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Gold: Mit Mark Hinrichs sitzt erstmals ein Limburger im Deutschland-Achter

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Von: Marion Morello

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Deutschland-Achter mit Mark Hinrichs (Limburger Club für Wassersport, exakt in der Mitte)
Der Deutschland-Achter mit Mark Hinrichs (Limburger Club für Wassersport, exakt in der Mitte). © DRV/Seyb

Ein Limburger Ruderer im legendären Deutschland-Achter – das gab es noch nie. Vor wenigen Tagen war es so weit: Mark Hinrichs vom Limburger Club für Wassersport durfte einen der begehrten acht Rollsitze im Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) einnehmen.

Beim zweiten Weltcup im polnischen Posen stellte sich der Achter der internationalen Konkurrenz. Gemeldet hatten außer dem deutschen Boot noch Australien, Kanada, Tschechien, Indien, Polen und die Ukraine. Damit fehlten zwar einige der Top-Nationen, doch für eine erste Standortbestimmung war das Rennen sicher geeignet.

Der sehr junge DRV-Achter befindet sich nach dem Karriere-Ende einiger Sportler nach den Olympischen Spielen in Tokio 2021 in einer großen Umbruchsphase. Es sitzen sehr viele U23-Sportler im Boot, für die der Weltcup auch der erste Einsatz im Elite-Bereich bedeutete. Für die erste Bewährungsprobe war es also vielleicht auch ein ganz guter Einstieg in die Saison und den neuen Olympia-Zyklus, bei dem sich der Achter langsam in seine „Flagschiff-Rolle“ hineinfinden kann.

Über den Vorlauf direkt ins Finale

Bereits im Vorlauf hatte der deutsche Achter mit einem Sieg und der damit verbundenen direkten Qualifikation für das Finale auf sich aufmerksam gemacht. Dennoch war das Rennen für Mark Hinrichs nicht ganz zufriedenstellend: „Es lief nicht so gut, und dass Australien im anderen Vorlauf ganze fünf Sekunden schneller war, machte mich schon nervös. Die Zuversicht der älteren Ruderer hat aber geholfen“. Bei brütender Hitze und anspruchsvollen Windbedingungen gelang es der Crew im Finale, sich von Beginn an an die Spitze zu legen und so das Feld sicher zu kontrollieren.

Mit einem sauberen Streckenschlag schob sich das deutsche Boot mehr und mehr von den Gegnern weg. Im Ziel waren es zwei Sekunden, etwa eine Achterlänge Vorsprung, den der Deutschland-Achter auf das australische Boot hatte. Dahinter folgten mit 14 Sekunden Abstand die Polen – das ist in einem 2000 Meter langen Ruderrennen eine Welt. Die Freude beim Team und besonders auch bei Mark Hinrichs war groß, war es doch sein erster Einsatz im Elite-Bereich, dann gleich im Achter und sofort Gold. „Das Rennen war echt cool, wir haben einfach nicht locker gelassen“, so ein sichtlich erfreuter Mark Hinrichs. Dabei war es lange unklar, ob der Athlet des LCW überhaupt beim Weltcup starten würde. Vergangene Woche waren die Bootsbesetzungen für die diesjährigen internationalen Regatten bekannt gegeben worden. Mark Hinrichs und sein Zweier-ohne-Partner Tom Tewes stellen in der Saison den Ersatz-Zweier ohne Steuermann für den Achter. Dies bedeutet, dass sie, solange keine Ruderer aus dem Achter ausfallen, auf den Regatten im Zweier ohne an den Start gehen dürfen. Fällt jemand aus, springen sie in den Achter ein.

Da Corona zurzeit wieder um sich schlägt und auch Sportler nicht verschont bleiben, gar nicht so unwahrscheinlich, dass einer der Ersatzmänner zum Einsatz kommt. Ende vergangener Woche hatte es zunächst danach ausgesehen, dass Mark Hinrichs Bootspartner jemanden ersetzen sollte und der Limburger somit keine Rennen gehabt hätte. Drei Tage vor dem Weltcup erreichte ihn dann die Nachricht, dass er einspringen muss. So kann’s gehen.

In drei Wochen steht der nächste und zugleich letzte Weltcup der Saison auf dem legendären Rotsee in Luzern/Schweiz an. Ob und in welcher Bootsklasse Mark Hinrichs dort an den Start gehen wird, ist noch unklar.

Sophia Krause fiel wegen Corona aus

Bei seiner Vereinskollegin Sophia Krause, die aufgrund einer Coronainfektion in Posen nicht hatte starten können, stehen die Bootsbesetzungen für den Weltcup in Luzern ebenfalls noch nicht fest. Doch eines ist gewiss: Der Stolz des Limburger Clubs für Wassersport ist in diesen Tagen ganz besonders groß. kra

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