen-eins-Situationen. 30:26 hieß es zehn Minuten vor dem Ende, ehe Hungen/Lich den Vorsprung noch ausbaute.

Tore, Mörlen: Frosch (6/2), Wulf (6), Berger, Bernhard Dietz (je 5), Otto (3), Berlich (2), Alt (1).

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Andreas Boller (15, HSG Wettertal) hat ein Lollarer Bollwerk vor sich, sieht aber den freien Mitspieler auf Außen. © Martin Groß

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