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Funino: Neue Spielform sorgt für gemischte Gefühle

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Von: Gerhard Strohmann

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An das Spiel auf vier kleine Tore mussten sich die G-Jugendfußballer der JSG Wehrheim/Pfaffenwiesbach (weiß) und der SG Eintracht Feldberg beim Funino-Turnier in Köppern erst gewöhnen.
An das Spiel auf vier kleine Tore mussten sich die G-Jugendfußballer der JSG Wehrheim/Pfaffenwiesbach (weiß) und der SG Eintracht Feldberg beim Funino-Turnier in Köppern erst gewöhnen. © Gerhard Strohmann

In Köppern und Usingen hat sich der jüngere Nachwuchs erstmals getroffen, um Funino zu spielen. Der DFB möchte dieses Spielkonzept in der nächsten Saison flächendeckend durchführen.

Hochtaunus -Große Erwartungen, aber auch eine gehörige Portion Skepsis seitens des Kreisjugendausschusses, Trainern und Eltern begleitete die Funino-Premiere im Fußballkreis Hochtaunus. Bei optimalen äußeren Bedingungen sind Turniere für die Altersklassen F-Jugend (U9) und G-Jugend (U7) auf den Sportanlagen in Usingen und Köppern über die Bühne gegangen.

Die Spielform bedeutet Fußball für Dreier-Teams auf einem verkürzten Spielfeld mit vier statt zwei (Mini-)Toren. Laut den Vorgaben des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) soll Funino - ein zusammengesetztes Wort aus dem englischen Fun für Spaß und dem spanischen Nino für Kind - ab der Saison 2022/23 flächendeckend für den gesamten Bereich der Bundesrepublik eingeführt werden. Die jetzige Fair-Play-Liga in den beiden untersten Altersklassen ist dann Geschichte.

Der Kreisjugendausschuss unter Führung von Dieter Rothenbücher (FSV Steinbach) hatte sich beim Hessischen Fußball-Verband angeboten, Funino bereits in dieser Saison als Modellprojekt anzubieten. Den ersten Turnieren der F- und G-Jugend sollen im Frühjahr 2022 weitere folgen.

So funktioniert Funino

Nach einer kurzen Orientierungsphase hatten sich die Dreier-Teams (plus einem Rotationsspieler) recht schnell an die Vorgaben von vier Toren und sieben Minuten Spielzeit gewöhnt und ihr taktisches Verhalten in punkto Angriff und Abwehr darauf ausgerichtet, dass Treffer nur in einer eingeschränkten Schusszone erlaubt sind. Insgesamt 32 Mannschaften waren in den vier Gruppen am Start. Bei jeweils sechs Begegnungen pro Team wurden bei der G-Jugend insgesamt 167 Tore gezählt.

Ein 0:0 gab es nicht. Das torlose Unentschieden hätte das Kinderspiel "Schere-Stein-Papier" zur Folge gehabt, um einen Gewinner zu ermitteln. Bei einem 1:1 oder einem höheren Remis "gewinnt" die Mannschaft, die das letzte Tor erzielt hat. Ein Sieger ist nämlich notwendig, um die nächste Spielpaarung zu ermitteln. Auf den vier Spielfeldern rückt der Gewinner jeweils ein Spielfeld nach "oben" und der Verlierer ein Feld nach "unten", um vom Leistungsniveau möglichst gleichstarke Mannschaften gegeneinander spielen zu lassen.

Rothenbüchers Pro und Kontra

"Die Spielzeit von sieben Minuten, die Turniergröße von acht Mannschaften und die Gesamtzeit von weniger als 90 Minuten ist in Ordnung", lautete die Einschätzung von Rothenbücher nach dem Premieren-Wochenende. Positiv bewertete der Kreisjugendwart auch das Verhalten der Zuschauer (zumeist Eltern und Verwandte), die mit großem Abstand und ohne Einflussnahme auf ihre Kinder das Geschehen interessiert verfolgten. Verbesserungsvorschläge hat Rothenbücher nach den Erfahrungen von Usingen und Köppern allerdings auch noch einige: "Ich würde neben den drei Spielern zwei statt nur einem Rotationsspieler zulassen und den Vereinen empfehlen, jeweils mit zwei Mannschaften anzutreten, damit zumindest zehn Kinder pro Spieltag beschäftigt werden können." Enttäuscht war er darüber, dass sich kaum Vertreter anderer Vereine für die Turniere interessiert hätten.

Dass die rund 100 Jungen und Mädchen offensichtlich ihren Spaß an Funino hatten und zu vielen Erfolgserlebnissen in Form von Toren gekommen sind, gehört wiederum zu den positiven Erkenntnissen der Premiere.

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