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Wolff will auf Europas Thron

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(sid). Die Bilder gingen um die Welt. Andreas Wolff, wie er minutenlang dasitzt. Völlig ausgepumpt. Während die Köln-Arena nach dem Final-Drama in der Champions League zum Tollhaus mutiert, lehnt der deutsche Nationalkeeper am linken Pfosten seines Tores und hält sich die Hände vors Gesicht. Um Millimeter schrammt Wolff an seinem ersten Königsklassen-Triumph vorbei.

K.o. nach Siebenmeterwerfen.

Genau ein Jahr später kehrt Wolff mit seinem Klub Kielce zum europäischen Handball-Showdown in die Domstadt zurück. Und dieses Mal soll es anders laufen. »Wir haben noch eine Rechnung offen«, sagte Wolff in der Sportschau vor dem Kampf um Europas Krone: »Diesmal wollen wir den Pott holen.«

Die Voraussetzungen für das Vorhaben des momentan wohl bekanntesten deutschen Handballers sind beim Final Four am Wochenende gegeben: Der FC Barcelona, der im vergangenen Jahr Kielce im Endspiel trotz eines starken Andi Wolff besiegt hatte, trifft am Samstag (15.15 Uhr) zunächst auf den SC Magdeburg. Anschließend tritt Wolff mit seinem Team im zweiten Halbfinale (18.00 Uhr/beide DAZN) gegen Paris St. Germain an.

»Herzzerreißend« sei es, sagte Wolff damals, ein Finale so zu verlieren, und »sehr, sehr frustrierend«. Gefühle also, die der inzwischen 32-Jährige in diesem Jahr nicht noch mal erleben möchte. Seine Familie wird den gebürtigen Euskirchener, das eine halbe Stunde von Köln entfernt liegt, beim nächsten Anlauf in seiner Heimat unterstützen.

Wolff blickt auf turbulente Monate bei seinem Klub zurück. Sportlich lieferte das Starensemble von Kielce seit Wolffs Wechsel im Jahr 2019 verlässlich ab, doch wirtschaftlich gab es immer wieder dicke Fragezeichen hinter dem Millionen-Projekt. So bangte man beim polnischen Abomeister zuletzt nach dem Rückzug von Namenssponsor Lomza um den Fortbestand als Top-Adresse im internationalen Handball, bis sich im April neue Geldgeber fanden und der Klub nun unter dem Namen Barlinek Industria Kielce firmiert. Angefangen hatte Wolff in Kielce, da trug der Verein noch »Vive« als Beinamen.

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