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Natalia Brüning: „Die verrücktesten zwei Monate meines Lebens“

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In den Fußball-Arenen der Welt fühlt sich Natalia Brüning pudelwohl. Im November weilte sie mit Eintracht Frankfurt in Japan - genauer gesagt im Panasonic Stadium Suita in Osaka. Dort verloren die Adlerträger ein Freundschaftsspiel gegen Gamba Osaka mit 1:2.
In den Fußball-Arenen der Welt fühlt sich Natalia Brüning pudelwohl. Im November weilte sie mit Eintracht Frankfurt in Japan - genauer gesagt im Panasonic Stadium Suita in Osaka. Dort verloren die Adlerträger ein Freundschaftsspiel gegen Gamba Osaka mit 1:2. © privat

Mit dem Basketball weiß die in Bad Homburg spielende Deutsch-Amerikanerin perfekt umzugehen.Berufsbedingt fliegt Natalia Brüning mit Eintracht Frankfurt öfters durch Europa. Morgen Abend wird sie in der Champions League die Fußballprofis wieder medial begleiten.

Bad Homburg -Für die Eintracht geht es morgen Abend (21 Uhr) im Champions-League-Rückspiel bei der SSC Neapel schon um alles - der internationale Traum soll nicht enden. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel stehen die Chancen aufs Weiterkommen allerdings nicht gerade gut.

Ihre Daumen drücken wird auch Basketballerin Natalia Brüning von den Falcons Bad Homburg. Seit fast zwei Jahren ist die US-Amerikanerin mit deutschen Wurzeln bei den Falcons unter Vertrag. Wenn die Centerspielerin mal nicht in der 2. Basketball-Bundesliga Nord im Primodeus-Park auf dem Parkett steht, dann arbeitet sie für Eintracht Frankfurt im Bereich „Internationale Kommunikation“.

Die Begeisterung für die Eintracht ist dabei alles andere als ein Zufallsprodukt. „Mein Vater ist leidenschaftlicher Eintracht-Fan. Als wir noch in Amerika gewohnt haben, hat er selbst um fünf Uhr morgens jedes Spiel von der Eintracht am Fernseher verfolgt und mitgefiebert“, verrät die 25-jährige gebürtige Bad Sodenerin. Dort verbrachte Natalia Brüning auch ihre ersten Jahre, bevor es für sie als Dreijährige mit den Eltern ins Heimatland ihrer Mutter - in die Vereinigten Staaten nach Kalifornien - ging. Ihr Vater kommt aus Frankfurt.

Über den Basketball lernten sich Brünings Eltern in Deutschland kennen. Der Name Brüning sorgt im Lager der Falcons übrigens für hochgezogene Augenbrauen, denn schon Natalia Brünings Mutter Julia spielte hierzulande professionell Basketball - unter anderem auch gegen Falcons-Teammanagerin Liz Rhein.

Schon immer von Profikarriere geträumt

Nachdem Natalia Brüning dann ihren ersten Bachelor in Film und Medien sowie den zweiten in Internationale Studien und ihren Master in Education and Leadership (zu Deutsch: Bildungsmanagement und Unternehmensführung) abgeschlossen hatte, endete 2021 zugleich ihre fünfjährige Basketballkarriere an der Universität Santa Barbara. Für die Deutsch-Amerikanerin war klar, dass sie unbedingt professionell Basketball spielen wollte. „Mein absoluter Traum“, verrät die Mittzwanzigerin, „meine Mutter hatte das auch geschafft. Deswegen wollte auch ich unbedingt Basketballerin werden.“

Über den Sport habe sie dann auch die Chance bekommen, international zu arbeiten. „Das war schon immer mein Ziel“, erklärt die Centerspielerin in Anspielung auf ihren Job bei der Frankfurter Eintracht. Für die Falcons um Teammanagerin Liz Rhein war es daher auch ein Leichtes, der jungen Basketballerin einen Vertrag schmackhaft zu machen. Mit dem unterschriebenen Profikontrakt bei den Falcons in der Hand, hielt Natalia Brüning Ausschau nach Praktika-Ausschreibungen - bis sie auf eine Anzeige von Eintracht Frankfurt stieß.

Ein kurzes Video-Bewerbungsgespräch - und mit der nächsten Zusage im Gepäck ging es für Natalia Brüning schon nach Germany. Ihre sportliche Reise in Bad Homburg und bei der Eintracht konnte beginnen. Inzwischen ist Brüning bei den Adlerträgern fest angestellt und kümmert sich um die internationale Kommunikation im Bereich Social Media. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem, an den Bundesliga-Spieltagen dafür Sorge zu tragen, dass sämtliche Social-Media-Kanäle der Eintracht die richtigen Spielstände veröffentlichen. Darüber hinaus steuert sie Bilder für die Postings bei und fungiert als Schnittstelle zwischen deutschen und internationalen Medienteams.

„Es ist schwer, kein Eintracht-Fan zu sein, gerade nach dem fantastischen Erfolg im vergangenen Jahr“, gesteht die sympathische Deutsch-Amerikanerin unumwunden ein und lacht. Camp Nou in Barcelona - Meisterschaft im Primodeus Park in Bad Homburg - Estadio Ramón Sánchez Pizjuán in Sevilla: Wahrlich keine schlechte Zeit für die Basketballerin, die erst Zeugin der „Eintracht-Sensation“ in Barcelona wurde und später auch noch das Finale in Sevilla mit dem Gewinn der Europa League durch die Eintracht im Stadion hautnah miterlebte. Zwischen den beiden Spielen hatte sie außerdem noch ganz nebenbei mit den Falcons die Meisterschaft in der 2. Basketball-Bundesliga gewonnen.

„Das waren wahrscheinlich die verrücktesten zwei Monate in meinem ganzen Leben“, schüttelt die gebürtige Bad Sodenerin ungläubig den Kopf. Es habe sich für sie angefühlt wie in einem Traum, bei den ganzen Spielen und Erfolgen dabei zu sein. „Einfach unbeschreiblich“, sagt die 25-Jährige.

Kolo Muani ist ihr Lieblingsspieler

Beim heutigen Match in Neapel wird die Bad Homburger Korbjägerin lediglich vorm Fernseher mitfiebern können, zumal nur ein kleineres Team der Eintracht nach Italien reisen wird. Das sei schon länger so geplant, so Brüning. Zu den Ereignissen rund um die verhängte Ticketsperre gegen in Frankfurt lebende Eintracht-Fans wollte sie sich nicht äußern.

Internationale Reisen, Spiele am Wochenende, dazu noch professionell Basketball spielen - da kommt es immer wieder mal zu Überschneidungen. „Es ist wirklich stressig. Aber mein Chef bei der Eintracht und auch mein Coach und das Management der Falcons sind sehr verständnisvoll und helfen mir immer, so dass ich beides unter einen Hut bekomme. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt die Deutsch-Amerikanerin.

Und so wird Natalia Brüning - ihr Lieblingsspieler: Randal Kolo Muani - auch heute Abend wieder beruflich im Einsatz sein, wenn die Eintracht um den Sprung ins Achtelfinale kämpft. Zu einem Ergebnis-Tipp mochte sie sich nicht durchringen. Sie ist aber ganz optimistisch und „glaubt ans Weiterkommen“. FYNN HORNBERG

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