Kreisfußballwart Jörn Metzler zum HFV-Schatzmeister berufen
Limburg-Weilburgs Kreisfußballwart Jörn Metzler fungiert mit sofortiger Wirkung als Schatzmeister des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) und wird nach entsprechender Zustimmung des Aufsichtsrats die Nachfolge des kürzlich zurückgetretenen Ralf Viktora antreten.
VON MARION MORELLO
Als die Meldung am 26. Juli die Runde machte, war sie für die meisten Fußball-Interessierten lediglich eine Randnotiz, jetzt gewinnt sie erheblich an Bedeutung: Die Funktion des an diesem Tag zurückgetretenen HFV-Schatzmeisters Ralf Viktora wird mit sofortiger Wirkung Jörn Metzler - bislang Kreisfußballwart Limburg-Weilburg - übernehmen. Dies teilte der HFV am Donnerstag nach einer Präsidiumssitzung über seine Pressestelle mit.
„Grund für die Einberufung eines Außerordentlichen Verbandstages ist die Besetzung der durch den Rücktritt von Präsident Stefan Reuß vakant gewordenen Position des Präsidenten sowie gegebenenfalls eine Nachbesetzung weiterer Mitglieder des HFV-Präsidiums, sofern die entsprechenden Präsidiumsämter aufgrund der auf dem Außerordentlichen Verbandstag vorgenommenen Nachwahlen vakant werden sollten“, heißt es in der Verbands-Mitteilung. Für die Neubesetzung dieser Ämter habe das Präsidium in seiner Sitzung eine Vorschlagsliste erarbeitet. Diese sehe folgende Personen vor: Präsident Torsten Becker (bisher Vizepräsident), Thorsten Bastian (bisher Verbandsfußballwart) und Robert Neubauer (bisher Regionalbeauftragter Darmstadt).
Jörn Metzler klettert – eine positive Entscheidung vorausgesetzt – somit auf der Funktionärs-Karriereleiter gleich mehrere Sprossen nach oben, nachdem er vor zehn Jahren im Anschluss an die „Ära Holger Henkel“ das Amt des Vorsitzenden im Fußballkreis übernommen hatte. Seitdem hat der Weilmünsterer das zuweilen zu kentern drohende KFA-„Schiff“ in ruhigere Gewässer gelenkt und an der einen oder anderen Personalschraube gedreht.
Die Funktion des Schatzmeisters ist derweil wie maßgeschneidert für Jörn Metzler. Immerhin fungiert der Mitfünfziger als Geschäftsführer zweier großer Brauereien und kennt sich mit den Finanzen in diesen Größenordnungen sowie mit der Personalführung bestens aus. Und nichts anderes ist der Hessische Fußball-Verband: ein großes Unternehmen.
Fakt ist, dass das HFV-Präsidium seit Sikoras Abgang schlichtweg - finanziell - nicht mehr handlungsfähig war. Mindestens zwei Präsidiumsmitglieder sind dazu erforderlich; zuletzt war es nur noch Vizepräsident Recht und Verfahrensordnung, Thorsten Becker. Ab sofort steht diesem mit Jörn Metzler ein zweites Präsidiumsmitglied zur Seite. Eine Neuwahl ist dazu nicht erforderlich, denn der bisherige Limburg-Weilburger Kreisfußballwart wird in das Amt „berufen“.
Nur kurze Bedenkzeit
Jörn Metzler benötigte nur eine kurze Bedenkzeit, ehe er dem Verband grünes Licht signalisierte. „Ich bin ein Mensch mit einem gewissen Pflichtbewusstsein“, sagt der 54 Jahre alte stellvertretende Sportkreisvorsitzende. „So war es vor zehn Jahren, als sich plötzlich niemand mehr zur Wahl des Kreisfußballwarts Limburg-Weilburg stellte, und so ist es heute wieder. Wir wollen und müssen den Verband wieder in ruhigeres Fahrwasser führen.“
Der „innere Kreis“ an der HFV-Spitze hatte nach Sikoras Abgang intensiv nach einem Nachfolger gesucht - und zwar zuallererst unter den hessischen Kreisfußballwarten. Wer bringt am ehesten das notwendige finanzielle Knowhow mit, um in dieser Größenordnung arbeiten zu können? „Da ist man dann auf mich gekommen“, sagt der Weilmünsterer, der für diese Aufgabe prädestiniert zu sein scheint.
Neuordnung im Fußballkreis erforderlich
Natürlich wird sich nun schlagartig auch im Fußballkreis Limburg-Weilburg einiges ändern. Das Amt des Kreisfußballwarts wird höchstwahrscheinlich zunächst Metzlers Stellvertreter Marcus Kasteleiner übernehmen. Darüber hinaus ist Jörn Metzler Kreispokalspielleiter; auch hier muss eine Lösung gefunden werden.