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Rot-Weiß: Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach

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Der Weidenhausener Sören Gonnermann (links) hat nicht nur den Ball, sondern auch die Situation gegen den Hadamarer Marian Dillmann unter Kontrolle.
Der Weidenhausener Sören Gonnermann (links) hat nicht nur den Ball, sondern auch die Situation gegen den Hadamarer Marian Dillmann unter Kontrolle. © Patrick Jahn

In der Fußball-Hessenliga ist der SV Rot-Weiß Hadamar durch ein 0:1 gegen Aufsteiger SV Adler Weidenhausen auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kühne präsentierte sich zwar über weite Strecken gewillt, wirkte aber schlichtweg zu ideenlos, nutzte ihre Chancen nicht und verlor keineswegs unverdient.

VON PATRICK JAHN

SV Rot-Weiß Hadamar – SV Adler Weidenhausen 0:1 (0:1). Vier Spiele, drei Niederlagen – den Saisonauftakt haben die Fürstenstädter gehörig in den Sand gesetzt. Anders als in der Vorwoche beim Derby in Dietkirchen war es über 90 Minuten gegen die „Adler“ aber so, dass der neutrale Beobachter den Hadamarern eine andere Körpersprache attestieren durfte. Aber ja, die Verunsicherung der Akteure ist nicht wegzudiskutieren.

Erstmals gefährlich wurde es, als Luca Teller aus spitzem Winkel an den Fingerspitzen von Torhüter Lucas Wassmann scheiterte (31.). Auf der Gegenseite feuerte Kilian Krug einen ersten Distanzschuss ab, der Leon Hasselbach auf die Probe stellte (37.). Rot-Weiß hätte seiner Gemütslage in Person von Marco Koch einen Gefallen tun können, doch nach toller Kombination über Jerome Zey und Mohamed Zouaoui ließ der Offensivakteur noch zwei Gegenspieler passieren, „chipte“ die Kugel aber am rechten Pfosten vorbei (39.). Mitten in die beste Phase der Kühne-Elf hinein dann der Nackenschlag: Nach einer Ecke von Jan Gerbig rauschte die Kugel an den zweiten Pfosten, wo Kilian Krug sie nur noch über die Linie bringen musste – 0:1 (42.).

Nach Wiederbeginn ging es auf beiden Seiten hoch her. Zunächst scheiterte Jan Gerbig mit der „Pieke“ an Keeper Leon Hasselbach (48.), während Marco Koch auf der Gegenseite nach einem langen Ball Tristan Burggrafs alleine vor Luca Wassmann auftauchte, der Schlussmann das Spielgerät aber vom Fuß fischte (50.). Hadamar war nun drauf und dran, hatte aber Pech: Jason Schäfer hatte von der Grundlinie zurückgelegt, Jerome Zey abgezogen, doch wieder war Luca Wassmann zur Stelle (51.). Auf der Gegenseite jubelten dann die „Adler“ – allerdings zu früh: Nach einem Freistoß Jan Gerbigs köpfte Sören Gonnermann aus Abseitsposition in die Maschen – es blieb beim 0:1 (53.).

Glück hatte Hadamar nur wenig später, als ein 50-Meter-Versuch von Kilian Krug knapp über den Querbalken flog (55.). Dann wieder Rot-Weiß: Mirco Pauls 16-Meter-Gewaltgeschoss lenkte Luca Wassmann prächtig über die Latte (60.). Weidenhausen, das sehr geschickt und kompakt verteidigte, nahm dem SVH jegliche Kreativität. Die Folge waren einige Konter, die die Nordhessen eigentlich zur Entscheidung hätten nutzen müssen. Das dickste Ding versemmelte Kilian Krug (74.). Die Schlussoffensive der Gastgeber hatte nur noch einen Hochkaräter zu bieten: Thomas Wilhelmy setzte sich temporeich über links durch, passte in den Rückraum, wo der ebenfalls eingewechselte Finn Ott abschloss – wieder war Luca Wassmann zur Stelle (86.).

Mit vier Auswechslungen in den Schlussminuten drehten die „Adler“ gehörig an der Uhr – wer will es ihnen verdenken? Letztlich war der hauchdünne Auswärtssieg des insgesamt sehr cleveren Aufsteigers jedenfalls keineswegs unverdient, während die Rot-Weiß-Akteure einmal mehr wie geprügelte Hunde vom Feld trotteten. „Wir hatten Spieler auf dem Feld, die gewillt waren und sich auch Torchancen herausgespielt haben. Wir machen sie halt nicht rein und laden den Gegner dann einmal ein. In der zweiten Halbzeit mussten wir dann aufmachen. Ich kann den Jungs keinen großen Vorwurf machen, außer, dass wir teilweise zu hektisch waren und im letzten Drittel die Bälle zu schnell verloren haben. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und es nächste Woche in Alzenau besser machen“, meinte Trainer Stefan Kühne nach Spielende.

Hadamar: Hasselbach, Paul (66. Sumak), Teller, Sedy (81. Ott), Schäfer, Zey (70. Wilhelmy), Zouaoui (81. Kittel), Halimi (57. Kosuchin), Dillmann, Burggraf, Koch – Weidenhausen: Wassmann, Renke, Ullrich (90.+2 Felmeden), S. Gonnermann, T. Gonnermann, Gerbig (90.+3 Stunz), Görs (89. Nguyen), Krug, Toro Moreno (86. Pfliegner), Schneider – SR: Stöhr (Fischbachtal) – Tor: 0:1 Kilian Krug (42.) – Zuschauer: 200.

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