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Der TTC OE Bad Homburg greift in die Trickkiste

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Als kompromissloser Angriffsspieler bekannt: John Oyebode wechselt von Fortuna Passau zum TTC OE Bad Homburg.
Als kompromissloser Angriffsspieler bekannt: John Oyebode wechselt von Fortuna Passau zum TTC OE Bad Homburg. © IMAGO/regiopictures

Der TTC OE präsentiert Neuzugänge. Am Sonntag möchte der Zweitliga-Spitzenreiter aus dem Taunus im Heimspiel den Titelgewinn perfekt machen.

Ober-Erlenbach -Der TTC OE Bad Homburg bleibt seiner Linie treu. Mit der Verpflichtung des Italieners John Oyebode (21) und des Spaniers Alberto Lillo (22) setzt der designierte Meister der 2. Tischtennis-Bundesliga weiter auf junge europäische Talente.

Sven Rehde, Sportlicher Leiter und damit auch Kaderplaner bei den Ober-Erlenbachern, denen am Sonntag (15 Uhr) gegen den TV Leiselheim ein Unentschieden genügen würde, um den Titelgewinn vorzeitig zu feiern, ist ehrlich: Die seit Jahren praktizierte sportliche Strategie - durchaus attraktiv für die Zuschauer, keine Frage - habe aber auch etwas mit den Budgetzwängen seines Vereins zu tun. Bekanntlich verzichtet der TTC OE ja aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg in die Tischtennis-Bundesliga (TTBL). Mit dem jetzigen Budget - und mehr ist nicht drin - hätte das Team einfach keine Aussicht auf sportlichen Erfolg.

Erst einmal das Abitur machen

Zu gerne hätte Rehde den Tischtennis-Fans im Taunus noch einen weiteren deutschen Youngster präsentiert, der neben Benno Oehme (23) zukünftig an den blauen Tischen in der Wingert-Sporthalle die weißen Plastikbälle fliegen lässt. In zwei Fällen hätten aber die Eltern der Spieler das letzte Wort gehabt. Erstmal das Abitur machen, dann könne der Fokus immer noch ganz auf Tischtennis und einen damit verbundenen Umzug gelegt werden. Absolutes Verständnis habe Rehde, selbst Vater eines Sohnes, für diese Entscheidungen gehabt. Und so erweiterte er seine Spielersuche wieder auf den ganzen Kontinent.

John Oyebode - sein Spielstil ist voll auf kompromisslose Offensive mit bärenstarker Rückhand ausgelegt - haben die Ober-Erlenbacher Anhänger kürzlich schon erleben dürfen. Da ärgerten sie sich noch über sein gutes Angriffsspiel, denn beim 5:5 vor zwei Wochen gegen Fortuna Passau schlug Oyebode den japanischen TTC-OE-Profi Yuma Tsuboi in fünf Sätzen. Allerdings verlor der dunkelhäutige Italiener auch in drei Sätzen gegen Csaba Andras.

Er habe Oyebode schon lange auf dem Schirm gehabt, erläuterte Rehde, und genau solche Szenarien wiederholten sich bei dem talentierten jungen Mann. „Er besiegt die Guten und verliert gegen vermeintlich Schwächere.“ Das mache ihn zu einem jener Perspektivspieler, die sich durch gezieltes Training beim TTC OE verbessern können. „Bei Helmut (Hampl, Anm. d. Red.) ist John in guten Händen“, freut sich Rehde.

Am Nachbartisch auf sich aufmerksam gemacht

Mit Tsuboi und Andras wird Oyebode also bald gemeinsam spielen, ebenso wie mit Alberto Lillo. Dessen Verpflichtung sei schon ein Griff in die Trickkiste gewesen, meint Rehde. Ehrlicherweise habe er sich zunächst vom Können anderer junger Profis ein Bild gemacht, Lillos Spiel sei ihm aber gleich mehrere Male am Nebentisch aufgefallen.

Restlos überzeugt habe ihn der junge Mann vom spanischen Erstligisten Borges dann aber durch sein selbstbewusstes Auftreten. Lillo sei schon klar, dass er als Nummer fünf verpflichtet werde und dafür hart arbeiten müsse, um auch regelmäßig zum Einsatz zu kommen. „Genau das ist für ihn die Herausforderung“, sagt Rehde, „das gefällt mir.“ Trainiert wird schon jetzt öfters in Deutschland: im Tischtenniszentrum des TTBL-Clubs ASV Grünwettersbach.

Trotz eines Altersschnitts von 21 Jahren möchte sich der TTC OE auch für die kommende Saison hohe Ziele setzen, unbedingt in der vorderen Tabellenhälfte dabei sein. Jetzt gilt es aber erst einmal, den Deckel draufzumachen, wie man nicht nur unter Köchen sagt. Schon ein 5:5 würde am Sonntag im viertletzten Saisonspiel für den Titelgewinn genügen.

Abschied von Rares Sipos und Cedric Meissner

Feiern möchte der Verein unabhängig davon aber erst nach dem letzten Heimspiel am 16. April gegen den 1. FC-Saarbrücken-TT II. Dann heißt es auch Abschied nehmen: nach fünf Jahren von Rares Sipos (geht zum FSV Mainz 05) und nach zwei Jahren von Cedric Meissner (wechselt nach Saarbrücken). „Wir möchten uns schon jetzt“, so Sven Rehde, „bei Rares und Cedric für die erfolgreiche Zeit bedanken - wollen aber mit der Meisterschaft auch noch einen gemeinsamen Erfolg feiern.“

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