Nach Wiederbeginn war Rot-Weiß nicht mehr ganz so dominant wie noch im ersten Akkord, hatte aber alles im Griff und kam weiter zu Chancen. Erst schoss Marco Koch knapp am rechten Pfosten vorbei (50.), dann bereitete Jann Bangert abermals stark vor – Mirko Dimter bedankte sich aus kurzer Distanz mit dem 4:0 (62.). Und auch Niklas Kern tauchte noch einmal vor dem Ginsheimer Tor auf, doch David Staegemann klärte per Fußabwehr (65.).
Was man dem Tabellenletzten hoch anrechnen musste, war die Tatsache, dass er sich zu keiner Zeit aufgab und versuchte, auch offensiv Akzente zu setzen. Das sollte auch gelingen: Bei Cem Feleks 20-Meter-Schuss war Christopher Strauch auf der Hut (57.), und auch bei den Abschlüssen von Berat Karabey (80.) und Christian Makana (81.) reagierte der Schlussmann prächtig. Machtlos war Strauch allerdings vier Minuten vor dem Ende, als seine Vorderleute einen Eckball zu kurz abgewehrt hatten und Berat Karabey trocken ins linke Eck traf – 4:1, es war nur ein kleiner Schönheitsfleck. Auf der Gegenseite verpasste Mirko Dimter per Kopf noch den fünften Treffer, der aber auch des Guten ein bisschen zu viel gewesen wäre (88.).
Ginsheims Trainer Matthias Güldener sagte nach Abpfiff: „Die Qualität, die die Hadamarer Offensive hat, ist schon enorm. Nachdem wir in der ersten Halbzeit die Tore immer nach dem gleichen Muster kassiert haben, war ich mit der zweiten Halbzeit wirklich zufrieden. Das Spiel war für uns heute zum Lernen, Herz und Leidenschaft waren aber da.“ Da SVH-Coach Stefan Kühne aus privaten Gründen unmittelbar nach Abpfiff weg musste, äußerte sich sein Co., Maximilian Reitz: „Wir haben in der ersten Halbzeit da weitergemacht, wo wir in der zweiten Halbzeit in Zeilsheim aufgehört haben. Von daher war der Sieg am Ende auch in der Höhe verdient. Die Jungs waren heiß auf Wiedergutmachung und wollten wieder Tabellenführer werden. Darauf können wir stolz sein.“ PATRICK JAHN
Hadamar: Strauch, Paul, Dimter, Teller (84. Neugebauer), Zey, Monteiro-Carvalho, Velemir (64. Kittel), Kern, Dillmann, Bangert, Koch (73. Moldsen) – Ginsheim: Staegemann, Mensah (25. Makana), Fosuhene, Akoto, Gansmann, Oriana, Felek (65. Karabey), Redl, Scholz, Thur, Jakubovic (73. Baljak) – SR: Simon Wecht (Heppenheim) – Tore: 1:0 (10.), 2:0 (12.) beide Niklas Kern, 3:0 Marco Koch (44.), 4:0 Mirko Dimter (62.), 4:1 Berat Karabey (86.) – Zuschauer: 190.
VERBANDSLIGA MITTE
FC Ederbergland – RSV Weyer 1:1 (0:0). Ein Kirmespunkt stand auf der Wunschliste des RSV, und die Männer von Frank Wissenbach brachten diesen mit dem Glück der Tüchtigen aus Battenberg zurück zum Weilersberg. Dabei hatte bis zur quasi letzten Sekunde gezittert werden müssen. Erst als Marc Kohlhepp in der Nachspielzeit aber den Strafstoß parierte, war das Remis in trockenen Tüchern. Das Spiel hatte gar nicht so spektakulär angefangen: Die großen, aufregenden Szenen blieben in der ersten Halbzeit noch aus. Nach dem Wechsel sollte sich das ändern, der Weyerer Keeper geriet immer mehr in den Mittelpunkt und machte seine Sache – wie mittlerweile gewohnt – richtig gut. Nach etwas mehr als einer Stunde überraschten die Grün-Weißen in Person von Marvin Kretschmann mit dem 0:1, woraufhin der Tabellenzweite den Druck natürlich noch weiter erhöhte. Aber im Gegensatz zu den letzten beiden Spielen stand die Defensive am heutigen Samstag deutlich besser, und so gelang dem FCE tatsächlich erst kurz vor Schluss der verdiente Ausgleich durch Ingo Miß (85.). Und in der dreiminütigen Nachspielzeit krönte Marc Kohlhepp dann seine Leistung mit dem parierten Elfer, so dass sich die lange Fahrt trotz vieler Ausfälle gelohnt hatte. rbr
Ederbergland: N. Schneider, Klaus, Mitze, Völker, B. Schneider, Ibrahim, Miß, Zich, Wickenhöfer, Vidakovics, Wickert (Hollenstein, Paul, Wrobleski, Ademi, Wolff, Guntermann) – Weyer: Kohlhepp, Schutzbach, Pfeifer, Loresch (73. Roth), Seibel, Schmidt, Weber, Petri, Stillger, Becker, Kretschmann (Jung, Sawall, Dietrich) – Zuschauer: 103 – Tore: 0:1 Kretschmann (62.), 1:1 Miß (85.).