Der SV Zeilsheim muss nach 4:0-Führung noch zittern

Die Gastgeber beherrschen den Zweiten Hadamar in der ersten Hälfte und sind nun Dritter
Zeilsheim -Mit dem 4:3 (4:0)- Heimsieg über RW Hadamar hat sich der SV Zeilsheim in der Fußball-Hessenliga Gruppe B auf den dritten Rang der Tabelle verbessern können.
In den sehr einseitig zugunsten der Gastgeber verlaufenden knapp 60 Minuten verteilten die Gäste mit ihrer noch zu laschen Einstellung eifrig Geschenke, die die Zeilsheimer fast ausnahmslos annahmen. Dies begann mit einem Schuss von Raffael Grigoryan, den Torwart Christopher Strauch parieren konnte. Bald danach leistete sich Strauch jedoch ein leichtfertiges Abspiel auf Yves Böttler, der den Ball aus gut 30 Metern zum 1:0 ins leere Tor schoss. Nach einem weiten Seitenwechsel wurde Ivan Samardzic vom schlecht postierten Brooklyn Wölfinger zu Fall gebracht, Grigoryan verwandelte den Strafstoß sicher. Den beiden weiteren Treffern gingen Abspielfehler der Gäste in der Vorwärtsbewegung voraus. Beide Male schoss Böttler den Ball sicher ins Netz. Dafür versagte der Angreifer bei einem weiteren von Strauch am flinken Samardzic verursachten Foulelfmeter, er schoss neben den rechten Pfosten.
Auch in den ersten Minuten nach dem Wechsel hätte Zeilsheim den Vorsprung ausbauen können. Strauch parierte gegen Samardzic und Grigoryan mit Fußabwehren, Böttler zielte noch einmal daneben. Nach fast einer Stunde kamen die Gäste durch den für frischen Wind sorgenden Niklas Kern zu ihrem ersten Tor, und nun drehte sich das Geschehen. Jann Bangert und Marco Koch trafen nur den Pfosten, nach einer Flanke von Bangert erzielte Kern mit einem Kopfball seinen zweiten Treffer. Binnen kurzer Zeit kam Bangert noch zwei Mal zum Abschluss, fand aber in Torwart Dominik Reining seinen Meister.
Das Spiel der Gastgeber wurde dagegen immer zerfahrener, zumal Patrick Kalata von Schiedsrichter Rühl die Rote Karte erhielt. Er hatte zwar Koch im Mittelfeld von hinten bei einer Grätsche getroffen, aber die Entscheidung erschien vielen der Zuschauer und Verantwortlichen als zu hart. Nachdem der nun meist in den Angriff wechselnde Mirco Dimter eine Hereingabe von Kern nur knapp verpasst hatte, wiederholte sich dieser Spielzug kurz vor dem Ende. Dieses Mal konnte Dimter zum 3:4 einschießen. In der Nachspielzeit mussten daher die Zeilsheimer, bei denen sich vor allem Konstantin Fujiwara auszeichnete, weiter um den für sie wichtigen Erfolg zittern.
"Wir haben derzeit ein Mentalitätsproblem. Wir sind nicht richtig wach", bilanzierte Stefan Kühne. "Wir müssen daher diese Einstellung ändern, um unseren höher liegenden Ansprüchen gerecht zu werden", fuhr der Gästetrainer fort. "Das war lange gut, aber dann haben es einige wohl zu lässig angehen lassen", kommentierte der Zeilsheimer Sportliche Leiter Tom Balser.
Zeilsheim: Reining - Hofmeier, Fujiwara, Uslu, Tatchouop (74. Aykir) - Hagley, Sultani (57. Flores), Kalata, Grigoryan - Samardzic, Böttler (80. Pandza). Hadamar: Strauch - Wölfinger, Dimter, Dillmann - Paul (40. Burggraf), Monteiro-Carvalho, Velemir (55. Moldsen), Neugebauer (46. Kern), Teller - Koch, Bangert. Schiedsrichter: Rühl (Wetzlar). Zuschauer: 150. Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Böttler (15., 30., 44.), 2:0 Grigoryan (24.), 4:1 und 4:2 Kern (58. und 72.), 4:3 Dimter (88.). kbe