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Emma Bernhard gehört zu den besten deutschen Sportkletterinnen ihrer Altersklasse

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Von: Thorsten Remsperger

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21.11.2017, Klettern, Kletterhalle Frankfurt
21.11.2017, Klettern, Kletterhalle Frankfurt © Heiko Rhode

Platz zwei bei den hessischen Meisterschaften in Frankfurt ist für Emma Bernhard nicht das Optimum. Für ihr Wettkampfjahr hat sich die Sportkletterin aus Oberstedten viel vorgenommen.

Die Betreiber des Dynochroms haben Ende vergangener Woche genau hingeschaut. Von Donnerstag an war es den Teilnehmern der Hessenmeisterschaften im Sportklettern untersagt, die Boulderhalle im Frankfurter Stadtteil Seckbach zu betreten. Stammgästen wäre also der Zutritt zu ihrer Lieblingstrainingsstätte verwehrt worden. Erst zum Wettkampf am Samstagmorgen war dies wieder möglich. Die Aktiven hätten sich sonst einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Für die Titelkämpfe hatten die Routenbauer die bunten Tritt- und Griffsteine nämlich an der Wand neu geschraubt, damit für jeden Athleten die gleichen Voraussetzungen herrschen.

Auch Emma Bernhard, die zu den besten deutschen Sportkletterinnen der Jugend A (16/17 Jahre) gehört, musste sich neu orientieren, obwohl sie im Dynochrom schon mal drei bis vier Stunden am Stück trainiert. Die 15-jährige Oberstedtenerin gehört seit diesem Jahr dem Nachwuchskader 2 des Deutschen Alpenvereins (DAV) an, in dem herausragende Talente besonders gefördert werden. In den Genuss von mehreren Lehrgängen mit dem Jugendnationalkader wird die Vorjahres-Dritte des Deutschen Jugendcups (DJC) deshalb kommen. Über den DJC – eine Kletterserie mit Wettkämpfen in mehreren Bundesländern – möchte sich die Schülerin aus dem Taunus erstmals auch für internationale Wettkämpfe qualifizieren. Dazu muss sie im überregionalen Vergleich unbedingt unter die Top 2 klettern.

So gesehen waren die Hessenmeisterschaften „vor der Haustür“ ein guter Formtest für sie. In einem gemischten Feld von 51 Starterinnen (22 A-Jugendliche, 29 Damen) sicherte sich Emma Bernhard zunächst einen starken vierten Platz in der Qualifikation, was locker zum Einzug ins Finale der besten zehn reichte. In jenem Endkampf hatten die Routenbauer einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad fürs Bouldern umgesetzt.

Beim Bouldern geht es um das Bewältigen möglichst schwerer Züge oder Bewegungsabläufe. Die sogenannten „Probleme in der Wand“ mit einem hohen Schwierigkeitsgrad verlangen akrobatische Bewegungen, Sprünge oder ungewöhnliche Körperpositionen. Die Sportler klettern zumeist waagerecht ohne Sicherung in Absprunghöhe.

Das ist nicht unbedingt die Spezialität von Emma Bernhard, die als Kaderathletin verstärkt das eher vertikale Leadklettern (mit Seil) trainiert. Mit der Vizemeisterschaft in der Jugend A hinter ihrer Frankfurter Sektionskollegin Lea Büsgen (und Gesamtplatz acht) erreichte sie ihr Ziel nicht ganz. Der Titelgewinn hätte es eigentlich sein sollen.

Sie war damit die beste Teilnehmerin aus dem Hochtaunus. Der C-Jugendliche Jonas Heil aus Neu-Anspach kletterte in seiner Altersklasse C ebenfalls zu „Hessen-Silber“ und wurde Dritter der offenen Wertung (also bundeslandübergreifend). Weitere Nachwuchskletterinnen aus der Region sind die Usingerin Luisa Kneppel (13.) und Luisa Funk (21.), die in der B-Jugend Wettkampferfahrungen sammelten. Hessenmeister bei den Aktiven wurden Käthe Atkins (DAV-Sektion Frankfurt) und Leon Scholl (Darmstadt-Starkenburg).

Für Emma Bernhard wird es am 16. März wieder ernst, wenn der erste von sechs DJC-Wettkämpfen ansteht. In Bexbach wird dann gebouldert. Je zweimal messen sich die besten deutschen Talente in den Disziplinen Lead, Bouldern und Speed, die fünf Top-Resultate fließen in die Cup-Wertung ein.

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